Gibt es bald Antibiotika gegen grampositive Bakterien, die Substanzen vom baltischen Bernstein enthalten?
Ein neues mögliches Mittel könnte den Ärzten im Kampf gegen grampositive Bakterien helfen. Überraschenderweise handelt es sich um den baltischen Bernstein, der laut Forschern an der Universität Twin Cities in Minnesota natürliche Wirkstoffe gegen antibiotikaresistente Bakterien enthält. Im Hinblick auf das aktuelle Problem der Antibiotikaresistenz vieler Bakterien könnte das Antiinfektiva aus der Natur bei der Behandlung von Entzündungen helfen. Als besonders effektiv erweist sich der baltische Bernstein gegen Staphylococcus aereus.
Grampositive Bakterien: Der baltische Bernstein wirkt entzündungshemmend
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Der baltische Bernstein besteht aus fossilem Harz und ist, wie der Name verrät, in der baltischen Region zu finden. Heutzutage wird er vor allem als Schmuckstein verwendet, in den vorigen Jahrhunderten war er allerdings für seine heilende Wirkung bekannt. Er wirkt entzündungshemmend, stärkt die Abwehrkräfte, hilft bei der Wundheilung und ist übrigens nicht nur gegen Bakterien, sondern auch gegen Pilze effektiv. Daher wird er erfolgreich in der Volksmedizin verwendet und gegen verschiedene Entzündungen eingesetzt. Nun stellte sich das Team um die Leiterin Elizabeth Ambrose zum Ziel herauszufinden, ob aus den Wirkstoffen des baltischen Bernsteins neue Antibiotika entwickelt werden können. Die Mediziner analysierten zahlreiche Proben des Harzes und fanden heraus, dass sie Abietin-, Dehydroabietin- und Palustransäure enthalten. Die drei Säuren sind nur gegen grampositive und nicht gegen gramnegative Bakterien wirksam. Im Rahmen der Studie haben die Forscher auch Proben aus der Baumrinde der japanischen Schirm-Rotkiefer untersucht. Dieser Baum ist nah mit der Kiefer verwandt, die das Harz für den Bernstein vor hunderttausenden Jahren produzierte.
Warum ist es wichtig, neue Medikamente gegen grampositive Bakterien zu entwickeln?
Bis vor kurzem stellten die resistenten gramnegativen Bakterien die größte Herausforderung vor den Medizinern dar. In den letzten Jahren stehen aber auch grampositive Bakterien wie Staphylococcus aureus auf der Prioritätenliste der Weltgesundheitsorganisation. Damit will die Organisation die Entwicklung von neuem Antibiotika fördern. Mit den Wirkstoffen des baltischen Bernsteins könnten die Mediziner eine Lösung für das Problem finden. Die ersten Studienergebnisse sind vielversprechend.
Die Studie wurde während der Frühlingskonferenz der Amerikanischen Gesellschaft für Chemie vorgestellt.