Gärtnern auf Strohballen – Innovativ Gemüse pflanzen und pflegen
Würden Sie gern Ihr eigenes Gemüsebeet anbauen, haben aber nicht wirklich die beste Erde in Ihrem Garten? Vor diesem Problem stehen nicht nur Sie! Sicher gibt es nichts köstlicheres als organisches Gemüse aus dem eigenen Anbau und Garten, doch kommt nicht selten zu Hindernissen wie dem bereits erwähnten. Alternativ wäre da noch das Hochbeet, das mit gekaufter Erde befüllt wird. Doch ist der Bau nicht auf aufwändig, sondern der Kauf der Erde kostspielig. Nun haben wir einen interessanten Vorschlag für Sie, auf den immer mehr Gärtner zurückgreifen. Und zwar handelt es sich um das Strohballen Beet. Ja, Sie haben richtig gelesen! Das Gärtnern auf Strohballen ist wunderbar geeignet, wenn Sie nach einem Ersatz für Blumenerde suchen. Doch das ist längst nicht der einzige Vorteil dieser innovativen Gartenidee. Wie genau das ganze funktioniert, möchten wir Ihnen in den folgenden Zeilen erklären.
Inhaltsverzeichnis
Ideen für Gärtnern auf Strohballen
Das Gärtnern auf Stroh kann genutzt werden, ganz egal wo auf der Welt Sie sich befinden. Voraussetzung ist natürlich, dass Sie Wasser und Sonne garantieren können. Aber ansonsten sind Sie nicht von Ihrem Wohnort abhängig. Besitzen Sie also eine eher wüstige und trockene Landschaft im Garten mit trockenem und nährstoffarmem Boden, können Sie genauso auf den Eigenanbau mit Stroh zurückgreifen wie auch alle, die in sehr regnerischen Gebieten leben.
Und weil das ganze so einfach ist und auch keine besonderen Werkzeuge oder Geräte voraussetzt, kann die Idee sogar problemlos von Anfängern ausprobiert werden. Wer bereits Erfahrung hat, wird sich umso mehr ins Gärtnern mit Strohballen verlieben. Und wer keinen Platz im Garten für ein Beet hat und bisher immer auf Gemüse in Töpfen angewiesen war, kann nun auf diese originellen “Pflanzkübel” zurückgreifen und bequem gärtnern auf Strohballen.
Wie funktioniert solche Gärtnerei?
Erst einmal sollten Sie wissen, dass die Pflanzen nicht auf frisches Stroh gesetzt werden. Stattdessen werden Ballen verwenden, dessen Stroh bereits dabei ist, sich zu zersetzen. Hierfür wird der Strohballen auf spezielle Weise behandelt. Hier werden Wasser und Düngemittel verwendet. Nach zehn Tagen beginnt dann der Zersetzungsprozess. Im Prinzip verwandelt sich das Innere der Ballen langsam in neue Erde. Hinzu kommt, dass bei diesem Zersetzungsvorgang Wärme entsteht, was für die jungen Pflänzchen außerordentlich vorteilhaft ist. Hinzu kommt, dass die Röhrchen Wasser speichern, nachdem Sie Ihre Pflanzen gegossen haben und so erhalten selbst Gemüsesorten, die mehr Wasser benötigen immer ausreichend Feuchtigkeit. Das ist, beispielsweise, bei Tomaten der Fall. Bei ihnen ist eine konstante Wasserzufuhr notwendig, wenn man unregelmäßige oder sogar zerplatzte Früchte vermeiden möchte. Das Strohballen-Gärtnern erleichtert hier die Gartenarbeit.
Wie sieht es mit den Nährstoffen aus?
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Wie Sie sich vielleicht schon denken können, ist Stroh alles andere als nährstoffreich. Also wie kommt es, dass es den Pflanzen so guttut? Erst einmal sollten Sie nicht den Nachteil dieser Eigenschaft betrachten. Denn das bedeutet natürlich auch, dass kein Unkraut wachsen kann. Und das ist doch schon einmal eine tolle Nachricht. Das regelmäßige Zupfen des Unkrauts fällt also weg. Aber wie soll man dann die Pflänzchen versorgen? In die Ballen wird ganz einfach etwas Dünger gegeben und schon sind sie versorgt! Manchmal kommt es vor, dass Samen der ursprünglichen Pflanze im Stroh enthalten sind, die im Laufe der Zeit ebenso beginnen zu wachsen. Doch schaden Sie Ihren Gemüsepflanzen in keinster Weise. Kommen wir nun aber zu einer genaueren Erläuterung, wie man am besten vorgeht.
