Internetnutzung von Kindern als Faktor für emotionale Probleme

Von Charlie Meier

Ein in der Fachzeitschrift "Emotion" veröffentlichtes Papier ist die erste Längsschnittstudie, die den Zusammenhang zwischen Internetnutzung von Kindern und Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen untersucht. Über 2800 Jugendliche aus 17 Gymnasien nahmen an der Studie teil. Die Teilnehmer waren zwischen acht und elf Jahre alt. Die Studie hat zwei heiß diskutierte Ideen getestet: Erstens, ob zwanghafte Internetnutzung im Laufe der Zeit zu Schwierigkeiten bei der Regulierung von Emotionen führt. Zweitens, ob solche zugrunde liegenden psychischen Störungen zu diesem zwanghaften Verhalten führen.

Nebenwirkungen der Internetnutzung von Kindern erforschen

schülerin mit laptop im bett liegend

Die Forscher haben also im Laufe der Zeit ein Verhaltensmuster beobachtet. Dieses deutet darauf hin, dass Internetsucht zu Problemen bei der Regulierung von Emotionen führt. Trotz vieler anekdotischer Beweise und allgemeiner Meinungen dazu, wussten sie wenig darüber, wie sich dies auf die Emotionsregulation junger Menschen auswirkt und umgekehrt. Das Team war überrascht, die negativen Auswirkungen des Internets auf Dinge wie die Fähigkeit, sich Ziele zu setzen, festzustellen. Diese Ergebnisse blieben über alle vier Jahre der Studie stabil. Das Forschungsteam fand keine Hinweise darauf, dass bei Jugendlichen bereits bestehende Schwierigkeiten bei der Regulierung der Emotionen zu Problemen bei der Regulierung ihrer Internetnutzung führen. Darüber hinaus stellten sie fest, dass die zwanghafte Internetnutzung von Kindern schwerwiegendere Auswirkungen auf mühsame Formen der Emotionsregulation hat. Dies wären zum Beispiel Schwierigkeiten, Lebensziele zu verfolgen und die eigenen Emotionen zu verstehen.

Studienergebnisse

teenager mädchen lächelnd mit tablett in den händen

Die Forschung zeigt vor allem, dass Internetabhängigkeit wenig Einfluss auf komplexe emotionale Prozesse wie Selbstakzeptanz und Bewusstsein hat. Wenn dieses Verhalten jedoch in den späteren Jahren eines Teenagers anhält, können die Auswirkungen und die Dysregulation der Emotionen zu einem Problem werden. Die Forschung legt außerdem auch nahe, dass das Unterrichten allgemeiner Fähigkeiten zur Regulierung von Emotionen bei Jugendlichen, beispielsweise durch Programme in der Schule, möglicherweise nicht so effektiv zur Reduzierung der zwanghaften Internetnutzung wie direktere Ansätze beiträgt. Seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie sind Schüler mehr denn je auf das Internet angewiesen.

mutter überwacht online unterricht und internetnutzung von kindern zuhause während coronavirus pandemie

Das Internet ist sowohl ein Ort des Lernens als auch des Spielens. Das macht es aber für Eltern schwierig, die psychischen Prozesse ihrer Kinder zu überwachen. Obwohl es für Eltern schwierig ist, den Internetzugang zu kontrollieren, legt die Studie nahe, dass Eltern und Schulen eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, ihren Kindern eine gesunde Internetnutzung beizubringen und die Aktivitäten zu überwachen, mit denen sie sich online beschäftigen. Dadurch können sie sicherstellen, dass sie sinnvoll und engagiert sind, was für Ausgewogenheit sorgt.




Charlie Meier

Charlie Meier

AUTOR
Charlie hat viel um die Welt gereist und mehrere Kulturen kennengelernt. Er hat sein Bachelor Abschluss in Kommunikationswissenschaft an der Uni Duisburg-Essen absolviert und beschreibt sich als leidenschaftlichen Musikfan.

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