Porzellan Geschirr – traditionelles und stilvolles Geschenk

von Vili
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Allgemein verfügt so gut wie jeder Haushalt über zahlreiche Varianten an Geschirr. Da gibt es jenes, welches tagtäglich genutzt wird und anderes, das festlichen Anlässen vorbehalten ist. Mehr und mehr liegen derzeit aber auch beispielsweise Tassen, Becher und Flaschen im Trend, die durch persönliche Fotos oder besondere Aufschriften individualisiert sind. Doch zu den traditionsreichsten Geschirr-Arten gehört wohl das Porzellan, welches sich so gut wie in jedem Haushalt wiederfindet. Ein Grund für seinen Siegeszug im Mittelalter ist die lange Lebensdauer. Heute ist Porzellan Geschirr für jeden erschwinglich geworden, doch dies war nicht immer der Fall. Früher wurde es als „weißes Gold“ bezeichnet und tatsächlich es war im 17. Jahrhundert noch so wertvoll wie Gold.

Der Name Porzellan geht zurück auf eine Schnecke im Meer, die Kaurischnecke, welche im Italienischen „porcellana“ (dt. „Schweinchen“) heißt. Lange Zeit hielt sich das Gerücht in Europa, dass chinesische Porzellan aus der Schale dieser Schnecke hergestellt würde.

Auch wenn die Exklusivität verloren ging, sein Image hat es beibehalten. Noch heute wird zu festlichen Anlässen, wie beispielsweise Weihnachten, gern das beste Porzellan auf dem Tisch arrangiert.

  China als Ausgangspunkt

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Die Geschichte des Porzellans beginnt im chinesischen Reich, irgendwann im 7. Jahrhundert nach Christus. Große Mengen an einem weißen Gestein brachten die Erfinder auf die Idee der Herstellung. Es dauerte allerdings sieben Jahrhunderte, bis Porzellan Geschirr auch auf europäischem Boden bekannt wurde. Der venezianische Entdecker Marco Polo brach um das Jahr 1300 nach Christus auf zu ausgedehnten Reisen nach China. Er brachte es von einer seiner Forschungsfahrt unter anderem Geschirr und Tisch-Schmuckstücke mit nach Hause. Das zarte und glänzend filigrane Material entzückte besonders die Prinzessinnen, Könige und Königinnen bei Hof. Demzufolge wurde das Bestreben enorm groß, herauszufinden, wie es hergestellt wurde. Allerdings wollten die Chinesen ihr Geheimnis nicht teilen.

Im 14. Jahrhundert, unter der Dynastie der Ming, erhielt laut der FAZ einen neuen Qualitätsschub, denn Glasur, Dekor und Malerei wurden abermals verfeinerten. Fantasievolle Motive wie Drachen, Fische und Pflanzen zierten ab jetzt das Geschirr in China. Das Kobaltblau (aus dem heutigen Irak importiert) war die neue Farbe der Porzellan-Bemalung geworden und prägt die Stücke dieser Zeit. Noch heute besitzen Ming-Porzellanstücke, vor allem die Vasen, einen hohen Sammlerwert.

Meissen als erste Manufaktur in Europa

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Viele europäische Erfinder, welche von den diversen Königshäusern beauftragt wurden, um herauszufinden, wie das wertvolle Material hergestellt wurde, mussten sich zunächst geschlagen geben, bis 1709 ein gewisser Friedrich Böttger den Durchbruch erzielte und es ihm gelang, das erste Porzellan Geschirr außerhalb von China herzustellen. Friedrich Böttger war am Hofe des sächsischen Königs August des Starken angestellt und hatte ursprünglich den Auftrag gehabt, Gold herzustellen. Ein Auftrag, den er nicht erfüllen konnte. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Naturforscher Walther von Tschirnhaus sollte er die Herstellung von Porzellan erforschen und diesen Auftrag meisterten die beiden erfolgreich. Neueren Untersuchungen zufolge soll von Tschirnhaus der eigentliche Erfinder des europäischen Porzellans sein, denn der Legende nach hatte er sich viele Jahre zuvor bereits der Erforschung verschrieben und ein enorm großes Vorwissen auf dem Gebiet mitgebracht. Von Tschirnhaus starb allerdings bereits 1708, ein Jahr vor Vollendung des ersten vollständigen Porzellans in Europa.

Noch heute werden Teller, Vasen, Figuren und Tassen bei der Meissener Manufaktur in Meissen hergestellt.

Das Unternehmen aus Sachsen war auch die erste Manufaktur, welche das Material in Europa produzierte.

