Intelligente Software zur Früherkennung von Speiseröhrenkrebs

von Charlie Meier

Eine intelligente Software kann Ärzten bald dabei helfen, frühe Anzeichen von Speiseröhrenkrebs bei Patienten mit sogenanntem Barrett-Ösophagus zu erkennen. Dies ist das Ergebnis von Untersuchungen der Amsterdamer University Medical Centers (UMC), des Catharina-Krankenhauses in Eindhoven und der Technischen Universität.

Medizinische Perspektive für intelligente Software

speiseröhrenkrebs im spätstadium 3d darstellung

Patienten mit Symptomen des Reflux können aufgrund einer durch die Magensäure verursachten Reizung abnormales Gewebe in der Speiseröhre entwickeln. Dieses Phänomen, bekannt als Barrett-Ösophagus, ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Speiseröhrenkrebs in der westlichen Welt. Menschen mit einer Barrett-Speiseröhre werden daher im Krankenhaus regelmäßig endoskopisch untersucht, wobei ein dünner Schlauch mit einer kleinen Kamera in die Speiseröhre eingeführt wird.

Barrett-Ösophagus symptome früherkennung von speiseröhrenkrebs

Speiseröhrenkrebs im Frühstadium ist jedoch schwer zu erkennen. Nur eine Handvoll Fachärzte in den Niederlanden verfügen über umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich. Aus diesem Grund gelingt es Ärzten nicht immer, den Krebs im Frühstadium zu erkennen. Dieser ist jedoch immer noch leicht zu behandeln. Bei Krebs im fortgeschrittenen Stadium liegt die 5-Jahres-Überlebensrate unter 50 Prozent. Dies erklärte Professor Jacques Bergman. "Es ist daher wichtig, den Krebs in einem frühen Stadium sofort zu erkennen."

Studienergebnisse

intelligente software erkennt krebs

In ihrer Studie beschreiben die Forscher die Validierung eines Computeralgorithmus, der auf Hunderttausenden von endoskopischen Bildern trainiert wurde, einschließlich Bildern des Barrett-Ösophagus. Die Forschung zeigt, dass das System signifikant besser als 53 internationale Spezialisten abschneidet, die solche Bilder mit dem Auge beurteilten. "Das System erreicht eine Punktzahl von 90 Prozent", sagt der Forscher Fons van der Sommen, der den Algorithmus zusammen mit dem Doktoranden Joost van der Putten entwickelt hat.

Der neue Computeralgorithmus wurde an Patienten des Amsterdamer UMC und des Catharina-Krankenhauses in Eindhoven getestet. "Unser System 'beobachtet' live während einer Endoskopie in der Speiseröhre. Der Algorithmus markiert eine verdächtige Stelle rot auf einem Bildschirm. Der Arzt kann dann den verdächtigen Bereich genauer untersuchen und gegebenenfalls eine Biopsie durchführen", sagt Van der Sommen.

Laut der Studie, befindet sich die Software jetzt noch in der Testphase. Die Wissenschaftler erwarten, dass das Programm in den nächsten zwei Jahren allen Magen-Darm-Ärzten in den Niederlanden zur Verfügung steht. Dies erspart Patienten die Notwendigkeit eines größeren chirurgischen Eingriffs, um einen Teil ihrer Speiseröhre zu entfernen.

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