“Ich leide an Dysmorphophobie”: Der Sänger Robbie Williams erklärt seine falsche Körperwahrnehmung
Der beliebte Sänger Robbie Williams hat kürzlich öffentlich gemacht, dass er seit Jahren mit Dysmorphophobie zu kämpfen hat. Wie äußert sie sich bei ihm und wie geht der Star mit seiner Krankheit um?
Etwa 1 Million allein in Deutschland leiden an dem sogenannten Entstellungssyndrom, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Was für andere nicht nachvollziehbar zu sein scheint, ist für die Betroffenen eine echte Qual. “Ich leide an Dysmorphophobie”, so Williams. “Noch dazu kann ich manchmal 40+ Pfund übergewichtig sein. Ihr könnt euch also vorstellen, was meine Psyche sieht. So oder so ist es ein verdammtes Desaster.”
Die Körperdysmorphophobie von Robbie Williams
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Bei dem erfolgreichen Sänger war es hauptsächlich das Gewicht, das ihm über die Jahre zu schaffen machte. Nachdem er einige Jahre lang mit einigen Kilos mehr zu sehen war, verlor er plötzlich drastisch an Gewicht – so viel, dass sich Fans sogar Sorgen um seine Gesundheit machten. Doch der Gewichtsverlust brachte nicht die gewünschte Zufriedenheit. Denn durch die Dysmorphophobie findet der Sänger gleich das nächste Problem an sich: “Im Moment bin ich dünn, aber so wie ich bin, denke ich: ‚Na toll, Rob, du hast es geschafft, dünn zu werden und jetzt bist du alt”. Ein Satz, der das Syndrom bestens beschreibt: Sich selbst zu akzeptieren und zu lieben und zufrieden mit seinem Erscheinungsbild zu sein, scheint schlichtweg unmöglich. “Ich könnte ein Buch über puren Selbsthass schreiben, wenn es um mein Körperbild geht. Über die Hässlichkeit, sich hässlich zu fühlen.”
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“Der Kampf ist echt, die Traurigkeit schockierend. Ich habe sie mein ganzes Leben lang gehabt. Und sie wird nicht nachlassen”, erklärt Robbie Williams und fügt hinzu, dass er mit seinem ehrlichen Post nicht nur “sich selbst befreien” wollte, sondern vielleicht anderen Betroffenen helfen kann.
Dysmorphophobie Definition
Die körperdysmorphe Störung ist eine Störung der körperlichen Selbstwahrnehmung. Betroffene Menschen sind überzeugt davon, dass sie hässlich sind und finden extreme Makel an verschiedenen Körperstellen: Mal ist es die Nase, mal die Haut oder die Ohren, angeblicher Haarausfall oder der Körperbau im Allgemeinen und die Probleme sind für Außenstehende nicht wahrnehmbar. Nicht selten sind die Betroffenen sogar sehr attraktiv.
Das Problem zeigt sich häufig als Erstes in der Pubertät, eine schwierige Lebensphase, wie wir wissen. Die Ursachen für Dysmorphophobie sind unterschiedlich. Es können falsche Schönheitsideale sein, die der Person vermittelt wurden (häufig über Medien), oder aber Mobbing in der Schule.
Symptome sind nicht nur, dass Betroffene sich selbst hässlich finden, denn fast jeder hat das ein oder andere an sich auszusetzen. Deshalb wird die Körperwahrnehmungsstörung auch oft erst spät erkannt. Wenn aber das Kontrollieren des Äußeren extrem wird (über eine Stunde vor dem Spiegel, ständiges Überprüfen im Schaufenster oder Display des Handys, häufige Nachfrage bei Freunden), sollte man hellhörig werden. Die Körperschemastörung sollte behandelt werden, denn sie kann durchaus in häufige Schönheits-OPs enden, die aber schlussendlich keine Zufriedenheit bringen werden – ein ewiger Kreislauf.