Wo bekomme ich Strohballen her?
Verwenden Sie am besten kleine rechteckige oder quadratische Ballen. Die runden sind zwar ebenso geeignet, aber viel zu groß und schwer für mancheinen. Das entscheiden Sie aber selbst. Vermeiden Sie Ballen aus konventionellem Anbau. Darin sind oft Rückstände von verschiedenen Unkrautbekämpfungsmitteln enthalten, die später an Ihr Gemüse abgegeben wird. Erhältlich sind Strohballen direkt bei Landwirten, können aber auch im Internet bei einer Börse gekauft werden. Viele Landwirte greifen inzwischen auf die runden Varianten zurück. Eckige können Sie meist aber noch auf Pferdehöfen finden.
Gärtnern auf Strohballen – Anleitung
Auch für diese Art von Beet ist eine gewisse Planung und natürlich auch eine Vorbereitung notwendig. Wir haben noch einmal eine Erklärung der einzelnen Schritte zusammengefasst, nach denen Sie sich beim Gärtnern auf Strohballen richten können.
Das Präparieren der Ballen
Jetzt ist spätestens der Zeitpunkt, an dem Sie den passenden Standort für den Strohballen festlegen, denn noch sind sie leicht umzustellen. Da Sie nun aber regelmäßig Strohballen bewässern werden, werden sie längst nicht mehr so leicht zu tragen sein und könnten außerdem auseinanderfallen. Wie bereits erwähnt nimmt der Präparierprozess einige Tage in Anspruch. Von dem Dünger (Guano, Horngries oder anorganischer Dünger) verwenden Sie ca. 100 g pro Ballen und Tag, wobei Sie den Ballen nur alle zwei Tage düngen. Wechseln Sie am besten immer ab: ein Tag wird nur gegossen, dann gedüngt und gegossen, am dritten Tag gießen Sie wieder nur und so weiter. Ca. nach dem sechsten Tag werden Sie einen süßlichen Geruch wahrnehmen. Dann wissen Sie, dass der Prozess begonnen hat und Sie können schon bald mit dem Gärtnern auf Strohballen und dem Bepflanzen loslegen.
Anordnung im Garten
Die Gärtner-Ballen werden in einer Reihe dicht beieinander aufgestellt. Die Schnittstellen sollten hierbei nach oben zeigen, während die Schnur seitlich bleibt. Die Spalten, die dabei entstehen, können mit reifem Kompost und etwas Anzuchterde aufgefüllt werden. Das verhindert ein Stocken beim Wachstum der Pflanzen. Sind die Reihen fertig, können Sie je nach Pflanzenart, die Sie in die jeweilige Reihe pflanzen möchten, auch Spalier oder andere Klettermöglichkeiten hinzufügen. Wenn Sie über die Ballenreihe Draht spannen, können Sie diesen außerdem nutzen, um kleine Gewächshäuschen zu gestalten. Zu diesem Zweck legen Sie einfach Folie darüber. Der Draht sorgt für einen Abstand zwischen Folie und Pflanze. Dies hält die Pflänzchen nun in der kühlen Nacht warm und schützt vor Frost, sodass Sie auch schon früher mit dem Gärtnern beginnen können. Außerdem wird auch Feuchtigkeit gespeichert. Fürchten Sie während dem Gärtnern auf Strohballen ein Auseinanderfallen im Laufe der Monate aufgrund der Zersetzung und möchten dies möglichst vermeiden, können Sie die Strohballen auch mit einem Rahmen aus Holz verkleiden und sie auf diese Weise stützen.
