Meningokokken und Antibiotikaresistenz: Ein Fall von Meningitis in den USA macht die Ärzte ratlos
Eine Studie, die vor kurzem im Journal of the Pediatric Infectious Diseases Society veröffentlicht wurde, berichtet vom ersten Meningitis Fall in den USA, der durch antibiotikaresistente Meningokokken ausgelöst wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt spielte die Resistenzentwicklung gegen Antibiotika keine große Rolle bei der Behandlung. Mediziner berichteten sehr selten über eine verminderte Empfindlichkeit gegen bestimmte Arzneimittel. Nun hatten die Ärzte bei der Untersuchung eines 5-jährigen Jungen aus Maryland Proben genommen und festgestellt, dass die Bakterien in den Isolaten gegen Ciprofloxacin resistent sind.
Meningokokken und Antibiotikaresistenz: Junge aus Maryland mit einer seltenen Hirnhautentzündung diagnostiziert
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Der Junge wurde nach einem einwöchigen Aufenthalt und einer Behandlung mit verschiedenen Antibiotika aus dem Krankenhaus entlassen. Bei der Untersuchung der Isolate wurde eine Resistenz gegen 5 Antibiotika gefunden. Darunter waren auch Penicillin und Ciprofloxacin, zwei Medikamente, die in den USA ein wichtiger Teil der Therapie sind.
Solche Fälle sind zum Glück noch sehr selten. Einige Länder berichteten zwar bereits über eine verminderte Sensibilität der Bakterien gegen bestimmte Medikamente, aber eine Resistenz kommt sehr selten vor. Die Ärzte schickten die Proben zum Maryland Department of Health, wo die Forscher eine genetische Mutation, die die Bakterien gegen Ciprofloxacin resistent machte, fanden.
Die Ergebnisse sind besorgniserregend, denn sie weisen nach, dass es in den USA antibiotikaresistente Meningokokken gibt. Wie viele Fälle es aber landesweit sind, bleibt momentan unklar. Um das festzustellen, sollte zukünftig bei jedem Patienten mit Meningitis ein Antibiogramm zur Ermittlung der notwendigen Therapie und einer eventuellen Resistenz durchgeführt werden.
Meningokokken und Antibiotikaresistenz: Eine Prophylaxe kann Leben retten
Die Antibiotikaresistenz stellt weltweit eine große Herausforderung vor die Ärzte. Deswegen wird in den letzten Jahren immer größerer Wert auf eine effektive Prophylaxe gelegt.
In Europa gibt es seit November vorigen Jahres einen neuen Meningokokken Impfstoff. Die neue Vakzine darf bei Kindern ab einem Jahr eingesetzt werden und schützt vor vier Serotypen. Zwei weitere Impfstoffe sind bereits zugelassen und bundesweit erhältlich.