Implantate mit insulinsezernierenden Zellen können Diabetes bei Mäusen heilen (Studie)

von Olga Schneider

Eine neue Studie gibt Patienten mit Diabetes Hoffnung auf Heilung oder zumindest Entwicklung neuer Therapieeinsätze. Ein Forscherteam aus der medizinischen Hochschule in St. Louis in Washington in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern aus der Cornell Universität haben Implantate mit insulinsezernierenden Zellen an Mäusen erfolgreich getestet.

Implantate mit insulinsezernierenden Zellen können neue Therapieansätze für Diabetes bieten

Diabetes heilen mit Implantaten mit insulinsezernierenden Zellen

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Die Studie wurde mit Mäusen durchgeführt, die Diabetes entwickelt haben. Bei gesunden Tieren und Menschen steigt der Blutzucker, wenn Glukose in das Blut gelangt. Der Körper kann dies regulieren, indem er Insulin abgibt. Die Diabetiker sind allerdings nicht in der Lage, Insulin herzustellen. Deswegen haben die Forscher versucht, insulinsezernierende Zellen in Mäusen zu implantieren. Diese Zellen reagierten wie eine Bauchspeicheldrüse und begannen, sobald sich der Blutzuckerspiegel erhöhte, Insulin abzugeben. So gelang es den Medizinern, die Blutzuckerwerte bei Mäusen ohne andere Medikamente zu regulieren.

Der Studienleiter Dr. Jeffrey R. Millman erklärte: „Wir können Stammzellen aus körpereigenem Fett- oder Hautgewebe gewinnen und sie dann in insulinsezernierende Zellen verwandeln. Das Problem liegt allerdings darin, dass das Immunsystem bei Menschen mit Diabetes Typ 1 darauf reagiert und die Zellen als Fremdkörper angreift. Deswegen brauchen wir einen Implantat, der die Zellen vor der Immunantwort schützt“.

Diabetes neue Therapiemethode durch Implantate

Die Forscher haben deswegen ein Implantat mit kleinen Öffnungen entwickelt. Diese Öffnungen ermöglichen, dass die Zellen Nährstoffe über das Blut bekommen. Gleichzeitig sind sie kleiner als die Immunzellen, sodass diese die insulinsezernierenden Zellen nicht erreichen und vernichten können.

Die Implantate wurden nicht an Gewebe befestigt, sondern konnten sich im Körper der Mäuse bewegen. Nach 200 Tagen haben die Forscher die Implantate herausgenommen und festgestellt, dass die insulinsezernierenden Zellen immer noch funktionierten und Insulin abgeben konnten.

Der vielleicht größte Vorteil eines solchen Implantates ist, dass er die Blutzuckerwerte regulieren kann und dass die Patienten dabei keine Immunsuppressiva nehmen müssen. So lassen sich Infektionen vorbeugen.

Das Team will demnächst versuchen, ein solches Implantat für Menschen zu entwickeln. Wie lange das dauern wird, ist immer noch unklar.

Zu der Studie

 

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