Die 24-Stunden-Pflege als Ausweg aus dem Pflegenotstand

Im eigenen Zuhause bleiben und dennoch rund um die Uhr betreut werden – das ist für viele Senioren der größte Vorteil der 24-Stunden-Pflege.

von Ramona Berger
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Die 24-Stunden-Pflege gewinnt als Antwort auf den steigenden Pflegebedarf zunehmend an Bedeutung. Viele Familien stehen vor der Herausforderung, ihre älteren Angehörigen in vertrauter Umgebung zu betreuen und gleichzeitig berufliche Verpflichtungen zu meistern. Hier setzt das 24-Stunden-Pflegemodell an.

Es bietet eine kontinuierliche Unterstützung im eigenen Zuhause und entlastet die Angehörigen spürbar. Die Pflegekraft wohnt im Haushalt der pflegebedürftigen Person und kann sich daher intensiv um ihren Schützling kümmern. Durch die Kombination von praktischer Hilfe und emotionaler Begleitung verbessert sich die Lebensqualität der Senioren deutlich.

Was wird unter der 24-Stunden-Pflege verstanden

gemeinsame zeit bei mahlzeiten mit rollstuhlfahrerin
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Die 24-Stunden-Pflege Zuhause ermöglicht es Senioren, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Eine Betreuungskraft ist dauerhaft im Haushalt präsent und bietet eine maßgeschneiderte Unterstützung. In der Regel wechseln sich immer die gleichen Pflegekräfte im Drei- bis Sechs-Monats-Rhythmus ab.

Diese Form der Betreuung fördert nicht nur die Alltagsbewältigung, sondern stärkt auch die emotionale Bindung. Die Pflegekraft leistet Gesellschaft und trägt so zum Wohlbefinden bei. Für beruflich stark eingebundene oder weit entfernt lebende Angehörige bedeutet dies eine wertvolle Entlastung, da sie ihre Lieben in guter Obhut wissen.

Wer übernimmt die 24-Stunden-Pflege?

betreuungskraft beim gemeinsamen essen mit seniorin
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Eine solch intensive Art der Betreuung ist mit hiesigen Fachkräften aufgrund des hohen Lohnniveaus in Deutschland für Familien mit einem Durchschnittseinkommen unbezahlbar. Zudem erschwert der ausgeprägte Fachkräftemangel im Pflegebereich die Anstellung deutschen Fachpersonals.

Daher wird in der 24-Stunden-Pflege vornehmlich auf osteuropäisches Pflegepersonal zurückgegriffen. Osteuropäer aus einem EU-Land, vornehmlich werden Polinnen vermittelt, dürfen im Einzugsgebiet der Staatengemeinschaft unbegrenzt arbeiten. Zudem bringt der deutsche Mindestlohn eine willkommene Einkommenssteigerung mit sich.

Gesetzliche Vorgaben erfordern dabei eine ordnungsgemäße Anstellung und die Abführung von Abgaben zur Sozialversicherung. Bei der Auswahl ist auf entsprechende Qualifikationen und ausreichende Sprachkenntnisse zu achten, um eine effektive Kommunikation zu gewährleisten und Missverständnisse zu vermeiden. Diese Faktoren tragen maßgeblich zur Qualitätssicherung in der Betreuung bei.

Legalisierung und Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte

hilfe beim aufstehen durch pflegekraft
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Die Beschäftigung osteuropäischer Pflegekräfte in der 24-Stunden-Betreuung ist mittlerweile rechtlich eindeutig geregelt. Diese Betreuungskräfte müssen offiziell registriert und versichert sein, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Ein Arbeitsvertrag sichert ihnen den gesetzlichen Mindestlohn zu.

Die Arbeitszeiten sind so strukturiert, dass die wöchentliche Höchstgrenze von 48 Stunden nicht überschritten wird und ausreichend Erholungsphasen gewährleistet sind. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen schützen die Rechte der Pflegekräfte und bieten gleichzeitig den Familien, die auf diese Betreuungsform angewiesen sind, eine ausreichende Sicherheit. So wird ein harmonisches Zusammenspiel in der Pflege gefördert.

Intensive persönliche Betreuung und ihre Vorteile

medizinische betreuung durch pflegekraft zu hause

Die intensive persönliche Betreuung durch eine 24-Stunden-Pflegekraft bietet zahlreiche Vorteile für pflegebedürftige Menschen:

  • Individuelle Versorgung: Die Pflegekraft kann gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche des Pflegebedürftigen eingehen.
  • Flexibilität: Die Betreuung kann jederzeit an sich ändernde Umstände angepasst werden.
  • Erhalt der gewohnten Umgebung: Der Pflegebedürftige kann in seinem vertrauten Umfeld bleiben.
  • Entlastung von Angehörigen: Familienmitglieder können sich auf ihre Rolle als emotionale Unterstützer konzentrieren.
  • Förderung der Selbstständigkeit: Die Pflegekraft kann den Pflegebedürftigen dabei unterstützen, vorhandene Fähigkeiten zu erhalten und zu stärken.