Der nominelle Erfinder des Porzellans, Böttger, wurde zum alleinigen Leiter der Forschung und der Manufaktur in Meissen ernannt. Er begann 1710 mit der Produktion in großem Stil.

In Europa hergestellt

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Der europäische Adel ließ fieberhaft nach Vorkommen von Kaolin suchen, das im chinesischen Sprachgebrauch „Gaoling“ hieß. Schließlich war Kaolin Hauptbestandteil von Porzellan. Als in Europa Vorkommen in großem Ausmaß gefunden wurden, begann die professionelle Herstellung. 1718 gründeten sich Porzellanmanufakturen in Wien, 1745 im Londoner Stadtteil Chelsea und 1746 entstand am Herrschaftshaus der Fürstenberger an der Weser eine eigene Manufaktur. Im selben Jahr gesellte sich die Nymphenburger Produktionsstätte in München dazu. Nach Preußen kamen sowohl die Hersteller als auch das Rezept für Porzellan im Zuge des Siebenjährigen Krieges (1756-1763). 1763 wurde die “Königlich Preußische Porzellan-Manufaktur” in Berlin gegründet.

 Ein traditionell-stilvolles Geschenk zu besonderen Anlässen

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Das wertvolle Material wurde zunächst als Tafelgeschirr genutzt. Gerade am adligen Hof löste es die Verwendung von Gold und Silbergeschirr für Kaffee und Kakao ab. In Preußen nutze der Adel Porzellan für Desserts, denn die Fruchtsüße von Desserts hatte zuvor die Gold- und Silbergedecke immer angegriffen. Porzellan änderte die höfische Esskultur und wurde außerdem zum hochgeschätzten Geschenk an Diplomaten. Der preußische König ließ ganze Tafelgeschirr-Sets für fremde Höfe anfertigen.

In Deutschland – Porzellanzentrum Nordbayern

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Im 19. Jahrhundert entwickelte sich in und um die Stadt Selb in Nordbayern ein Zentrum für Porzellan mit der Gründung zahlreicher Manufakturen, was vor allem auf die großen Vorkommen von Kaolin in dem nordbayerischen Gebiet zurückzuführen ist. Diese Betriebe im Fichtelgebirge entwickelten auch die ersten Maschinen zur Herstellung.  Eine der berühmtesten Porzellanfabriken in der Region wurde das Unternehmen von Magnus Hutschenreuther. Im Gebiete zwischen Selb und Weiden entstanden zeitweise 90 Prozent des deutschen Porzellans. Hutschenreuther, Rosenthal und Villeroy und Boch stehen noch heute für deutsche Porzellanqualität.

 Es besteht aus nur drei Bestandteile

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Im Prinzip besteht Porzellan lediglich aus drei essenziellen Zutaten: Kaolin, Quarz und Feldspat müssen in der richtigen Mischung mit Wasser zusammengebracht werden, um es entstehen zu lassen. Quarz und Feldspat sind Mineralstoffe, Kaolin ein Gestein mit weißer Farben. Die drei Bestandteile werden zu einem feinen Pulver vermahlen und gemischt. Die Mischungsanteile der einzelnen Zutaten entscheiden über den letztendlichen Härtegrad des Porzellans. Unter Zugabe von Wasser kann es geformt werden. Zur Fertigstellung ist es abschließen in zwei Durchgängen zu brennen.

 Heutzutage bei sehr hohe Temperaturen hergestellt

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Der Brennvorgang ist das eigentlich Komplizierte an der Porzellanherstellung und es dauerte recht lange, bis Böttger und von Tschirnhaus das richtige Prozedere entwickelt hatte. Bis zu 20 Stunden dauert der erste Brennvorgang, wobei eine Temperatur von 1000 Grad Celsius erreicht werden muss. Durch die Hitze verdunstet das enthaltene Wasser. Nach dem ersten Brenndurchgang erfolgt das Glasieren, dabei werden die Gegenstände in eine milchig-weiße Flüssigkeit getaucht, die ebenfalls aus Kaolin, Quarz und Feldspat besteht. Lediglich der Wasseranteil ist viel höher gehalten, wodurch die Glasur flüssiger wird. Die Gegenstände saugen das Wasser der Glasur auf und erhalten somit später den charakteristischen Glanz. Bei einer zweiten Brennphase von bis zu 30 Stunden bei 1400 Grad Celsius erfolgt die Endfertigung und Aushärtung. Das Porzellan schrumpft dabei stark.

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