Cortenstahl schneller rosten lassen: So klappt’s in wenigen Tagen

Erfahren Sie, mit welchen Tricks Sie die typische warme Rostoptik schneller erreichen – und was dabei zu beachten ist.

von Ramona Berger
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Sie haben gerade Cortenstahl für den Garten gekauft und sind nun etwas enttäuscht, weil die typische rostige Patina noch fehlt? Keine Sorge, das ist völlig normal. Wenn Sie im Baumarkt Sichtschutzwände, Hochbeete oder Beetumrandungen aus Cortenstahl erstehen, wirken die Oberflächen meist noch unscheinbar grau oder stellenweise rostbraun.

Das liegt daran, dass der natürliche Rostprozess – auch Weathering genannt – seine Zeit braucht. Doch wer nicht monatelang warten möchte, kann ihn mit einfachen Mitteln deutlich beschleunigen. Hier erfahren Sie, wie das geht und worauf Sie achten sollten.

metall rasenkante noch blank

Wie lange braucht Cortenstahl, um zu rosten?

Ohne Ihr Zutun entwickelt sich die typische Rostpatina bei Cortenstahl von ganz allein. Nach etwa sechs Wochen zeigen sich erste sichtbare Rostspuren, je nach Witterung und Standort. Damit sich die Oberfläche jedoch gleichmäßig braun färbt und die bekannte warme Rostoptik entsteht, dauert es erfahrungsgemäß zwischen sechs Monaten und bis zu zwei Jahren.

Entscheidend sind dabei vor allem folgende Faktoren:

  • Feuchtigkeit: Regelmäßiger Wechsel zwischen Nässe und Trockenheit fördert die Rostbildung.
  • Luftzirkulation: Gute Belüftung beschleunigt den Prozess.
  • Umweltbedingungen: In feuchten Küstenregionen geht es schneller als in trockenen Gebieten.

Letztlich bildet der Rost eine schützende Deckschicht, die das Material widerstandsfähig gegen weitere Korrosion macht – und dabei wunderbar dekorativ wirkt.

Warum sollte man den Rostprozess beschleunigen?

Gerade bei neuen Gartenprojekten möchte man ungern monatelang auf die schöne Optik warten. Eine frische Cortenstahlwand, die noch eher an blankes Blech erinnert, wirkt wenig charmant. Mit einfachen Hausmitteln lässt sich der Prozess jedoch gezielt anregen.

zwei bepflanzte corten kübel im garten
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Wichtig dabei: Während der beschleunigten Rostung können Farbrückstände und Rostwasser ablaufen. Platzieren Sie das Stahlteil daher auf einer geeigneten Unterlage, zum Beispiel auf Pappe, Holz- oder Plastikpaletten. So vermeiden Sie Flecken auf Terrasse oder Pflastersteinen.

So machen Sie Cortenstahl schneller rostig

1. Salzwasserlösung – ideal für kleinere Stücke

Für Beetumrandungen, kleine Deko-Elemente oder Hochbeetkanten eignet sich eine einfache Salzwasserbehandlung hervorragend.

Dafür mischen Sie etwa 5 Liter Wasser mit 2 Esslöffeln Salz (normales Haushaltssalz genügt) und sprühen die Mischung großzügig auf die Stahloberfläche.

Tipp: Trocknen lassen und diesen Vorgang täglich wiederholen. Schon nach 6 bis 10 Tagen sehen Sie eine deutliche Rostentwicklung. Das Prinzip dahinter ist simpel: Die Salzlösung simuliert die salzhaltige Luft in Küstenregionen, die bekanntermaßen das Rosten beschleunigt.

schöne natürliche patina an rasenkanten im garten

Essig, Wasserstoffperoxid und Salz – für größere Flächen

Bei größeren Objekten wie Pflanzkübeln oder Sichtschutzwänden funktioniert ein weiterer Trick besonders gut: eine Kombination aus Essig, Wasserstoffperoxid und Salz.

cortenstahl schneller rosten lassen mit essig, wasserstoffperoxid und salz

Sie benötigen:

  • 500 ml Wasserstoffperoxid (3%)
  • 60 ml Haushaltsessig
  • 1 Esslöffel Salz

Füllen Sie alles in eine Sprühflasche und tragen Sie die Lösung großzügig auf die Oberfläche auf. Nach dem Trocknen können Sie den Vorgang beliebig oft wiederholen, bis der gewünschte Rosteffekt erreicht ist.

