Vinasse Dünger: Für welche Pflanzen bietet sich das natürliche Düngemittel?

Wussten Sie, dass ein Abfallprodukt der Zuckerindustrie Ihre Pflanzen stärken und ausgelaugte Böden revitalisieren kann? Vinasse kann all dies und noch mehr! Aber für welche Pflanzen ist sie geeignet?

von Olga Schneider
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Haben Sie von Vinasse gehört? Der Naturdünger erfreut sich zur Zeit einer wachsenden Popularität. Für welche Böden und Pflanzen er sich eignet und was alles er bewirken kann, erklären wir Ihnen im heutigen Artikel.

Was ist Vinasse Dünger?

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Vinasse entsteht als Nebenprodukt bei der Zucker-Herstellung und bei der Fermentation von zuckerhaltigen Rohstoffen wie Zuckerrohr, Kartoffeln oder Getreide. Sie ist sowohl flüssig als auch in Pulverform erhältlich und ist ein wichtiger Bestandteil von Futtermitteln. Die Vinasse aus Zuckerrüben wird aus Melasse gewonnen und ist eine Zutat in organischen Düngern. Genau diese Naturdüngemittel nehmen wir im heutigen Artikel unter der Lupe.

Zusammensetzung und Nährstoffe

Der Vinasse-Dünger ist an Stickstoff, Kalium und Phosphor – die drei wichtigsten Nährstoffe für alle Pflanzen – reich. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Stickstoff (etwa 3 % bis 4 %) und Kalium (etwa 6 % bis 7 %) ist sie bestens als Düngemittel geeignet. Vinasse enthält zudem auch viele Aminosäuren, Proteinen und Zuckern, die die Ausbildung von Wurzeln fördern.

Vinasse Dünger: Für welche Pflanzen kommt er infrage?

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Das natürliche Düngemittel kommt für Starkzehrer infrage und eignet sich gut für Beerenobst, Tomaten, Gurken, Zucchini, Rote Bete, Karotten und Kartoffeln. Auch Getreide kann man mit Vinasse Dünger versorgen. Da die Vinasse komplett vegan ist, besteht keinerlei Risiko einer bakteriellen Belastung wie bei manchen tierischen Düngern. Gleichzeitig bieten die Zuckerproteine wichtige Nahrungsquelle für die nützlichen Mikroorganismen im Boden.

Weitere Anwendungen:

  • An Pflanzen, die am Nährstoffmangel leiden. Häufige Symptome eines Nährstoffmangels sind die Wachstumshemmung und die Gelbfärbung der Blätter. Nach einer Anwendung können sich die Pflanzen schnell erholen.
  • An Pflanzen mit hohem Kaliumbedarf: Würzelgemüse wie Rüben, Lauch, Sellerie Kürbisse, Rosen, Geranien, Fuchsien, Rasen.Die natürliche Kombination aus Stickstoff und Kalium, zusammen mit Spurenelementen und Phosphat, Schwefel und Magnesium, kann diesen Bedarf abdecken.
  • An Pflanzen, die am Kaliummangel leiden: sie sind kleiner, haben kleinere Blüten und tragen blasse Früchte. Die Blätter vergilben und verwelken schnell.
  • An vorgezogenen Jungpflanzen: Ab 2 Wochen nach der Keimung kann man die Vinasse bereits anwenden und die Jungpflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgen.

Für welche Pflanzen ist Vinasse NICHT geeignet?

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Vor allem für Blattgemüse ist die Vinasse nicht geeignet. Diese Gemüsearten haben nicht nur einen hohen Stickstoff- und Kaliumbedarf, sie benötigen aber auch viel Phosphor. Es gibt daher andere Düngemittel, die besser auf den Bedürfnissen der Blattgemüse-Arten abgestimmt sind. Zum Beispiel Kompost, verschiedene NPK Dünger,

Anwendung bei Bodenmüdigkeit

Die wiederholte Pflanzung von Starkzehrern wie Rosengewächsen, Kernobst, Tomaten, Gurken oder Zucchini kann zu einer Bodenmüdigkeit führen. Die sogenannte Nachbauschwäche tritt vor allem bei Nährstoffmangel auf.

Organisch-mineralische Düngemittel mit Vinasse können den mageren, ausgelaugten Böden wichtige Nährstoffe liefern. Diese „Booster“ – Wirkung der Vinasse ist gut dokumentiert und wird durch Studien vielfach bestätigt.

Ein Artikel in BMC Plant Biology berichtete über die positiven Effekte einer Kombination aus Vinasse und Pollen auf mageren Böden. Während der Studie wurde festgestellt, dass die kalkhaltigen, basischen Böden mit geringem Humusanteil durch die Düngergaben revitalisiert wurden. Die Anwendung des Naturmittels steigerte die Nährstoffverfügbarkeit und die mikrobielle Aktivität im Boden, verbesserte die Bodenstruktur und regulierte den pH-Wert. Dies führte zu einer spürbaren Steigerung der Bodenfruchtbarkeit und der Erträge.

Flüssigdünger oder in Pulverform?

Im Prinzip besteht kein Unterschied zwischen den beiden Varianten, zumindest was die Wirkung angeht. Vinasse wird häufiger als Flüssigdünger verkauft. Sie können aber auch Pulver kaufen und mit Wasser verdünnen. Mit dem organischen Dünger können Sie:

1. Als Blattdünger verwenden. Das Düngemittel hat eine Sofortwirkung und die Blätter können direkt den Stickstoff aufnehmen. Zu diesem Zweck das Düngemittel je nach Angaben des Herstellers mit Wasser verdünnen und die Blätter der Pflanzen frühmorgens besprühen.

2. Als gewöhnlicher Flüssigdünger. Die Vinasse fördert das Bodenleben und trägt für eine gesunde Bodenflora bei. Zudem kann sie schnell nützliche Nährstoffe liefern und die Pflanzen wiederbeleben.

Mehr Info zum Thema:

Zur Studie „Zuckerrohr-Vinasse als Grundlage für organisch-mineralische Düngemittel: Chancen und Umweltrisiken“

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Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.