Ob eine Grippeschutzimpfung sinnvoll als Vorbeugungsmaßnahme gegen Sars-CoV-2 ist, haben bereits mehrere Studien untersucht. Das Fazit neuer Forschungsergebnisse unterstützt die wissenschaftlichen Behauptungen. Eine Analyse von Patientendaten aus aller Welt deutet stark darauf hin, dass die jährliche Grippeimpfung das Risiko für Schlaganfall, Sepsis und tiefe Venenthrombose (TVT) bei Patienten mit COVID-19 senkt. Mit Coronavirus infizierte Personen besuchten außerdem auch seltener die Notaufnahme sowie die Intensivstation.
Kann die Grippeschutzimpfung sinnvoll bei COVID-19 sein?
In der größten Studie dieser Art durchsuchte das Forschungsteam anonymisierte elektronische Gesundheitsakten. Diese haben die Wissenschaftler in einer Forschungsdatenbank von mehr als 70 Millionen Patienten gespeichert, um zwei Gruppen von 37 377 Patienten zu identifizieren. Mitglieder der ersten Gruppe hatten den Grippeimpfstoff zwischen zwei Wochen und sechs Monaten vor der Diagnose von COVID-19 erhalten. Diejenigen in der zweiten Gruppe hatten auch COVID-19, waren jedoch nicht gegen Grippe geimpft. Die Studie wurde mit Patienten aus Ländern wie den USA, Großbritannien, Deutschland, Italien, Israel und Singapur durchgeführt. Die Analyse ergab, dass diejenigen, die keine Grippeimpfung hatten, mit einer signifikant höheren Wahrscheinlichkeit auf die Intensivstation kamen. Es ist nicht genau bekannt, wie die Grippeimpfung vor COVID-19 schützt. Die meisten Theorien konzentrieren sich darauf, dass diese das angeborene Immunsystem stärkt.
Dieser Befund ist besonders bedeutsam, weil die Pandemie in vielen Teilen der Welt die Ressourcen strapaziert. Daher hat die Forschung das Potenzial, die weltweite Krankheitslast zu reduzieren. Die Grippeimpfung kann sogar Personen zugutekommen, die aufgrund der Neuheit der Technologie zögern, einen COVID-19-Impfstoff zu erhalten. Die fortgesetzte Förderung des Grippeimpfstoffs könnte außerdem der Weltbevölkerung dabei helfen, einen möglichen gleichzeitigen Ausbruch von Influenza und Coronavirus zu vermeiden. Unabhängig vom Grad des Schutzes, den ein Grippeimpfstoff gegen die negativen Folgen von COVID-19 bietet, ist die einfache Möglichkeit, die weltweiten Gesundheitsressourcen zu schonen, indem die Zahl der Grippefälle unter Kontrolle gehalten wird. Grund genug, sich für weitere Bemühungen zur Förderung der Grippeimpfung einzusetzen.