Spalierbaum als Sichtschutz: Immergrüne, laubabwerfende und fruchttragende Sorten für den Garten
Sie nehmen wenig Platz ein, bieten Sonnen- und Sichtschutz und tragen Früchte: Spalierbäume erfreuen sich mit gutem Grund einer steigenden Popularität. Was eigentlich hinter dem Begriff steckt und warum Sie einen Spalierbaum als Sichtschutz in den Garten pflanzen sollten, erklären wir im Artikel. Wir zeigen auch die zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten mit Spalierobst, Dach-Spalieren und immergrünen Spalierbäumen.
Inhaltsverzeichnis
1. Was ist ein Spalierbaum?
Mit dem Begriff “Spalierbaum” werden Bäume bezeichnet, deren Form durch regelmäßige Schnitte und ein Spalier zuerst nach oben und dann, ab 2 Meter Höhe, horizontal geleitet wird. Im Endeffekt formen ihre Kronen ein Dach oder bleiben eben flach und können als Wind- und Sichtschutz dienen. In den Gartenzentren können Sie spezielle Baumsorten finden, die einen Schnitt gut vertragen und sich deswegen als Spalierbäume als Sichtschutz gut eignen. Erfahrene Hobby-Gärtner kaufen junge Bäume mit beginnender Lenkung der Krone, die sie dann selbst in die gewünschte Form bringen. Anfänger können sich für fertige “Heckenelemente” entscheiden. Das sind im Prinzip Spalierbäume mit fortgeschrittener Lenkung der Äste und einem Hochstamm.
Spalierbäume werden für unterschiedliche Zwecke verwendet:
- Zur Abgrenzung des Grundstücks
- Als Wind- und Sonnenschutz für die Terrasse
- Als Sichtschutz im Kleingarten
- Hochstämmige Bäume werden als zusätzlicher Sichtschutz vor dem Gartenzaun gepflanzt
- Spalierobst kommt für Kleingärten infrage
1.1. Welche Spalierbäume gibt es?
Es gibt drei Spalierbaum-Arten, die für die meisten Hobby-Gärtner infrage kommen.
Die immergrünen Spalierbäume sind meistens Heckenbüsche, die in die gewünschte Form geschnitten werden. Besonders beliebt sind immergrüne Spalierbäume mit einem Hochstamm. Auch bestimmte Nadelbäume wie die Libanon-Zeder oder die grüne Baum-Zypresse kommen infrage. Die meisten dieser Bäume bleiben kompakt und werden nicht höher als 5 Meter.
Spalierobst erfreut sich einer wachsenden Popularität. Die Spalierobstbäume beanspruchen nicht viel Platz und werden meistens an einem Spalier an der Gartenmauer ausgerichtet.
Dachspaliere wie die Dachplatane werden als Schattenspender um die Terrasse gepflanzt.
1.2. Was kostet ein Spalierbaum?
Die Kosten für Spalierbäume beginnen ab 100 Euro und variieren je nach Baumart und Sorte stark. Viele Hobby-Gärtner sind nicht bereit, viel für Spalierbäume auszugeben. Gerade wenn es um Spalierobst geht, ist dies ein Fehler. Denn die Früchte stehen in Sachen Qualität den “normalen” Obstbäumen in nichts nach. Oft sind sie sogar süßer, da sie aufgrund der Baumkrone und der Schnittform mehr Sonnenlicht abbekommen. Es lohnt sich also Geld in hochtragende, krankheitsresistente Spalierbäume zu investieren.
1.3. Wann pflanzt man Spalierbäume?
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Die meisten Spalierbaum-Arten werden in der Regel im Herbst gepflanzt. Die Pflanzzeit beginnt bereits im September und endet mit dem ersten Frost. Nur bestimmte empfindliche Obstbäume wie Feigen sollten besser im Frühling gepflanzt werden.
1.4. Spalierbaum schneiden
Form- und Rückschnitt sind für den Spalierbaum als Sichtschutz unerlässlich. Den Formschnitt können Sie den Bäumen im Spätsommer (Ende August und Anfang September) verpassen. Der Rückschnitt erfolgt meistens im Winter, wenn die Obstbäume ihr Laub abgeworfen haben und die immergrünen Spalierbäume sich in einer Ruheperiode befinden. Wenn richtig ausgeführt, kann ein Rückschnitt das Wachstum im Frühling anregen. Schneiden Sie die Bäume an frostfreien Tagen, damit die Schnittstellen heilen können.
