Kaninchengehege in der Wohnung: Ideen und Tipps zur Einrichtung
Wenn Sie sich nun entschlossen haben, Kaninchen zu kaufen, stellt sich natürlich die Frage: Wie sieht das perfekte Kaninchengehege in der Wohnung aus? Wie kann ich ihnen ein gutes Zuhause bieten, wo sie sich wohl fühlen? Kaninchen benötigen deutlich mehr Bewegungsfreiheit als es handelsübliche Kaninchenkäfige ermöglichen. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Kaninchenbesitzer für ein selbstgebautes Gehege, das den Bedürfnissen der langohrigen Hoppler entspricht. Wir geben Ihnen heute ein paar Tipps für die Kaninchenhaltung in der Wohnung und Ideen für die Ausstattung des Geheges.
Inhaltsverzeichnis
Den besten Standort in der Wohnung finden
Bevor Sie das perfekte Kaninchengehege planen, muss der richtige Standort gefunden werden. Das entscheidet auch meist für die Größe des Kaninchengeheges. Um sich wohl zu fühlen, brauchen Kaninchen etwas Platz und viel Bewegungsfreiheit. Sie möchten von ihrem natürlichen Verhalten her mal frei loslaufen, spielen und sich frei bewegen können. Falls man in der Wohnung genügend Platz hat, kann man gleich ein eigenes Zimmer für die Kaninchen gestalten. Das steht aber nicht jedem zur Verfügung.
Überlegen Sie sich, ob Sie eine Nische oder den Dachboden ausnutzen können. Der Raum unter der Treppe ist nicht so gut geeignet, denn dort herrscht zu viel Durchgangsverkehr und die Kaninchen würden ihre Ruhe nicht bekommen. Kaninchen sollten ihre Privatsphäre haben, aber auch Ihren Schlaf nicht stören, wenn sie zum Beispiel um 5 Uhr morgens spielen möchten. Deswegen sollte das Gehege nach Möglichkeit im Schlaf- oder Kinderzimmer nicht stehen. Wohn- und Arbeitszimmer sind besser geeignet.
Vermeiden Sie Sonne und Zugluft. Wichtig sind für die Kaninchen dunkle Stellen, wo die Tiere ihren Mittagsschlaf ungestört machen können. Stellen Sie deshalb ein Gehege nicht direkt an die Heizung, unter das Fenster oder an einen Ort, wo zieht. Da Kaninchen empfindliche Lungen haben, sollte man im Raum auch nicht rauchen oder Räucherstäbchen anzünden.
Welche Größe?
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Kaninchen sind soziale Gruppentiere und sollten immer mindestens zu zweit gehalten werden. Pro Kaninchen sollte man mindestens einen Quadratmeter Platz einrechten. Idealerweise führt ein Tor in einen größeren Auslauf, der zusätzliche noch mindestens 3 Quadratmeter Grundfläche umfasst, um den Kaninchen ausreichend Bewegung zu ermöglichen. Der Auslauf sollte am besten mit Gitterzaun begrenzt werden. So ergibt sich eine Mindestfläche von 5 Quadratmetern für Käfig und Freilaufgehege. Können Sie diese Mindestfläche nicht bieten, sollten Sie im Interesse der Tiere auf die Haltung von Kaninchen lieber verzichten.
Kein Tier möchte immer nur im Käfig sitzen. Unabhängig von der Größe des Geheges sollten sich die Kaninchen täglich frei in der gesicherten Wohnung oder in einem Freilaufgehege bewegen dürfen. Das garantiert genügend Platz und Spielmöglichkeiten. Kaninchen sind morgens und abends aktiv, den Tag verbringen sie normalerweise schlafend. Sie müssen aber immer selbst entscheiden, wann sie ihr Gehege verlassen, erzwungener Auslauf ist für sie mit Stress verbunden. Ihr Zuhause sollte auch immer frei zugänglich sein. Wenn sie sich erschrecken, flüchten sie am liebsten in ihren Bau. Achten Sie beim Auslauf immer darauf, dass die Kaninchen jederzeit Unterschlümpfe, Futter und Wasser zur Verfügung haben.
Wie hoch muss ein Kaninchengehege sein?
