Der Klimawandel wirkt sich auf Allergien und Immunantwort aus
Der Klimawandel und die Beeinträchtigung des Ökosystems können den menschlichen Körper tiefgreifend beeinflussen. Ein Professor für Neurologie veröffentlichte kürzlich einen Artikel über die Auswirkungen des Klimawandels auf Allergien, Autoimmunität und das Mikrobiom. Wie reagieren also die nützlichen Mikroorganismen im menschlichen Körper auf die Veränderungen in der Umwelt? Die Studie erläutert vor allem, wie sich das empfindliche Gleichgewicht der Umwelt auf Allergien, Autismus und Immunerkrankungen auswirkt.
Kann der Klimawandel die Gesundheit direkt beeinflussen?
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Laut neuer Forschungen hat der Klimawandel allergische Erkrankungen der Atemwege verschlimmert und die Toleranz des Immunsystems gegenüber der Reaktion auf Toxine verändert. Darüber hinaus hat dies zu einer Zunahme der Prävalenz von Immunerkrankungen geführt. Menschen mit chronischen allergischen Erkrankungen der Atemwege, die Nase und Augen betreffen, wie zum Beispiel Asthma und Allergien, sind aufgrund der erhöhten Exposition gegenüber Pollen und der erhöhten Konzentration und Verteilung von Luftschadstoffen einem besonderen Risiko ausgesetzt. Die Klimaänderungen haben sowohl die Intensität der Pollensaison erhöht als auch ihre Dauer verlängert. Es hat sich außerdem auch gezeigt, dass ein Anstieg des Kohlendioxids zu einem Anstieg der Pflanzenreproduktion und des Gesamtgehalts von Pollen führt. Das gilt insbesondere für Pflanzen, die bei hohen Kohlendioxidkonzentrationen gedeihen. Zum Beispiel hat die Konzentration von Pollen aus Besenkraut zugenommen. Dabei sagen Modelle vorher, dass sich die Spiegel innerhalb der nächsten 30 Jahre um das Vierfache erhöhen werden.
Klimaforscher haben zudem noch festgestellt, dass Gewitter, die aufgrund steigender Meerestemperaturen häufiger geworden sind, die Konzentration von Pollenkörnern in Bodennähe erhöhen. Nach der Aufnahme von Wasser können diese Körner platzen und allergene Partikel freisetzen. Diese können dementsprechend bei Patienten mit Asthma oder Heuschnupfen schwere asthmatische Symptome hervorrufen. Der Klimawandel wurde außerdem auch mit erhöhten Konzentrationen und Verteilung von Luftschadstoffen wie Ozon, Stickoxid und anderen flüchtigen organischen Chemikalien in Verbindung gebracht. Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass diese luftgetragenen Umweltschadstoffe teilweise für die erhebliche Zunahme allergischer Atemwegserkrankungen in den Industrieländern in den letzten Jahrzehnten verantwortlich sind. Des Weiteren hat die Abholzung zu einem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt geführt. Wenn eine Pflanzenart ausgestorben ist, treten neue Arten an ihre Stelle. Da beispielsweise Eichen für architektonische Zwecke übermäßig geerntet wurden, sind neue Baumarten entstanden. Mit diesen neuen Bäumen kommen neue Formen von Baumpollen, die Menschen täglich einatmen und aufnehmen.
Immunsystem und Umwelt
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Wenn sich die Umwelt verändert, werden menschliche Körper mit neuartigen Organismen bombardiert. Darüber hinaus erkennt der Körper die Moleküle, aus denen diese Organismen bestehen, sogenannte Antigene, als fremd. Aus diesem Grund löst sich eine Entzündungsreaktion als Immunantwort aus. Der Verlust der biologischen Vielfalt im Zusammenhang mit dem Klimawandel kann auf der anderen Seite das Mikrobiom beeinträchtigen. Möglicherweise führt dies dann zu entzündlichen, autoimmunen und neurologischen Erkrankungen. Immunologische Störungen wie Nahrungsmittelallergien nehmen daher deutlich zu. Beispielsweise haben mehrere Studien herausgefunden, dass ein Anstieg von Kohlendioxid und Temperatur mit Änderungen in der Zusammensetzung der Erdnuss korreliert, was es für den Körper schwieriger macht, die Immunität anzupassen. Die Störung von Darmbakterien wurde mit neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Autismus und Parkinson in Verbindung gebracht. Medizinische Forschungen fanden bei einigen Patienten mit Autismusspektrumstörung einen abnormalen Aminosäurestoffwechsel, ein erhöhtes Ungleichgewicht zwischen freien Radikalen und Antioxidantien im Körper und veränderte Darmmikrobiome.
Welche Schritte können also nach der Studie unternommen werden, um die durch den Klimawandel verursachten Gesundheitsrisiken zu minimieren? An erster Stelle müssen Menschen die Zerstörung der natürlichen Umwelt beenden, die Treibhausgasemissionen senken und mehr “grünes” Verhalten annehmen. Bei Untersuchungen, die Zusammenhänge zwischen dem Mikrobiom und Autoimmunerkrankungen sowie entzündlichen und neurologischen Erkrankungen belegen, ist es entscheidend, dass Patienten die Exposition gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen minimieren. Dies kann eine Änderung der Richtlinien für die Verschreibung von Antibiotika durch medizinische Fachkräfte beinhalten. Da das Mikrobiom direkt von der täglichen Umwelt beeinflusst wird, ist es außerdem wichtig, regelmäßig in die Natur einzutauchen. Aus diesem Grund sollten sich immer mehr Menschen mit der Umgebung der biologischen Vielfalt vertraut machen.