1.5. Dachspaliere
Dachspaliere sind Spalierbäume, deren Kronen in einer Sonnenschirm-Form geschnitten werden. Das ist allerdings nur ab einer Stammhöhe von 2 Meter möglich. Hat der Baum einmal diese Höhe erreicht, werden seine Äste mit einem speziellen Spalier in die Breite gezogen. Es ist auch möglich, die Zweige von mehreren Bäumen so zu leiten, dass sie zusammenwachsen.
2. Welchen Spalierbaum als Sichtschutz in den Garten pflanzen?
Wenn Sie nach einem passenden Spalierbaum suchen, der Sichtschutz bietet, dann können Sie zwischen mehreren Varianten wählen:
- Spalierbaum, immergrün. Die immergrünen Spalierbäume schirmen den Garten das ganze Jahr über von Fremdblicken ab.
- Spalierbaum, laubabwerfend. Die laubabwerfenden Spalierbäume bieten sich für kleine Grundstücke. Während der Gartensaison bieten sie Sonnen- und Sichtschutz und werfen dann im Herbst ihr Laub ab. So werden das Haus und der Garten im Winter nicht beschattet.
- Auch bestimmte Spalierobstbaum-Sorten können den notwendigen Sichtschutz bieten. Das Spalierobst kommt aber auch als platzsparende Alternative zum Obstgarten.
- Auch Dachspaliere können Fremdblicke vom Garten fernhalten. Sie bieten sich vor allem für Grundstücke in dicht bebauten Stadtteilen oder für Reihenhäuser.
Im Folgenden nehmen wir die vier Spalierbaum-Varianten unter die Lupe.
2.1 Spalierbaum: Immergrüne Sorten
Ein Spalierbaum, der immergrün ist, bietet das ganze Jahr über einen Sichtschutz für den Garten und die Terrasse. Immergrüne Spalierbäume mit Hochstamm lassen sich besonders effektvoll vor dem Gartenzaun oder der Gartenmauer inszenieren.
- Die Glanzmispel “Red Robin”: ein Spalierbaum, der immergrün, frostfest und winterhart ist. Gleich nach dem Formschnitt im Herbst und nach dem Rückschnitt im Winter bildet sie neue rotbraune Austriebe. Sie punktet mit einem schnellen Wachstum und legt jährlich 50 cm an Höhe zu, bis sie 6 Meter hoch wird.
- Der portugiesische Kirschlorbeer “Novita” ist auch ein immergrüner Spalierbaum. Er wird zweimal jährlich geschnitten – einmal im Frühling nach dem Ende der Blütezeit und einmal im Herbst. Er erreicht eine maximale Wuchshöhe von 4 Metern. Er ist nur bedingt winterhart und benötigt einen Frostschutz im Winter.
- Die Immergrüne Magnolie (Magnolia Grandiflora) beeindruckt mit einem wunderschönen Blattwerk. Die Oberseite Ihrer Krone ist dunkelgrün und die Unterseite in Bronze gefärbt. Wenn regelmäßig geschnitten, wird sie bis zu 6 Meter hoch. Sie ist frostempfindlich und wird im Unterschied zu anderen Spalierbäumen nur im Frühling zurückgeschnitten.
- Die Großblättrige Stechpalme zählt zu der Kulturgruppe der Sträucher, lässt sich allerdings mit einem Formschnitt und Spalier in die richtige Form bringen. Wenn ausgewachsen, wird das Gehölz um die 6 Meter hoch.
- Die Ölweide: Spalierbaum mit Hochstamm, immergrün. Sie punktet mit einem aufrechten und dichten Wuchs. Sie wird um die 3 Meter hoch und breit. Das Besondere an der Ölweide sind ihre kastanienbraune Triebe, die sich mit der Zeit grau verfärben.
- Die Stein-Eiche ist ein mittelgroßer Baum, der ohne einen Formschnitt bis zu 10 Meter hoch werden kann. Für den heimischen Garten wird sie allerdings mit um die 5 – 6 Metern kompakt gehalten.
- Die Hainbuche Carpinus betulus ist ein wintergrünes Gehölz, das sein Laub bis zum Februar behält. Daher bietet es das ganze Jahr lang Sicht- und Windschutz.
2.2. Spalierobst: Die wichtigsten Fragen
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Anders als die immergrünen Spalierbäume bieten Obstgehölze meistens bedingt Sichtschutz. Dafür können sie aber Gartenzäune schmücken und triste Gartenmauern verschönern. Gerade frostempfindliche Spalierbäume gedeihen vor einer Gartenmauer am besten, denn die Steine geben gespeicherte Wärme ab und schützen die Gehölze vor dem starken Wind im Winter. Im Folgenden beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Spalierobstbäume.
