Die kumulative Zigarettenrauchexposition ist ein unabhängiger Risikofaktor für die Krankenhauseinweisung und den Tod durch COVID-19, und Raucher sterben früher daran. Dies geht aus einer kürzlich veröffentlichten Studie hervor. Die Forscher konnten so einen Zusammenhang aus den Ergebnissen von über 7000 Patienten, die positiv auf Sars-CoV-2 getestet wurden, feststellen. Diese Untersuchungen wurden zwischen März und August 2020 durchgeführt.
Die Theorie „Raucher sterben früher“ bei Coronavirus unter Beweis gestellt
Die Forscher fanden heraus, dass 84,8 Prozent nie Raucher waren, 2,4 Prozent aktuelle Raucher, und 12,8 Prozent ehemalige Raucher sind. Es wurde eine Verbindung zwischen der Dosis und der Wirkung von den gerauchten Packungen und unerwünschten COVID-19-Ergebnissen festgestellt. Dabei hatten Patienten, die länger als 30 Jahre rauchten, nach einer Diagnose für Coronavirus eine 2,25-mal höhere Wahrscheinlichkeit für einen Krankenhausaufenthalt. Zudem war das Todesrisiko bei ihnen 1,89-mal höher im Vergleich zu den Nichtrauchern. Die Chancen für alle unerwünschten Ergebnisse wurden in den Modellen teilweise durch Komorbiditäten abgeschwächt. Ähnliche Quotenverhältnisse wurden sowohl für aktuelle als auch für ehemalige Raucher beobachtet. Rauchen wird in elektronischen Patientenakten jedoch nicht perfekt klassifiziert. Ehemalige Raucher werden möglicherweise als Nie-Raucher eingestuft, während Jahre möglicherweise nicht erfasst sind, so die Autoren der Studie. Diese Fehlklassifizierung dürfte aber die vorliegenden Ergebnisse auf null verschieben, was den Zusammenhang des Zigarettenrauchens mit nachteiligen Effekten bei COVID-19 unterschätzen würde.
Die Einschränkungen, wer Zugang zu medizinischer Versorgung in tertiären medizinischen Zentren hat, verhindern die Generalisierbarkeit für die gesamte Bevölkerung. Die Patienten mit vollständigen Daten dieser Studie sind wahrscheinlich wohlhabender und haben einen konsistenten Zugang zur Gesundheitsversorgung. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass die Daten über die Dauer des Rauchens typischerweise bei früheren Besuchen in Kliniken gesammelt wurden. Trotzdem haben die Studienautoren in diesem konkreten zentralen Register von Patienten, die positiv auf COVID-19 getestet wurden, gezeigt, dass ein erhöhtes kumulatives Rauchen dosisabhängig mit einem höheren Risiko für Krankenhausaufenthalte und Mortalität durch COVID-19 verbunden war.