Kaninchen können hoch springen und somit die Außenwände des Auslaufgeheges überspringen. Daher sollten Sie etwa eine Höhe von 80 bis 100 cm als Abgrenzung zu Ihrer Wohnung einplanen.
Wie wird die Wohnung gesichert?
In Ihrer Wohnung lauern viele Gefahren für Kaninchen, die konsequent beseitigt werden sollten, wenn Sie die Kaninchen frei laufen lassen möchten.
- Kaninchen lieben Kabel und Leitungen. Ein Biss kann tödlich sein. Kabelschläuche können das Leben Ihrer Kaninchen retten.
- Steckdosen sollten mit einem Kinderschutz versehen werden.
- Alle Zimmerpflanzen sollten außerhalb der Reichweite der Kaninchen aufgestellt werden, um Vergiftung zu vermeiden.
- Spalten, Nischen und kleine Lücken sollten Sie entweder zustellen oder mit Draht absperren
- Besorgen Sie sich ein Treppenschutzgitter für Kinder, wenn Sie verhindern möchten, dass Ihre Kaninchen die Treppe hoch und runter hoppeln.
Kaninchen knabbern so ziemlich alles an, was sich in ihrer Reichweite befindet. Tapeten fressen, Teppiche zernagen, Parkett zerkratzen, Möbel und Sofa annagen. Um Schäden an der Wohnung zu vermeiden, lassen Sie Ihre Kaninchen nicht ohne Aufsicht während des Auslaufs.
Geeignete Materialien zum Bau eines Kaninchengeheges
Wer ein Kaninchengehege selber bauen möchte, sollte nicht nur auf die richtige Größe achten, sondern auch auf das richtige Material. Alle Materialien, die Sie verwenden, müssen nagefest und nicht toxisch sein. Je nachdem wie Sie Ihr Kaninchengehege aussehen möchten und welche Bedürfnisse Ihre Kaninchen haben, stehen Ihnen viele Möglichkeiten zur Verfügung.
Holz
Die meisten unbehandelten Holzarten sind gut geeignet, zum Beispiel Kiefer. Je weicher das Holz ist, desto besser kann das Tier daran nagen. Sperrholz ist ziemlich häufig für Kaninchenställe im Freien verwendet. MDF kann in geringen Mengen Formaldehyd enthalten und ist daher nicht geeignet. Günstig sind OSB-Platten. Bieten Sie dem Tier etwas anderes an, wie kleine Äste aus Weichholz, das es gerne benagen darf.
Kunststoff
Elemente aus Plexiglas und PVC-Hartschaumplatten sind auch gut für das Kaninchengehege geeignet und kommen meist mit einem Holzrahmen. Diese Umrandung erlaubt den ungestörten Blick ins Gehege, ist aber teurer. Hohlkammerplatten sind auch eine Alternative, aber erweisen sich nicht als nagefest.
Farben, Lacke und Lasuren
Verwenden Sie einen wasserbasierenden Lack nach DIN EN 71.3, mit dem man auch Spielzeuge lackiert. Dieser ist gesundheitlich unbedenklich. Von der Außenseite können Sie normale wasserbasierende Farben verwenden, sollte das Tier keine Möglichkeit zum Nagen haben. Innen können Sie das Holz unbehandelt lassen und nur den Boden mit einem passenden Bodenbelag schützen. Beschichtetes Holz hat den Vorteil, dass es abwischbar ist.
Draht für Kaninchengehege
Der sichere Draht ist punktverschweißt, eng genug (nicht zu weite Maschen) und dick genug (mind 1,0 mm Drahtstärke). Maschendraht und Volierendraht sind gute Alternativen zu Hühnerdraht. Nehmen Sie am besten Volierendraht mit einer Maschenweite von max. 19 x 19 mm und einer Drahtstärke von mind. 1,2 mm.
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Bodenbelag
Der Bodenbelag im Kaninchengehege soll strapazierfähig und leicht zu reinigen sein. Linoleum und Vinyl sind immer eine gute Variante, da sie ziemlich günstig sind und sich auf jede Größe zuschneiden lassen. Installieren Sie den Bodenbelag mit doppelseitigem Klebeband oder Bodenkleber. Die Kanten können dann mit Silikon abgedichtet werden. So verhindern Sie, dass Flüssigkeit darunter läuft oder sie zernagt werden. Alternativ können Sie PVC-Sockelleisten aufkleben.
