Effiziente Fassadendämmung: Wärmedämmverbundsystem (WDVS) vs. vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF)
In diesem Artikel beleuchten wir die Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile beider Fassadenlösungen und unterstützen Sie dabei, eine fundierte Entscheidung für Ihr Bauvorhaben zu treffen.
Die Wahl der Fassade zählt zu den wichtigsten Entscheidungen bei Neubau- und Sanierungsprojekten. Zu den gängigsten Fassadensystemen im privaten Wohnungsbau gehören das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF). Beide Systeme bieten effiziente Wärmedämmung, unterscheiden sich jedoch grundlegend in ihrem Aufbau und ihren Eigenschaften.
Inhaltsverzeichnis
Wärmedämmverbundsystem (WDVS): Der effiziente Klassiker
Das Wärmedämmverbundsystem (kurz WDVS) ist das gängigste Fassadensystem im privaten Hausbau. Es besteht aus mehreren Schichten, die direkt auf die Außenwand des Gebäudes aufgebracht werden. Zunächst wird ein Dämmstoff (meist Polystyrol oder Mineralwolle) an der Wand befestigt, gefolgt von einer Armierungsschicht, die für Stabilität sorgt. Den Abschluss bildet eine Oberflächenschicht (Oberputz oder Flachverblender), die als Schutz vor Witterungseinflüssen dient und gleichzeitig das ästhetische Erscheinungsbild der Fassade prägt. Der große Vorteil des WDVS liegt in seiner Kompaktheit und den vergleichsweise geringen Kosten – das WDVS ist in der Regel deutlich günstiger und schneller montiert als eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. Auch die Energieeffizienz überzeugt: Das WDVS umhüllt das Gebäude nämlich vollständig und lässt bei fachgerechter Ausführung Wärmebrücken keine Chance. Als Dämmstoff kommen auch Naturmaterialien wie Kork oder Holzfaser infrage.
Der Aufbau des WDVS birgt aber auch einen potenziellen Nachteil, denn die geringe Diffusionsoffenheit vieler Dämmstoffe und der kompakte Systemaufbau haben zur Folge, dass Feuchtigkeit, die einmal ins Fassadensystem eingedrungen ist, nur schwer wieder entweichen kann. Deshalb ist unbedingt auf dachgemäße Herstellung und Instandhaltung der Fassade zu achten. Ein weiterer Nachteil des WDVS ist der höhere Sanierungsaufwand bei Schäden: Risse im Putz oder lose Dämmplatten erfordern oft aufwendige Reparaturen.
Vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF): Die clevere Lösung mit Luft

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Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (kurz VHF) verfolgt einen anderen Ansatz als das WDVS. Sie besteht aus einer Dämmschicht, die an der Außenwand angebracht wird, einer äußeren Fassadenverkleidung und einer dazwischenliegenden Luftschicht. Diese Konstruktion sorgt für eine ständige Hinterlüftung, die Feuchtigkeit effektiv abtransportiert und das Risiko von Schimmelbildung minimiert. Bei der Verkleidung der VHF hat man nahezu unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten: Materialien wie Holz, Naturstein, Metall, Keramik oder Faserzement eröffnen vielfältige ästhetische Optionen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Langlebigkeit der VHF. Da die Dämmschicht durch die Verkleidung vor Witterungseinflüssen geschützt wird, bleibt sie über viele Jahrzehnte hinweg funktional und intakt.
Den Vorteilen der VHF stehen jedoch die erheblich höheren Kosten als Nachteil gegenüber. Die aufwendige Konstruktion und die oft teuren Verkleidungsmaterialien machen sie zu einer relativ kostenintensiven Investition, die sich jedoch durch ihre Robustheit und Designfreiheit langfristig auszahlen kann.
Egal, für welche Fassadenlösung Sie sich entscheiden – der Schlüssel zu einer langlebigen und effizienten Gebäudehülle liegt in der fachgerechten Umsetzung. Nehmen Sie sich also Zeit, um die Angebote mehrerer Fachbetriebe für Fassadenbau zu vergleichen und den besten auszusuchen.
Fördermöglichkeiten für die Fassade: Kredite, Zuschüsse und Steuerbonus
Fassadendämmung wird durch mehrere Förderprogramme unterstützt. Die KfW bietet Förderkredite für eine Sanierung zum KfW-Effizienzhaus sowie Ergänzungskredite zur Finanzierung einer Fassadendämmung. Falls Sie die Fassadendämmung als Einzelmaßnahme planen, können Sie einen Zuschuss der BAFA für einzelne Sanierungsmaßnahmen an der Gebäudehülle beantragen. Beide Förderungsmöglichkeiten können teilweise auch kombiniert werden. Und falls Sie keine Förderung erhalten oder beantragt haben, können Sie den Steuerbonus für Sanierungskosten – eine auf drei Jahre verteilte Steuerermäßigung – nutzen.