Fruchtfolge im Gemüsegarten: Mit einer Tabelle die Mischkultur besser planen und die Erträge optimieren
Neben guter Pflege und günstiges Wetter kann auch die Einhaltung einer bestimmten Fruchtfolge für reiche Ernte sorgen. Die richtige Vor- und Nachkultur verbessern den Boden und liefern den Nutzpflanzen wichtige Nährstoffe.
Inhaltsverzeichnis
Fruchtfolge im Gemüsegarten: Die Vorteile im Überblick
Mehrere Faktoren können die Erträge beeinflussen: Der Standort, die Sorte, die richtige Pflege, gute bzw. schlechte Nachbarn im Gemüsebeet und der Boden. Der Letzte lässt sich zwar mit Nährstoffen zusätzlich versorgen, viel besser ist es aber, dass man den Nutzgarten vom Anfang an gut bewirtschaftet. Dabei kommen zwei Konzepte zur Hilfe:
- die Fruchtfolge, also die Bepflanzung eines Nutzgartens mit Vor-, Haupt- und Nachkulturen im Rahmen eines Jahres.
- und der Fruchtwechsel: Die Rotation von stark- und schwachzehrenden Kulturen im Nutzgarten.
Dadurch können die verschiedenen Gemüsearten die Nährstoffe besser aufnehmen, Schädlingsbefalle und Krankheiten werden reduziert und Bodenmüdigkeit – vorgebeugt. Zudem kann man durch die Kombination aus verschiedenen Nutzpflanzen den Boden auflockern und die Aufnahme der Nährstoffe verbessern. Sie halten ihn auch besser zusammen als Monokulturen und verhindern Bodenerosion. Zudem kann die Kombination aus verschiedenen Nutzpflanzen noch weitere Vorteile mit sich bringen. Mischkulturen sorgen für ein besseres Bodenleben. Sie locken Würmer und Insekten an, die die abgefallenen Pflanzenteile zum wertvollen Humus verarbeiten.
Mit Hauptkultur werden die Nutzpflanzen bezeichnet, die am längsten während der Gartensaison das Beet belegen. Die Vorkultur
Die gute Planung ist die A und O jeder Mischkultur. So muss der Hobby-Gärtner immer einen Überblick über die Gemüsebeete im Nutzgarten behalten. Wichtig ist es vor allem, sich die Pflanzzeit der einzelnen Gemüsearten zu merken und auf dem Pflanzplan zu markieren. Wir erklären, wie Sie diese Aufgabe erledigen können.
Fruchtwechsel: Vierjähriger Pflanzplan
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Sowohl bei der Fruchtfolge, als beim Fruchtwechsel kann man einen Pflanzplan erstellen. Der Fruchtwechsel-Plan wird für vier Jahren erstellt. Darauf werden nur die Hauptkulturen (also diese, die im Sommer geerntet werden) markiert.
Im 1. Jahr werden Starkzehrer wie Tomaten, Paprika, Kürbisse, Kohl, Kartoffeln und Auberginen angebaut.
Im 2. Jahr werden Mittelzehrer wie Zwiebel, Salate, Erdbeeren, Karotten angebaut.
Im 3. Jahr pflanzt man Schwachzehrer wie Erbsen, Knoblauch, verschiedene Kräuter und Kresse.
Im 4. Jahr gönnt man dem Boden eine kurze Pause und bringt Gründüngung aus.
In der Praxis sollte man seinen Nutzgarten in vier Bereichen aufteilen und dann eine nach den anderen bepflanzen. Im Idealfall wird im ersten Jahr den ersten Bereich mit Starkzehrern gepflanzt. Im zweiten Jahr pflanzt man den ersten Bereich mit Mittelzehrern und den zweiten Bereich mit Starkzehrern an. Im dritten Jahr baut man im ersten Bereich Schwachzehrern, im zweiten – Mittelzehrern und im dritten – Starkzehrern an. Im vierten Jahr wird der erste Bereich mit Grundüngung versorgt, im zweiten pflanzt man Schwachzehrern, im dritten – Mittelzehrern und im vierten – Starkzehrern an. So wird der Nutzgarten immer zu 75 % genutzt und man hat immer Platz im Garten für verschiedene Hauptkulturen – von Schwach- bis Starkzehrern.