Falls Sie eine besonders gleichmäßige Patina bevorzugen, können Sie die Oberfläche zusätzlich mit einem weichen Tuch oder Lappen vorsichtig abreiben. So verteilen Sie die Lösung noch feiner und erzielen ein sehr harmonisches Ergebnis.

cortenstahl künstlich rosten essig salz methode für filigrane sichtschutzwände
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Wichtig: Tragen Sie dabei stets Handschuhe und eine Schutzbrille, und arbeiten Sie nur im Freien. Durch die Kombination von Säure, Salz und Oxidationsmittel wird die Stahloberfläche gezielt angegriffen – und die typische Corten-Optik entwickelt sich spürbar schneller.

Salzsäure (Muriatic Acid) – der Profi-Tipp

Wer besonders schnelle und intensive Ergebnisse erzielen möchte, greift häufig zu verdünnter Salzsäure (im Handel oft als „10 % Poolreiniger“ erhältlich). Wenn Sie sich genauer für den richtigen Umgang mit Salzsäure interessieren – z.B. für die Dosierung beim Pool oder das Einstellen des pH-Werts – werfen Sie einen Blick in unseren ausführlichen Beitrag: Salzsäure im Pool richtig dosieren und anwenden.

Ein spannender Vergleich dazu findet sich übrigens in einem YouTube-Video eines Experten von niceplanter.com. Dort wird sehr anschaulich gezeigt, wie sich zwei Methoden im direkten Test schlagen: Salzsäure gegenüber der Essig-Wasserstoffperoxid-Salz-Mischung. Das Ergebnis: Während beide Varianten wirken, erzielt die Salzsäure deutlich schneller und gleichmäßiger eine kräftige Rostfärbung. Der Experte selbst bevorzugt deshalb ganz klar den Einsatz von Muriatic Acid.

großer pflanzkübel zum rosten bringen mit salzsäure

So wenden Sie die Methode sicher an:

  • Verdünnen Sie die Salzsäure im Verhältnis 1:1 mit Wasser.
  • Tragen Sie die Lösung mit einem Pinsel großzügig auf die Cortenstahl-Oberfläche auf.
  • Lassen Sie die Fläche anschließend rund zwei Stunden trocknen.
  • Danach mit klarem Wasser abspülen, um die Oxidation erneut zu aktivieren.
  • Je nach gewünschtem Farbton lässt sich dieser Vorgang zwei- bis dreimal wiederholen.

Vorsicht: Arbeiten Sie unbedingt im Freien, tragen Sie Schutzhandschuhe und Schutzbrille, und achten Sie darauf, dass umliegende Flächen vor eventuell ablaufendem Rostwasser geschützt sind.

Was Sie noch wissen sollten

Ganz gleich, welche Methode Sie wählen: Es handelt sich um eine rein optische Behandlung. Der beschleunigte Rostvorgang versiegelt den Stahl nicht dauerhaft. Im Gegenteil: Auch nach dem ersten „Rostdurchgang“ können bei Regen weiterhin Rostspuren entstehen.

Wenn Sie Cortenstahl im Garten dauerhaft rostwasserfrei einsetzen möchten (z. B. bei Pflanzkübeln auf empfindlichen Terrassen), empfiehlt es sich, die Seiten oder den Sockelbereich zusätzlich zu versiegeln.

runde beetumrandung noch nicht gerostet

Fazit: Geduld oder Nachhelfen – Sie entscheiden

Ob Sie Cortenstahl in Ruhe rosten lassen oder den Prozess gezielt beschleunigen, bleibt letztlich Ihrem Geschmack überlassen. Wer es natürlich mag, lässt der Zeit ihren Lauf. Wer jedoch schnell die gewünschte Patina im Garten genießen möchte, findet in den hier vorgestellten Methoden praktische und bewährte Möglichkeiten.

Probieren Sie es aus – und freuen Sie sich schon bald über den warmen, lebendigen Farbton, der Cortenstahl im Garten so beliebt macht!

Titelbild: Shutterstock / bluejava1

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.