Aus der Speisekammer ins Beet: Wie Sie gekeimte Kartoffeln erfolgreich pflanzen

von Elisa Meyer
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Haben Sie auch schon mal eine vergessene Kartoffel in der Speisekammer entdeckt, aus der plötzlich lange, blasse Keime sprießen? Bevor Sie sie achtlos wegwerfen: Diese gekeimten Knollen sind oft der perfekte Start für Ihre ganz persönliche Kartoffelernte! In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie gekeimte Kartoffeln richtig pflanzen – im Garten oder auf dem Balkon – und was Sie dabei beachten sollten, damit aus Keimen köstliche Knollen werden.

gekeimte kartoffeln bereit zum einpflanzen

Warum gekeimte Kartoffeln nicht wegwerfen?

Viele denken bei gekeimten Kartoffeln sofort an Biomüll. Aber gekeimte Kartoffeln sind keineswegs Abfall – im Gegenteil: Sie haben bereits den ersten Schritt zum Wachstum gemacht. Das bedeutet, sie stecken voller Energie und sind bereit, neue Pflanzen zu bilden. Wenn die Keime fest und gesund aussehen, spricht nichts dagegen, sie zu pflanzen – im Beet, Hochbeet oder sogar im Eimer.

Vorteile:

  • Nachhaltig und kostengünstig
  • Ideal für den Anbau im eigenen Garten oder auf dem Balkon
  • Einfache Pflege – auch für Anfänger

Gekeimte Kartoffeln, die Sie selbst pflanzen, sind nachhaltig, kostensparend und oft sogar schmackhafter als gekaufte!

Und wenn Sie sich fragen, ob Sie gekeimte Kartoffeln essen oder wegwerfen sollen: in diesem Artikel finden Sie alles, was Sie wissen müssen.

gekeimte kartoffeln in einer schwarzen kiste
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Welche Kartoffeln sind geeignet?

Nicht jede Kartoffel eignet sich zum Pflanzen – hier ein kleiner Check:

Gut geeignet:

  • Festkochende oder vorwiegend festkochende Sorten.
  • Gekeimte Knollen mit kurzen, festen Keimen (weißlich bis violett).
  • Kartoffeln ohne grüne Stellen, Fäulnis oder Schimmel.
  • Am besten Bio-Kartoffeln (keine Keimhemmung).

Nicht geeignet:

  • Stark verschrumpelte oder matschige Knollen.
  • Kartoffeln mit schwarzem Schimmel, dunklen Flecken oder mit grünen Flecken (giftig!).
  • Sehr lange, dünne Keime (die brechen leicht ab).

Tipp: Große Kartoffeln können Sie auch halbieren – achten Sie nur darauf, dass jede Hälfte mindestens einen Keim hat. Die Schnittflächen sollten 1-2 Tage trocknen, bevor sie in die Erde kommen, damit sie nicht faulen.

einpflanzen der gekeimten kartoffel in den boden

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Pflanzen?

Die ideale Pflanzzeit für Kartoffeln beginnt ab Mitte April, sobald der Boden frostfrei ist. Als Faustregel gilt: Nach den Eisheiligen (Mitte Mai) sind Sie auf der sicheren Seite, vor allem in kühleren Regionen.

Wenn Sie in mildem Klima wohnen oder vorziehen, früher zu starten, können Sie auch schon im März vorkeimen lassen und ab April pflanzen – mit etwas Schutz vor Spätfrost, z. B. mit einem Vlies.

frau pflanzt gekeimte kartoffeln in den boden

So pflanzen Sie gekeimte Kartoffeln richtig – Schritt für Schritt

Schritt 1: Standort wählen

Kartoffeln lieben Sonne und lockeren, nährstoffreichen Boden. Wählen Sie also einen Platz im Garten oder ein ausreichend großes Pflanzgefäß (mind. 30 cm tief).

Schritt 2: Boden vorbereiten

Lockern Sie den Boden gut auf. Sie können etwas Kompost oder reifen Mist untermischen – das gibt den Pflanzen Power.

Schritt 3: Kartoffeln setzen

  • Graben Sie 10-15 cm tiefe Löcher oder kleine Furchen.
  • Setzen Sie die Kartoffeln mit den Keimen nach oben hinein.
  • Abstand: Etwa 30 cm zwischen den Pflanzen, 50-60 cm zwischen den Reihen.
  • Mit Erde bedecken – nicht zu fest andrücken!

