Erhöht eine vergrößerte Prostata eigentlich das Risiko für Prostatakrebs?

von Charlie Meier
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Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine vergrößerte Prostata nicht unbedingt bedeutet, dass eine Krebserkrankung vorliegt. Die Studienautoren berichten, dass dieser Zustand auch als benigne Prostatahyperplasie (BPH) bekannt ist. Dieser könnte Männern sogar tatsächlich einen gewissen Schutz vor Prostatakrebs bieten. Da diese Krebsart die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern ist, befürchten viele, dass eine Prostatavergrößerung dazu führen könnte.

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Einige frühere Studien haben gezeigt, dass BPH das Krebsrisiko erhöhen kann, da gemeinsame Triebkräfte wie Genetik, Hormone und Entzündungen dabei auftreten. Die vorliegende Forschungsarbeit sollte diese Bedenken jedoch lindern, da so eine Vergrößerung sogar das Risiko für Prostatakrebs verringern kann. BPH tritt normalerweise häufig bei alternden Männern auf und kann einen Harndrang, oft nachts, oder einen schwachen Harnstrahl verursachen. Dies liegt jedoch vor allem daran, dass sich der zentrale Teil der Prostata vergrößert. Dieser kann dementsprechend den Urin daran hindern, die Blase zu verlassen. Überraschenderweise sinkt die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, wenn sich die Prostata weiter vergrößert, so die Studienautoren. Darüber hinaus reduziert eine vergrößerte Prostata das Risiko, dass nicht nur ein einzelner Krebsherd, sondern auch mehr als ein Ort auftreten. Basierend auf diesen Ergebnissen kann BPH einen mechanischen Druck in der gesamten Drüse erzeugen, der das Krebswachstum hemmt und die Wahrscheinlichkeit von Prostatakrebs mit zunehmender Größe verringert.

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Die neue Studie findet eine mögliche Erklärung für die Ergebnisse, da eine Verringerung der Prostatagröße mit manchen Medikamenten zu einem verringerten Druck in der gesamten Drüse führen kann. Darüber hinaus könnte dies eventuell das Wachstum von Krebstumoren ermöglichen. Es gibt sehr nützliche Medikamente zur Behandlung von BPH, aber Vorsicht ist laut den Studienautoren geboten. Diese Ergebnisse könnten jedoch deswegen resultieren, weil BPH es erschwert, Krebs mit einer Biopsie zu finden. Die Studienergebnisse könnten aber auch eine biologische Erklärung haben. Wenn Männer eine vergrößerte Prostata haben, das mit Prostatakrebs um den Wachstumsfaktor konkurriert, hat der Prostatakrebs möglicherweise einen Wachstumsnachteil. Das ist eine biologische Prämisse, die jedoch nicht bewiesen ist. Daher rät das Forschungsteam Männern mit BPH, ein MRT und eine Biopsie durchzuführen, um sicherzustellen, dass kein Krebs vorliegt. Darüber hinaus liefert diese Studie interessante Informationen, die jedoch noch nicht schlüssig sind.

Charlie hat viel um die Welt gereist und mehrere Kulturen kennengelernt. Er hat sein Bachelor Abschluss in Kommunikationswissenschaft an der Uni Duisburg-Essen absolviert und beschreibt sich als leidenschaftlichen Musikfan.