Wissenschaftler haben die weltweit erste randomisierte, placebokontrollierte Studie mit der dritten Dosis einer Auffrischimpfung gegen Coronavirus bei Patienten mit Transplantationen durchgeführt. Diese hat einen erheblich verbesserten Schutz gezeigt. Die Studienautoren wussten aus früheren Forschungsarbeiten, dass zwei Impfdosen nicht ausreichen, um eine gute Immunantwort gegen COVID-19 zu erzeugen. Darüber hinaus wäre für sie eine Auffrischimpfung der beste Weg, diesen Schutz bei Transplantatempfängern zu erhöhen.
Wirksamkeit der dritten Auffrischimpfung bewiesen
Alle untersuchten Probanden hatten zwei Dosen des Moderna-Impfstoffs erhalten. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt eine dritte Impfung, während der anderen Hälfte ein Placebo verabreicht wurde. Der primäre Endpunkt basierte auf einem Antikörperspiegel von mehr als 100 E/ml gegen das Spike-Protein des Coronavirus, was die Immunantwort um 55 Prozent steigerte. Die dritte Dosis war gut verträglich und könnte zu einer Änderung der Praxis der Verabreichung dritter Dosen an diese gefährdete Bevölkerungsgruppe führen. Zusätzlich zu ihrem primären Ergebnis untersuchte diese Studie außerdem auch die Wirksamkeit neutralisierender Antikörper. In diesem Fall entwickelten 60 % der Patienten in der Moderna-Gruppe neutralisierende Antikörper gegenüber 25 % in der Placebo-Gruppe. Das Forschungsteam fand jedoch auch einen großen Unterschied in der T-Zell-Antwort zwischen den beiden Gruppen. T-Zellen sind ein weiteres Werkzeug des Immunsystems, das schwere Krankheiten verhindert.
Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie gilt in der Medizin als Goldstandard. Sie zeigt, ob etwas wirklich funktioniert oder nicht. Die aktuelle Forschung zeigte dementsprechend eine definitiv positive Reaktion in beiden Hauptwaffen des Immunsystems: Antikörper T-Zellen. Darüber hinaus haben die Patienten die dritte Auffrischimpfung sehr gut vertragen. Diese verursachte nur leichte Nebenwirkungen und keine akuten Organabstoßungen. Dies ist ein wichtiger Befund, da Bedenken bestanden, dass wiederholte Impfungen die Häufigkeit von Organabstoßungen bei Transplantatempfängern erhöhen könnten. Normalerweise hätte diese Studie mindestens ein Jahr gedauert, aber das wissenschaftliche Team hat in nur wenigen Monaten ein strenges und erfolgreiches Protokoll durchgeführt. Angesichts der globalen Pandemie ist dies ein großer Schritt für die Impfstoffversorgung.