Wie hoch wird Spalierobst?
Normalerweise erreicht Spalierobst eine maximale Wuchshöhe von 3 Metern. Im Unterschied zu den Spalierbäumen, bei denen man hochstämmige Veredelungsformen bevorzugt, haben die meisten Spalierobst-Sorten einen niedrigen Stamm. Das erleichtert deutlich die Gartenarbeit und das Pflücken der Früchte fällt im Vergleich zu den gewöhnlichen Obstbäumen deutlich leichter.
Ein fruchttragender Spalierbaum als Sichtschutz : Welche Arten eignen sich?
Für den Garten kommen vor allem Aprikosen, Äpfel, Birnen, Quitten und Pfirsiche infrage.
- Birnen sind wahre Überlebenskünstler und können sowohl im Norden, an sonnigen Mauern, als auch im Süden am Spalier gezogen werden. Die Herbstsorte “Gute Luise” ist robust und anpassungsfähig. Die Sorte “Gräfin von Paris” punktet mit einer langen Lagerzeit.
- Im Unterschied zu den Birnen, die sich an einer sonnigen Mauer wohlfühlen, bevorzugen die Äpfel einen Standort im Freiland. Besonders ertragreiche Sorten sind zum Beispiel “Auralia” und “Gerlinde” Die Früchte der Sorte “Rubinola” sind lange haltbar.
- Pfirsiche sind wahre Sonnenanbeter und können Frost nicht trotzen. Eine südliche Gartenmauer hält sie auch an kalten Tagen warm und bietet daher die besten Voraussetzungen für Spalierobst. Geeignete Sorten sind zum Beispiel “Benedicte” oder “Red Haven”. Sie tragen besonders süße und saftige Früchte.
- Aprikosen sind eine gute Alternative zu den empfindlichen Pfirsichen. Sie sind weniger anspruchsvoll, was den Standort angeht, und lassen sich als Spalierobst problemlos ziehen. Eine sonnige Mauer bietet den notwendigen Sichtschutz und hält sie an kalten Tagen warm. Geeignete Sorten sind “Harlayne” und “Kuresia”.
- Andere Obstarten, die sich perfekt für Obstspaliere eignen sind Sauerkirschen (anspruchslos und pflegeleicht), Kiwis (wachsen sehr stark und eignen sich eher für die Bepflanzung von Pergolen), Feigen (können nur in den südlichen Regionen mit einem sehr milden Klima kultiviert werden).
Welches Spalierobst-Gerüst?
Natürlich können Sie ein Spalier für die Obstbäume im Gartencenter kaufen, erfahrene Hobbygärtner und Heimwerker basteln das Gerüst aber selber. Mit ein bisschen Geduld und Geschick wird es selbst Anfängern gelingen, das Spalier aus Bambusstäben zusammenzubauen. Es gibt viele Spalier-Formen, die gängigste davon ist die Palmette. Dabei wird der Baumstamm bzw. der Haupttrieb an einen Bambusstab gebunden und die Äste werden dann horizontal an anderen Bambusstäben gezogen.
2.3. Laubabwerfende Spalierbaum-Sorten mit Hochstamm
Nicht nur immergrüne Spalierbäume sind bei den Hobby-Gärtnern besonders beliebt. Auch laubabwerfende Spalierbaum-Sorten bieten gewisse Vorteile.
- Die Spalierlinde ist wohl der bekannteste Spalierbaum mit einem Hochstamm. Im Unterschied zu anderen Baumarten kann sie sehr hoch – bis zu 12 Meter – werden. Sie erreicht eine maximale Wuchsbreite von 5 Metern. Sie verträgt einen Formschnitt gut und eignet sich bestens zur Bepflanzung von Pergolen und als Sichtschutz für die Terrasse.
- Auch der Feldahorn ist ein laubabwerfender Spalierbaum, der ohne viel Pflege auskommt. Er ist sehr winterhart und verträgt problemlos kalten Wind. Deswegen ist er, ähnlich wie die Spalierlinde, zur Bepflanzung von Pergolen geeignet.
- Der Amberbaum ist der schönste Spalierbaum schlechthin. Im Herbst färbt sich sein Laub zuerst in gelb-orange und dann in orange-rot.
2.4. Dachspaliere
Dachspaliere ist ein Sammelbegriff für Baumsorten, deren Krone in einer Dachform gezogen werden kann. Sie bieten Sonnenschutz für Terrassen und Sitzbereiche. Die Dachplatane ist dabei der Klassiker unter den Dachspalieren. Aber auch die Ölweide und die Steineiche kommen infrage.