Kacheln sind auch eine gute Option, allerdings schwer zu verlegen und teuer. Wenn zu glatt, würden die Kaninchen auch zu viel rutschen. Zu empfehlen sind Mosaikfliesen in Kombination mit Antirutschmatten.
Regale und Rampen
Schaffen Sie erhöhte Aussichtspunkte für Ihre Kaninchen durch Regale und Rampen im Gehege. Wenn das Regal zu niedrig liegt, z.B bei weniger als 30 cm Höhe, würde das Kaninchen leicht ohne Hilfe auf und ab springen. Für höhere Regale oder faule Kaninchen fügen Sie eine Rampe hinzu, damit sie problemlos auf die Etagen kommen. Bringen Sie die Rampen in einem Winkel von 20-30 Grad an und kleben Sie noch kleine Holzleisten mit ca. 5 cm Abstand für besseren Griff. Eine andere Alternative wären mehrere kleine Regale, die als Stufen dienen oder ein Katzenbaum mit entsprechenden Ablagen vor die Etagen. Diese nehmen weniger Platz als eine Rampe.
Einrichtungsgegenstände
Die wichtigsten Gegenstände, die in keinem Kaninchengehege nicht fehlen dürfen sind:
- Wassertränke – Entweder ein Wasserspender an dem Kaninchengitter angehängt oder Wasser in einer Futterschale servieren
- Futternapf möglichst aus schwerem Material
- Heuraufe – IKEA Tütenspender oder VARIERA Abfalleimer sind auch perfekt geeignet.
- Einstreu – Je nach Haltungsform, Rasse und Ernährung kann eine andere Stroh optimal geeignet sein. Es ist empfehlenswert, über die Einstreu eine dicke Lage Stroh oder Heu zu legen.
- Rückzugsorte, wo sie ungestört schlafen und ausruhen können. Achten Sie darauf, dass diese Gegenstände auch waschbar sein sollen. Sehr beliebt sind Flachdachhäuschen, Kuschelhöhlen und Hängematten, die auch perfekt unter den IKEA Lack Tischen passen. Als Unterschlumpf dienen auch Pappkartons, Korkröhren, Korkhöhlen, Holzbrücken aus Weidenzweigen und -körben.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Bei der Einrichtung eines Kaninchengeheges kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Kaninchen lieben Abwechslung und es gibt viele Möglichkeiten, die Tiere sinnvoll zu beschäftigen. Tunnel und Rampen werden in echte Abenteuerplätze verwandelt. Hier noch ein paar Ideen:
- Buddelkiste mit Stroh oder Sand – Plastikkiste aus dem Baumarkt mit Spielsand gefüllt
- Rascheltunnel zum Beispiel Busa Spieltunnel aus IKEA
- Futterturm und Zweige-Halter – Kaninchen nagen unglaublich gerne und entrinden gerne frische Zweige. Mit frischen Ästen kann man sie von anderen Gegenständen ablenken. Die Zweige können in einen Ziegelstein gesteckt werden.
- Pappkartons und -rollen zum Knabbern
- Hindernisse zum Hinüberspringen
- kleine Klettermöglichkeiten und erhöhte Sitzgelegenheiten zum Beispiel Kunststoffhocker als Aussichtsplattform
Bei der Einrichtung des Kaninchengeheges orientieren Sie sich an den natürlichen Bedürfnissen und körperlichen Möglichkeiten der Tiere orientieren. Kaninchen benötigen immer einen sicheren Unterschlumpf, eine Toilette, eine Heuraufe und Wasser. Achten Sie immer darauf, dass Sie nicht den ganzen Käfig zustellen und die Kaninchen genug Platz zum Laufen und Springen haben. Überlegen Sie sich, welche gewöhnlichen Haushaltsgegenstände auch als Beschäftigung für Kaninchen umfunktioniert werden könnte. Ihnen würde bestimmt etwas Originelles einfallen!