Schritt 4: Angießen & Anhäufeln

  • Nach dem Pflanzen gut angießen.
  • Sobald die Triebe etwa 15-20 cm hoch sind, häufeln Sie Erde rundherum an. Das regt die Knollenbildung an und schützt vor Licht, damit die Kartoffeln nicht grün werden.

Wiederholen Sie das Anhäufeln 2-3 Mal während der Wachstumsphase!

gärtner hält gekeimte kartoffeln in den händen, bevor er sie in den boden pflanzt
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Im Garten oder im Kübel pflanzen – beides geht!

Im Garten:

  • Standort: sonnig bis halbschattig, lockerer, nährstoffreicher Boden.
  • Pflanzabstand: ca. 30-40 cm zwischen den Kartoffeln, 60-70 cm Reihenabstand.
  • Pflanztiefe: 8-10 cm tief mit dem Keim nach oben.
  • Erde leicht andrücken und gut angießen.

Auf dem Balkon / im Kübel (Perfekt für kleine Gärten oder Stadtbalkone):

  • Gefäßgröße: mindestens 30 Liter Volumen (z. B. Mörtelkübel oder spezielle Pflanzsäcke).
  • Drainage: Löcher im Boden + Kies oder Blähton.
  • Substrat: lockere Gemüseerde oder ein Mix aus Kompost und Gartenerde.
  • 2-3 Kartoffeln pro Kübel pflanzen, Keime zeigen nach oben.
  • Regelmäßig gießen, Staunässe vermeiden!
person, die gekeimte kartoffeln in den boden pflanzt
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Pflegetipps für eine reiche Ernte

Damit Ihre Pflanzen kräftig wachsen und viele Knollen bilden, lohnt sich ein bisschen Pflege:

  • Anhäufeln: Sobald die Triebe ca. 15-20 cm hoch sind, häufeln Sie Erde rundherum an. Das schützt vor Licht (grüne Kartoffeln = giftig!) und regt die Bildung neuer Knollen an.
  • Gießen: Regelmäßig und gleichmäßig – besonders zur Blütezeit (dann werden die Knollen gebildet)
  • Düngen: Alle 3-4 Wochen mit organischem Flüssigdünger oder Kompost
  • Unkraut jäten: Entfernen Sie Beikräuter regelmäßig, damit Ihre Kartoffeln genug Luft und Licht bekommen.

Wann können Sie ernten?

Je nach Sorte dauert es etwa 3 bis 4 Monate, bis Sie ernten können:

  • Frühkartoffeln: ca. 90 Tage.
  • Spätkartoffeln: bis zu 120 Tage.

Erntezeichen:

  • Das Laub ist verwelkt und abgestorben.
  • Die Schale der Knollen ist fest und lässt sich nicht mehr abreiben.
  • Graben Sie vorsichtig mit der Hand oder einer Grabegabel.

Nach der Ernte die Kartoffeln luftig und dunkel lagern – am besten kühl und trocken im Keller.

bauer pflanzt gekeimte kartoffeln im boden im garten

Häufige Fehler vermeiden

Zu tiefe oder zu flache Pflanzung – ideal sind 10-15 cm

  • Keime abbrechen – immer vorsichtig einpflanzen!
  • Zu nasser Boden – fördert Fäulnis.
  • Kein Anhäufeln – dadurch bleiben die Knollen klein und werden grün.

Und in diesem Artikel erfahren Sie, welche die häufigsten Fehler beim Kartoffelanbau sind.

bauernhände in handschuhen mit samenkeimen kartoffeln im erdboden im frühlingsgarten

Ob im Garten oder im Topf – aus einer alten Knolle kann ein richtig kleines Kartoffelwunder wachsen. Es braucht weder viel Platz noch Vorerfahrung, nur ein wenig Geduld und Pflege. Und das Beste: Die erste eigene Ernte schmeckt meist doppelt so gut! Probieren Sie es aus – Ihre Speisekammer hat vielleicht schon das nächste Pflanzgut für Sie bereit.

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Elisa aus Bremen ist leidenschaftliche Autorin mit einem Faible für Design, Lifestyle und nachhaltiges Wohnen. Sie liebt das Reisen, Fotografie und das Entdecken neuer Trends. Nach über 1.000 Artikeln bei Archzine setzt sie ihre Arbeit nun bei Deavita fort. Elisa hat Journalistik in Leipzig studiert und einen Master in internationalen Beziehungen aus Paris.