Forscher haben kürzlich eine bislang unbekannte Wirkung der Hydroxychloroquin Präparate entdeckt. Diese hemmen nämlich eine Art weißer Blutkörperchen, die für die erste Verteidigungslinie gegen Infektionen wie Sars-CoV-2 wichtig sind. Es gab bisher viele wissenschaftliche Diskussionen über die Nebenwirkungen dieser Arzneimittel. Basierend auf so einer Forschung ist es also eher unwahrscheinlich, dass solche Medikamente bei der Beseitigung von Virusinfektionen, einschließlich des neuen Coronavirus, von Nutzen ist. So schreiben zumindest die Studienautoren in ihrer vor kurzem erschienenen Veröffentlichung.
Wie reagieren Hydroxychloroquin Präparate auf Infektionen?
Hydroxychloroquin ist also ein Mittel, das seit Jahren ursprünglich zur Behandlung von Malaria eingesetzt wird. Es wird auch häufig zur Behandlung von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen verwendet. Dies liegt vor allem daran, dass sein Wirkstoff immunmodulatorische Eigenschaften aufweist. Es ist jedoch nicht genau bekannt, wie sich Hydroxychloroquin Präparate auf den Körper bei Infektionen auswirken. Ihre Verwendung bei COVID-19 bleibt also ein Thema intensiver Debatten und Untersuchungen. Dies gilt insbesondere im Zusammenhang mit ihrer Verwendung als Prophylaxe. Derzeit werden diesbezüglich große Studien durchgeführt, die mehrere Details über diese Wirksamkeit liefern sollten. Darüber hinaus ist bei einer Virusinfektion wie SARS-CoV-2 eine gute Reaktion des Immunsystems für die Bekämpfung des Virus unerlässlich. Wenn die Immunantwort zu Beginn der Infektion nicht ausreicht, kann sich das Virus also ausbreiten und Schäden verursachen. Diese unkontrollierte Infektion, die mit SARS-CoV-2 manchmal zu schwerem Krankheitsverlauf oder sogar zum Tod führt, sollte daher möglichst verhindert werden.
Das Forschungsteam hat die Immunantwort von Patienten untersucht, die mit einer SARS-CoV-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Wissenschaftler stellten fest, dass eine bestimmte Art von Immunzellen, die Monozyten, eine ganz wichtige Rolle in der ersten Verteidigungslinie gegen das Coronavirus spielen. Daher untersuchten sie die Wirkung der Hydroxychloroquin Präparate speziell auf diese Zellen. Monozyten können nämlich so eine Art unspezifisches Gedächtnis entwickeln, das als trainierte oder erworbene Immunität bezeichnet wird. Dank dieses Mechanismus können Monozyten also eine stärkere Reaktion auf Bakterien und Viren entwickeln. Auf diese Weise können diese Zellen zu einer besseren und früheren Kontrolle eingedrungener Mikroorganismen beitragen. Die Autoren dieser Studie fanden heraus, dass Hydroxychloroquin die Entwicklung dieses Schutzmechanismus der trainierten Immunität verhindert. Deshalb gehen sie davon aus, dass Hydroxychloroquin bei einer SARS-CoV-2-Infektion keinen positiven Einfluss auf die Immunantwort hat.