Neues Antidepressivum im Kampf gegen COVID-19 verhindert Symptome
Eine neue Studie zeigte, dass ein neues Antidepressivum, das Patienten mit COVID-19 verabreicht wird, einen schweren Krankheitsverlauf verhindern könnte. Dadurch wird also eine Krankenhauseinweisung weniger wahrscheinlich. In der vorläufigen Untersuchung von Patienten mit leichten bis mittelschweren Infektionen haben die Forscher herausgefunden, dass Fluvoxamin einige der schwerwiegendsten Komplikationen der Krankheit und den Bedarf an zusätzlichem Sauerstoff zu mildern scheint.
Wie wird neues Antidepressivum bei Coronavirus verwendet?
Die Studie umfasste 152 Patienten, die mit SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht, infiziert waren. Die Forscher verglichen die Ergebnisse derjenigen, die mit so einem Medikament gegen Depression behandelt wurden, mit den Ergebnissen derjenigen, denen ein inaktives Placebo verabreicht wurde. Nach 15 Tagen zeigte keiner der 80 Covid-19-Patienten, die Fluvoxamin erhalten hatten, eine ernsthafte klinische Verschlechterung. In der Zwischenzeit wurden sechs der 72 Placebo-Patienten (8,3 %) schwer krank, und vier mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die meisten Prüfbehandlungen für COVID-19 richten sich an die schwerkranken Patienten. Es ist jedoch auch wichtig, Therapien zu finden, die einen Sauerstoffmangel vorbeugen könnten. So eine Forschung kann laut den Studienautoren diese Nische füllen.
Fluvoxamin wird häufig zur Behandlung von Zwangsstörungen, sozialer Angststörung und Depression eingesetzt. Es gehört auch zu einer Klasse von Arzneimitteln, die als selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer bekannt sind. Im Gegensatz zu anderen derartigen Medikamenten interagiert Fluvoxamin jedoch stark mit einem Protein namens Sigma-1-Rezeptor. Dieser Rezeptor hilft also, die Entzündungsreaktion des Körpers zu regulieren. Frühere Forschungen haben gezeigt, dass Fluvoxamin Entzündungen in Tiermodellen der Sepsis reduzieren kann. Bei den Studienteilnehmern sollte es nach den Autoren möglicherweise etwas Ähnliches bewirken. Die Auswirkungen des Arzneimittels auf die Entzündung könnten also verhindern, dass das Immunsystem eine überwältigende Reaktion auslöst. Diese tritt bei manchen COVID-19-Patienten auf, die sich nach einigen Krankheitstagen zu bessern scheinen und sich dann verschlechtern. Viele dieser Patienten werden ins Krankenhaus eingeliefert und einige davon sterben.
Studienergebnisse
In einer innovativen Wendung zur Forschung während der Pandemie wurde diese Studie aus der Ferne durchgeführt. Wenn ein symptomatischer Patient positiv getestet und in die Studie aufgenommen wurde, lieferte ihm das Forschungspersonal so ein Medikament oder inaktive Placebo zusammen mit Thermometern, automatischen Blutdruckmessgeräten und Sauerstoffsensoren mit Fingerspitzen. Zwei Wochen lang nahmen die Probanden entweder so ein neues Antidepressivum oder Placebo ein, während sie täglich mit Mitgliedern des Forschungsteams per Telefon oder Computer interagierten. Dadurch konnten die Patienten über ihre Symptome, Sauerstoffwerte und andere Lebensfunktionen berichten. Als Patienten unter Atemnot litten, wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus eingeliefert wurden oder ihre Sauerstoffsättigung unter 92 % fiel, wurde angenommen, dass sich ihr Zustand verschlechtert hatte. Die gute Nachricht ist, dass keine einzige Person, die dieses aktive Medikament einnahm, eine Verschlechterung erlebt hat. Die Autoren der Studie glauben, dies lege an Fluvoxamin, aber es sollte in größeren Studien weiter untersucht werden.