Gemüse pflanzen
Verwenden Sie zum Bepflanzen fertige Setzlinge, reicht es vollkommen aus, wenn Sie kleine Löcher ins Stroh bohren. Hierfür können Sie eine Pflanzkelle verwenden. Die Setzlinge werden dann in diese Löcher gepflanzt, wobei Sie nicht die ganze Erde um den Wurzelballen entfernen. Danach füllen Sie das Loch mit steriler Erdmischung aus, wobei Sie gleichzeitig die offenen Wurzeln abdecken. Es lassen sich auch direkt Samen pflanzen. Zu diesem Zweck verteilen Sie vorher aber eine 2,5 bis 5 cm hohe Schicht Erde auf den Ballen. Sobald die Samen Wurzeln bilden, beginnen sie direkt in das Stroh zu wachsen.
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Danach wird wie auch in jedem anderen Beet reichlich bewässert. Da die Gärtner-Ballen viel Wasser speichern können, ist die Pflanze hier weniger von Austrocknung gefährdet. Gleichzeitig sorgt die viele Luft zwischen den Strohhalmen aber auch dafür, dass das Wasser gut ablaufen kann, um Staunässe zu verhindern. Inzwischen verwenden viele auch für die Ballen ein Bewässerungssystem aus Schläuchen.
Gemüse ist geerntet – Was nun?
Ist die Zeit der Ernte und das Gärtnern auf Strohballen vorüber und die Pflanzen vergangen, bleiben Ihnen so einige Ballen, die sicher nicht mehr allzu schön anzusehen sind. Sie sind grau und durchnässt und nicht mehr gebrauchbar. Doch nicht ganz. All das Stroh können Sie nämlich im nächsten Jahr für ein Gemüsebeet im Garten verwenden. Verteilen Sie es einfach im Herbst auf dem Beet oder lagern Sie es auf Ihrem Komposthaufen und düngen Sie damit Garten und auch Blumentöpfe.
Was kann man außer Gemüse pflanzen?
Im Prinzip ist alles beim Gärtnern auf Strohballen möglich und kann einfach mal ausprobiert werden. Kräuterpflanzen gedeihen ebenso gut wie Tomaten, Möhren, Kohl und Paprika, für die diese Pflanzmethode am beliebtesten ist. Ziehen Sie auch einige nützliche Pflanzenkombinationen in Erwägung, um das Wachstum zu stimulieren. Gute Partner sind Tomaten und Basilikum, Radieschen und Salat oder aber Rettich, kombiniert mit Zwiebeln und Möhren. Grund dafür ist, dass sie unterschiedliche Nährstoffe benötigen und sie sich somit nicht gegenseitig “klauen”.
Aber auch Blumen können gepflanzt werden und auf diese Weise eine interessante und bunte Gartengestaltung schaffen. Neben Sonnenblumen wie im Bild oben, eignen sich auch Ringelblumen, die Kapuzinerkresse und andere einjährige Pflanzen. Einjährig deshalb, weil Sie am Ende der Saison das Stroh wegwerfen, beziehungsweise, kompostieren werden.
Nachteile dieses originelles Beets
So perfekt und ansehnlich die Idee zur Gartengestaltung und -pflege auch klingt, es gibt einige Nachteile, die Sie im Voraus kennen sollten:
- Zum einen erhalten Sie mit dem Gärtnern auf Strohballen nicht wirklich Bio-Produkte. Für die Vorbereitung wird nämlich reichlich Dünger verwendet, wobei viele auf künstliche zurückgreifen, um den Prozess zu beschleunigen. Und auch Stickstoff gehört dazu.
- Die Wärme, die bei diesem Prozess erzeugt wird, ist nicht nur für Ihre Gemüse-, Kräuter- oder Blumenpflanzen von Vorteil. DieseUmstände sind nämlich auch perfekte Voraussetzung für die Bildung von Pilzen, die den Pflanzen zwar nicht schaden, jedoch früher oder später sichtbar sein werden und alles andere als hübsch anzusehen sind.
- Insekten werden angezogen. Hummeln, beispielsweise, finden die hohlen Halme besonders toll und können sogar ganze Nester in den Ballen bauen. Auf diese Weise tun Sie aber der Natur etwas Gutes, denn Sie bieten den Hummeln Unterschlupf. Sollten sie Sie also nicht stören, kann dies sogar eher als etwas Positives angesehen werden.