Düsseldorfer Patient: Dritter Mensch könnte von HIV geheilt worden sein
Es gibt noch Hoffnung für HIV. Ein dritter Patient, der als „Düsseldorfer Patient“ bezeichnet wird, soll jetzt vom tödlichen HIV-Virus geheilt worden sein. Der Patient zeigt nach drei Monaten keine Anzeichen von HIV ohne antivirale Medikamente, sagten Ärzte.
Der Fall des „Düsseldorfer Patienten“ wurde diese Woche auf einer wissenschaftlichen Konferenz in Seattle berichtet, die Ärzte gaben jedoch an, dass sich ihre Remission noch in einem frühen Stadium befindet.
Diese Ankündigung kommt nur zwei Tage nachdem die Forscher einen weiteren Fall einer möglichen HIV-Heilung aus London gemeldet haben. Der „Londoner Patient“ nimmt seit 19 Monaten keine HIV-Medikamente mehr.
Die Fälle in Düsseldorf und London weisen starke Ähnlichkeiten auf: Beide Patienten wurden im Rahmen ihrer Krebsbehandlung Knochenmarktransplantationen unterzogen und erhielten Zellen von Spendern mit der seltenen Mutation des Gens CCR5. Die genetische Mutation von CCR5 macht den Spender natürlich resistent gegen HIV.
Beide Fälle folgten dem Präzedenzfall des „Berliner Patienten“, der im Jahr 2007 der erste von HIV geheilte Mensch war. Als Teil seiner Behandlung von Leukämie, einem Krebs des Immunsystems, wurden seine Immunzellen zerstört und durch Spenderzellen mit der Mutation ersetzt. Es hatte den Effekt, dass er auch frei von HIV ist, einem Virus, das bekanntermaßen Zellen im Immunsystem angreift. Seit seiner Transplantation ist der Berliner Patient seit 12 Jahren virenfrei.
Die beiden jüngsten Fälle sind Teil des IciStem-Programms, einem Zusammenschluss von Forschern und Ärzten, die sich der HIV-Heilung gewidmet haben. Andere HIV-Patienten von IciStem haben ebenfalls ähnliche Knochenmarktransplantationen bei einer Krebsbehandlung erhalten, sie haben jedoch die Einnahme der antiviralen Medikamente noch nicht beendet.