Könnte eine chemische Verbindung in Rosmarin als Heilmittel gegen Sars-CoV-2 und andere entzündliche Krankheiten wirken?

Von Charlie Meier

In einer neuen Studie konnten Wissenschaftler zeigen, dass Carnosinsäure in Rosmarin als Heilmittel bei Infektionen mit Coronavirus wirksam sein könnte. Die Studienergebnisse lieferten Beweise dafür, dass die im Heilgewürz enthaltene Verbindung eine zweigleisige und natürliche Waffe gegen COVID-19 darstellt. Das Forschungsteam fand heraus, dass Carnosolsäure die Wechselwirkung zwischen dem äußeren Spike-Protein von SARS-CoV-2 und dem Rezeptorprotein ACE2 blockieren kann. Das Virus verwendet diese, um in Zellen einzudringen.

Der potenzielle Einsatz von Rosmarin als Heilmittel bei Corona-Infektionen

einsatz von carnosinsäure in rosmarin als heilmittel gegen covid 19 und entzündliche erkrankungen

Die Studienautoren legten neue Beweise vor und überprüften frühere Studienergebnisse, um zu zeigen, dass Carnosinsäure eine separate Wirkung bei der Hemmung von starken Entzündungen aufweist. Dies ist ein Weg, der bei schwerem COVID-19 sowie bei anderen Krankheiten, einschließlich Alzheimer, aktiv ist. Daher glauben sie, dass diese chemische Verbindung oder ein optimiertes Derivat eine potenziell sichere und wirksame Behandlungsoption bei entzündlichen Krankheiten und Virusinfektionen ermöglicht. In einer Studie aus dem Jahr 2016 zeigte das Forschungsteam, dass Carnosinsäure eine entzündungshemmende, antioxidative Signalkaskade namens Nrf2-Signalweg aktiviert. Dementsprechend fanden die Wissenschaftler damals Hinweise darauf, dass sie Anzeichen der Alzheimer-Krankheit in Mausmodellen reduziert. Von dieser neurodegenerativer Erkrankung ist nämlich bekannt, dass sie eine Gehirnentzündung verursacht. Die Forscher beschrieben nun in der neuen Studie die entzündungshemmende Wirkung von Rosmarin als Heilmittel auf die Immunzellen bei einer Infektion mit Sars-CoV-2.

blockierung des weges einer infektion durch ace2 rezeptor und spike protein von sars cov 2

Bei dem beobachteten Effekt handelte es sich um Symptome von langem COVID. Dazu gehören kognitive Beeinträchtigungen, die meist mit Benommenheit einhergehen. Darüber hinaus beschrieben die Wissenschaftler ein Experiment zur Blockierung dieser entzündlichen Infektion. Unter Verwendung eines Tests auf Infektiosität zeigte das Team, dass Carnosinsäure die Fähigkeit von SARS-CoV-2, Zellen zu infizieren, direkt blockieren kann. Bei höheren Dosen wurde diese blockierende Aktivität zunehmend größer. Obwohl diese Forschungsergebnisse vorläufig sind, schien Carnosinsäure als sichere Verbindung eine antivirale Wirkung gegen Sars-CoV-2 zu zeigen. Sie modifiziert den ACE2-Rezeptor, wodurch der Rezeptor für das Coronavirus unangreifbar wird. Carnosinsäure stellte dementsprechend auch ein pathologisch aktiviertes Therapeutikum in vorklinischen Krankheitsmodellen dar. Die Autoren dieser Studie wollen nun wirksamere Derivate der Verbindung mit verbesserten Arzneimitteleigenschaften für den potenziellen Einsatz bei entzündlichen Erkrankungen synthetisieren und testen.

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