Diese Form der Betreuung ermöglicht somit eine ganzheitliche und auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmte Pflege, die sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit des Pflegebedürftigen positiv beeinflusst.

Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Pflegekräfte

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Die Grundpflege umfasst wesentliche Tätigkeiten, die den Alltag betreffen und die Angehörigen entlasten. Dazu zählen Aufgaben wie die Körperpflege, Ankleiden, Unterstützung beim Essen und die Toilettenbenutzung, die individuell auf die Bedürfnisse der Senioren ausgerichtet werden. Zusätzlich sind hauswirtschaftliche Tätigkeiten von großer Bedeutung. Darunter werden Einkaufen, Kochen, Putzen und das Waschen der Wäsche verstanden.

Darüber hinaus fördert die Pflegekraft die Freizeitgestaltung, indem sie Aktivitäten wie Spaziergänge, Vorlesen, gemeinsames Spielen oder Basteln anbietet. Die Begleitung zu Arztterminen und zu kulturellen Veranstaltungen fördert die soziale Interaktion, was die Lebensqualität der Senioren erheblich steigert.

Medizinische Aufgaben, die nicht übernommen werden

Die Aufgaben einer 24-Stunden-Pflegekraft sind klar abgesteckt. Medizinische Tätigkeiten wie Wundversorgung, Katheterwechsel oder Injektionen müssen von Fachpersonal wie ambulanten Pflegediensten oder Ärzten übernommen werden. Eine ausländische Pflegekraft nimmt vorrangig Pflichten wahr, die die allgemeine Betreuung von hilfsbedürftigen Menschen betrifft.

Unterschiedliche Anstellungsformen: Vor- und Nachteile

pflegekraft bei der kontrolle des blutdrucks eines senioren

Bei der 24-Stunden-Pflege existieren verschiedene Anstellungsmodelle, jedes mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Das Entsendemodell sieht vor, dass eine Agentur die rechtlichen und organisatorischen Aspekte für die Pflegekraft übernimmt. Diese Form der Anstellung hat sich inzwischen durchgesetzt, da sie am günstigsten ist und die Angehörigen am ehesten entlastet.

Die Direktanstellung erfordert von den Familien, als Arbeitgeber zu fungieren, was Kenntnisse in Vertragsgestaltung und Gehaltsabrechnung voraussetzt. Eine weitere Option ist die Beauftragung selbständiger Pflegekräfte, wobei hier das Risiko der Scheinselbständigkeit und damit verbundener rechtlicher Komplikationen besteht.

Unterkunft und Verpflegung

Eine angemessene Unterkunft ist für die 24-Stunden-Betreuung unerlässlich. Ein abgeschlossenes Zimmer bietet der Pflegekraft den nötigen Rückzugsort und schützt ihre Privatsphäre. Ein Internetzugang ermöglicht es ihr, mit der eigenen Familie in Kontakt zu bleiben, was für ihr Wohlbefinden wichtig ist.

Bei der Verpflegung spielen gemeinsame Mahlzeiten eine zentrale Rolle. Sie erleichtern nicht nur die Betreuung, sondern schaffen auch eine angenehme Atmosphäre im Alltag. Diese Aspekte tragen wesentlich zu einem harmonischen Miteinander und zur Zufriedenheit aller Beteiligten bei.

Kosten und finanzielle Unterstützung

unterstützung beim anziehen durch pflegekraft

Die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege variieren je nach Pflegegrad, Anstellungsmodell und Region. Zuschüsse der Pflegeversicherung, deren Höhe vom Pflegegrad abhängt, können in Anspruch genommen werden. Pflegekosten lassen sich als außergewöhnliche Belastungen steuerlich absetzen, was die finanzielle Bürde mindern kann. Eine selbständige Pflegekraft berechnet in der Regel etwa 3.500 Euro brutto im Monat. Wird die Pflegekraft direkt angestellt, muss die Familie mit rund 3.000 Euro Belastung rechnen.

Eine Pflegekraft, die über eine Agentur vermittelt wird, schlägt dagegen mit nur rund 2.800 Euro monatlich zu Buche. Dies liegt daran, dass die Pflegekraft bei diesem Modell bei einem Arbeitgeber in ihrem Heimatland angestellt bleibt und ihre Sozialabgaben dort abführt. Mit einem Zuschuss über Pflegestufe 3 bleibt ein Restanteil von etwa 1.700 Euro zu begleichen, der sich bei Pflegestufe 5 weiter senken lässt. In jedem Fall ist damit das 24-Stunden-Pflegemodell weitaus günstiger als ein unpersönlicher Platz in einem Pflegeheim.

Fazit

Die 24-Stunden-Pflege erweist sich als zukunftsweisende Lösung für die wachsenden Versorgungsanforderungen in unserer alternden Gesellschaft. Sie ermöglicht Senioren, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und dabei ihre Würde zu wahren. Angehörige erfahren durch diese Pflegeform eine erhebliche Entlastung im Alltag.

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.