Wirkstoff Ivermectin bei mildem Covid-19 zur Reduzierung der Symptome?

Von Charlie Meier

Eine kleine Pilotstudie legt nahe, dass eine frühzeitige Verabreichung vom Wirkstoff Ivermectin die Viruslast und die Dauer der Symptome bei Patienten mit mildem COVID-19 verringern kann. Dies könnte wiederum dazu beitragen, die Virusübertragung in Grenzen zu halten. Die gewonnenen Daten erfordern jedoch weitere Untersuchungen in größeren klinischen Studien, so die Forscher.

Coronavirus mit Wirkstoff Ivermectin behandeln

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Es gibt bereits zwei zugelassene Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 in der Europäischen Union. Bis weltweit genügend Menschen immunisiert sind, um die Ausbreitung von Viren zu stoppen, wird es jedoch mindestens zwei Jahre dauern. In der Zwischenzeit bleibt die Suche nach Medikamenten zur Behandlung oder Vorbeugung von Infektionen eine Priorität. Viele Bemühungen konzentrieren sich auf die Entwicklung von Therapien für COVID-19. Nur wenige befassen sich aber mit der Reduzierung der Virusübertragung, so der Hauptautor der Studie. In dieser Pilotstudie, die mit Patienten aus der Klinik und in Einrichtungen der Universität von Navarra durchgeführt wurde, untersuchte das Forschungsteam, ob die in Europa empfohlene maximale Dosierung vom Wirkstoff Ivermectin einen Einfluss auf die Virusübertragung haben kann. Dabei ging es um eine Verabreichung des Medikaments innerhalb der ersten Tage nach Auftreten der ersten Symptome von Coronavirus.

Ivermectin ist ein Antiparasitikum, von dem gezeigt wurde, dass es die SARS-CoV-2-Replikation im Reagenzglas reduziert. Dies erfolgte jedoch in Konzentrationen, die über den für den Menschen empfohlenen Dosen liegen. Zusammen mit vorläufigen Ergebnissen so einer ähnlichen Studie an Menschen führte dies in vielen lateinamerikanischen Ländern zur Verwendung von Ivermectin. Dabei wurden Daten zweifelhaften Ursprungs verwendet, die nie von Experten begutachtet wurden. Dies geschah, obwohl es keine verlässlichen Beweise für seine Wirksamkeit bei der Behandlung oder Vorbeugung von Infektionen gab. Das Forschungsteam verabreichte 24 Patienten mit bestätigter Infektion und milden Symptomen innerhalb der ersten 72 Stunden nach Beginn der ersten Symptome eine Einzeldosis Ivermectin oder Placebo. Nasentupfer und Blutproben wurden dann zum Zeitpunkt der Registrierung und eine, zwei und/oder drei Wochen nach so einer Behandlung entnommen.

Studienergebnisse

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Die behandelten Patienten zeigten auch eine verringerte Dauer bestimmter Symptome (von 50 % bei Geruchs- und Geschmacksverlust und von 30 % bei Husten). Alle Patienten entwickelten virusspezifisches IgG, aber auch hier war der mittlere Antikörperspiegel in der behandelten Gruppe niedriger als in der Placebogruppe. Dies könnte also das Ergebnis einer geringeren Viruslast bei diesen Patienten sein, so die Autoren der Studie. Die Ergebnisse legen nahe, dass Ivermectin durch Mechanismen wirken kann, die keine mögliche entzündungshemmende Wirkung beinhalten.

Die Autoren glauben also, dass es den Viruseintritt in die Zellen stören könnte. Diese Daten stimmen mit denen der jüngsten in Bangladesch und Argentinien durchgeführten Tests überein. Diese Studie ist klein und es ist noch zu früh, Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. Die beobachteten Trends bei Viruslast, Dauer der Symptome und Antikörperniveaus sind jedoch ermutigend. Darüber hinaus erfordert dies eine weitere Untersuchung in größeren klinischen Studien mit einer höheren Patientenvielfalt.

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