Fast jeder vierte Deutsche leidet unter nicht alkoholischen Fettleber, wobei es die meisten überhaupt nicht ahnen. Übergewicht, ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, sowie Diabetes Typ 2 begünstigen die Erkrankung, die in Kombination mit einer chronischen Leberentzündung bis zum Leberkrebs führen und fatale Folgen haben kann. Damit es überhaupt zu einer Entzündung kommt, müssen jedenfalls bestimmte Immunzellen in das Organ einwandern. Im Rahmen einer neuen Studie haben Forscher aus Deutschland und der Schweiz herausgefunden, welche Rolle Blutplättchen dabei spielen.
Fettleber und Leberkrebs: Sind Blutplättchen an der Krebsentstehung beteiligt?
Ein internationales Team, das sich von Forschern des deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg, der Universität und der Universitätsklinik in Zürich zusammensetzte, hatte vor kurzem festgestellt, dass Blutplättchen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen in der Leber spielen. So konnten die Wissenschaftler zuerst bei Versuchsmäusen, und dann bei Patienten mit einer Fettleber beobachten, dass vermehrt Blutplättchen im Organ zu finden waren. Sie wurden angeblich von speziellen Kupffer Zellen angelockt und hatten sich dann mittels eines Glykoproteins daran angedockt. Der Prozess konnte jedenfalls rückgängig gemacht werden, wenn die Forscher mit einem Antikörper das Protein blockierten. Dementsprechend sank auch die Konzentration der Botenstoffe, die die Immunzellen anlockten und die Entzündung ging zurück.
Aber nicht nur Antikörper können bei der Behandlung von Leberentzündungen zum Einsatz kommen, auch Antikoagulanzien konnten erfolgreich zur Reduzierung der Blutplättchen in der Leber beitragen. Umso mehr, die Forscher berichteten, dass die Versuchsmäuse, die damit ein Jahr lang behandelt wurden, keine Fettleber entwickelten. So ließe sich in Zukunft vielleicht das Risiko für Fettleber und Leberkrebs reduzieren.