Praktisch ist es nicht immer möglich, das Konzept wie im Idealfall umzusetzen. Wer wenig Platz hat oder die Reihenfolge der Hauptkultur nicht einhalten kann, muss halt die Pflege angepasst werden – zum Beispiel verabreicht man noch zusätzlich Dünger.
Gründüngung und Alternativen im vierten Jahr
Die Gründungung kann den Boden verbessern, führt nützliche Nährstoffe zu und unterdrückt das Unkrautwachstum. Passende Pflanzen, die infrage kommen, sind zum Beispiel:
- Buchweizen:
- Perserklee
- Gelbe Lupine
- Bienenfreund
- Studentenblume
- Rot-Klee
- Wicke
- Gelbsenf
- Ringelblume
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Pflanzenfamilien in der Mischkultur: Was sollte man bei der Fruchtfolge beachten?
Man sollte nie Gemüsearten aus einer Pflanzenfamilie in aufeinanderfolgenden Jahren ins selbe Beet pflanzen. Dies lockt Schädlinge an und ermöglicht die schnelle Ausbreitung von Krankheiten.
Die Pflanzenfamilien im Überblick:
- Die Nachtschattengewächse ist eine sehr große Pflanzenfamilie mit mehr als 100 Gattungen. Im privaten Gemüsegarten werden häufig Kartoffel, Tomate, Paprika, Pepino Aubergine, Goji-Beere.
- Zu den Kreuzblütlern gehören unter anderem verschiedene Kohlarten, Radieschen, Rucola, Kresse, sowie Nutzpflanzen zur Gründüngung wie Raps, Ackersenf.
- Zu der Familie der Hulsenfrüchtler zählen unter anderem Erbse, Bohne, Kichererbse, und für Gründüngung: Lupine und Klee
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- Karotte, Sellerie, Dill und Pastinake gehören zu der Familie der Doldenblütter.
- Gurke, Zucchini und alle Kürbissorten gehören zu den Kürbisgewächsen.
- Häufig angebaute Arten aus der Familie der Korbblütter sind Salate, Endivie und Artischoke.
- Spargel, Zwiebel und Schnittlauch sind Liliengewächse.
- Kräuter wie Thymian, Majoran und Basilikum sind Lippenblüter.
Fruchtfolge Pflanzplan für Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur erstellen
Anders als beim Fruchtwechsel, umfasst die Fruchtfolge nur ein Jahr. Im Rahmen dieses Jahres werden neben den Hauptkulturen auch Vor- und Nachkulturen angebaut. Die richtige Reihenfolge ist dabei für das Ergebnis entscheidend.
So kann man die Gartensaison in drei Perioden aufteilen.
- Im Frühjahr werden die Vorkulturen gepflanzt. Dabei handelt es sich um frostharte und schnellwachsende Schwachzehrer.
- Im Sommer setzt man auf hitzeverträglichen Starkzehrern/Mittelzehrern/Schwachzehrern mit langen Erntezeiten.
- Im Frühherbst kommt die Zeit der Nachkultur. Winterharte, schnellwachsende Schwachzehrer werden bereits Mitte August eingepflanzt.
So werden praktisch in einem Beet nicht nur verschiedene Kulturen im Sommer, sondern auch im Frühjahr und Herbst angebaut. Eine solche Vorgehensweise will gut geplant werden. Die Mischkulturen sollten auf jeden Fall auf dem Gartenplan markiert werden. Man sollte sich auch die Anzahl der Pflanzen aus einer Art merken.
Fruchtfolge im Gemüsegarten: Das Wichtigste zusammengefasst
Eine Mischkultur will gut geplant werden. Damit sie gelingt spielendie richtige Fruchtfolge und der jährliche Fruchtwechsel der verschiedenen Nutzpflanzen eine entscheidende Rolle. Dabei wird wie folgt vorgegangen:
1. Zuerst erstellt man einen Fruchtwechsel-Plan für die nächsten vier Jahre. Wenn möglich, wird der Nutzgarten in vier Bereichen aufgeteilt. Diese Bereiche werden einen nach den anderen bepflanzt.
2. Der jährliche Pflanzplan erstellen und die Pflanzen für Vorkultur, Hauptkultur und Nachkultur festlegen. Dabei die Pflanzenfamilien beachten.
3. Falls notwendig, zusätzlich düngen. Alle vier Jahren den Boden mit Gründüngung versorgen.