Der Kaffeedye-Hack: Kann man schwarze Wäsche mit Kaffee waschen für einen natürlichen Färbeeffekt?
Auf Social Media wird immer wieder ein Wäschetrick beworben: das Waschen schwarzer Kleidung mit Kaffee. Es soll die ausgeblichene Farbe zurückbringen und dem Ausbleichen vorbeugen. Was steckt dahinter?
Haben Sie mal wieder ärgerlicherweise festgestellt, dass Ihr relativ neues Shirt, ihre Hose oder ein anderes Kleidungsstück nach nur wenigen Waschgängen ausgeblichen wirkt? Das kräftige Schwarz hat sich in Luft aufgelöst und stattdessen wirkt die Kleidung fade? Sie würden den Stoff gerne zurückholen, aber chemische Textilfarben möchten Sie vermeiden?
Sind Sie auf diesen Trick gestoßen, fragen Sie sich jetzt vermutlich, ob es sich lohnt und ob das überhaupt gut für die Textilien ist. Tatsächlich ist die Verwendung von Kaffee als natürliches Färbemittel keine neue Erfindung. Es gab Zeiten, in denen er zu diesem Zweck verwendet wurde. Die Frage, ob es wirklich so effektiv ist, bleibt aber. Soll ich meine schwarze Wäsche mit Kaffee waschen?
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Früher nutzte man nicht nur Kaffee, sondern auch Schwarztee, um hellen Stoffen aus Baumwolle oder Leinen einen wärmeren Ton zu verleihen. Das Ergebnis war dann ein Beigeton. Und heute verpasst man Stoffen so auch gerne mal einen Vintage-Look. Möglich machen das die in den Getränken enthaltenen Gerbstoffe beziehungsweise Farbpigmente. Je nach Stoff können diese entweder in die Fasern eindringen oder sich zumindest auf sie legen.
Den Trick für helle Wäsche zu verwenden, klingt also plausibel. Aber ist der Effekt ebenso effektiv, wenn Sie schwarze Wäsche mit Kaffee waschen?
Jein.
Je nachdem, aus welchem Textil das betroffene Kleidungsstück besteht, kann ein leichter Tönungseffekt wahrnehmbar sein. Man sollte jedoch keine Wunder erwarten – das ursprüngliche, kräftige Schwarz erhalten Sie dadurch nicht zurück.
Besonders synthetische Fasern neigen eher weniger dazu, diese natürlichen Farbpigmente aufzunehmen. Mischgewebe sind ebenfalls eher weniger geeignet, probieren können Sie es aber mit Baumwolle und Leinen. Wenn das Kleidungsstück jedoch schon sehr verblasst ist, werden Sie mit einer einfachen Tasse Kaffee nichts mehr ändern können.
Schwarze Wäsche mit Kaffee waschen – So funktioniert’s!
Fotos: SeventyFour/ Shutterstock
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Möchten Sie es trotzdem versuchen? Kein Problem. Das Kleidungsstück scheint ja sowieso nicht mehr so schön zu sein, was hat man also zu verlieren?
Folgendermaßen können Sie schwarze Wäsche mit Kaffee waschen:
Kochen Sie einen starken Kaffee. Je nach Wäschemenge brauchen Sie 2 bis 3 Espressotassen.
Lassen Sie ihn abkühlen, bevor Sie ihn in die Waschmaschine geben. Hinweis: Ihr Morgenkaffee mit Zuckre und Milch, den Sie vielleicht nicht ausgetrunken haben, ist nicht geeignet. Es sollte purer, schwarzer Kaffee sein.
Geben Sie ausschließlich schwarze Wäsche in die Trommel. Diese sollte zudem bereits gewaschen und trocken sein.
Fügen Sie den Kaffee hinzu – wahlweise direkt in die Trommel oder ins Weichspülerfach.
Stellen Sie ein Programm für schwarze Wäsche ein, aber nicht mehr als 40 Grad.
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Optional können Sie den Kaffee auch erst beim letzten Spülgang hinzugeben, falls Ihnen das möglich ist. So wird er nicht so häufig wieder abgespült und kann besser wirken.
Lieber Vorsorge als Nachsorge
Komplett verhindern können Sie das Ausbleichen von Farben nicht, aber Sie können den Moment zumindest mit der richtigen Pflege hinauszögern. Was ist bei schwarzer (und auch bunter) Wäsche zu beachten?
Nicht zu heiß waschen. Waschmaschinen machen ihre Arbeit heutzutage wirklich gut und brauchen nicht mehr als 30 Grad oder allerhöchstens 40 Grad.
Auf links waschen. Damit schützen Sie die Oberfläche und dadurch auch die Farbe.
Das richtige Waschmittel verwenden. Es gibt Mittel für schwarze Kleidung, die schonend, aber effektiv sind. Ein mildes Colorwaschmittel ist ebenfalls geeignet.
Nicht in der Sonne trocknen. Die Sonne hat einen bleichenden Effekt, was für weiße Wäsche optimal ist, nicht jedoch für schwarze und farbige.
Trockner vermeiden. Diese Geräte mögen nützlich sein, sollten jedoch nur in Ausnahmefällen genutzt werden. Sie strapazieren die Fasern, wodurch sie matter wirken.
Fotos: Alexander Knyazhinsky/ Shutterstock
Fazit: Netter Trick, aber keine Wunderwaffe
Natürlich wäre es cool, wenn die Lösung des Problems so einfach wäre. Doch wer einen großen Unterschied erwartet, wird von diesem Hack eher enttäuscht. Falls Sie jedoch nur geringe Mangel ausbessern möchten, könnte es sich lohnen.
Für wirklich gute und zufriedenstellende Ergebnisse sollten Sie sich für Textilfarbe oder ein spezielles Schwarz-Waschmittel entscheiden – für zwischendurch ist der Kaffeedye-Trick jedoch durchaus geeignet.
Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.