Vogel aus Nest gefallen: Was darf man tun, wenn man Jungvogel gefunden hat?
Ein hupfender Jungvogel im Garten ist kein seltener Anblick im Juni und Juli. Für viele Menschen stellt sich dann die Frage – wie kann man helfen. Sollte man ihn zurück zum Nest bringen oder ins Haus nehmen und füttern? Werden seine Eltern zurückfliegen, wenn der Kleine auf dem Boden bleibt? Darf man ihn anfassen oder doch nicht? Fragen über Fragen. Wir erklären, was Sie tun sollten.
Inhaltsverzeichnis
Vogel aus Nest gefallen: Nestlinge ohne Federn brauchen ihre Eltern
Wenn ein Baby Vogel aus dem Nest gefallen ist, dann sollte man ihn sich zuerst anschauen. Hat er Federn oder nicht? Unbefiederte Vögel nennt man Nestlinge. Sie verbringen ihre Zeit ausschließlich im Nest und brauchen ihre Eltern, um zu überleben. Auf dem Boden haben die Nestlinge keine Chance. Sie haben daher mehrere Möglichkeiten zu helfen:
Jungvogel ohne Federn sitzt auf dem Boden und fliegt nicht weg? Zurück ins Nest setzen
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Unbefiederte, teilweise unbefiederte Küken oder Jungvögel mit Federn in Hülsen setzt man am besten gleich zurück ins Nest, falls man es finden kann. Dabei darf man die Nestlinge problemlos anfassen – die Eltern werden sie trotzdem akzeptieren und sich um die Kleinen kümmern. Vögel haben in der Regel schlechten Geruchssinn und verlassen sich nicht darauf.
Nach der Rettungsaktion muss man nun das Nest beobachten. Werden die Eltern zurückkommen oder haben sie für immer das Nest verlassen? Manchmal kann es passieren, dass Naturfeinde das Nest finden und die Eltern töten oder verängstigen. Sie fliegen dann weg und kommen nicht zurück.
Vogel-Auffangstation in der Nähe finden
Ist das Nest nicht mehr zu finden, haben die Eltern es verlassen oder ist es von Fressfeinden zerstört, dann eine Vogelauffangstation in der Nähe anrufen.
Eine Liste der Auffangsstationen und Pflegestellen finden Sie auf der Webseite der Wildvogelhilfe. Dort sind sie je nach Postleitzahlen in 9 Gebieten unterteilt. Sie können auch anrufen, falls Sie sich nicht sicher sind, was für einen Vogel Sie gefunden haben und ob es verletzt ist oder nicht.
Sonderfall: Manche Singvogel werfen ihre Jungen aus dem Nest
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Einige heimische Vogelarten wie Amseln werfen einen Teil der Küken aus dem Nest, bevor sie Federn haben. Dadurch versuchen die Eltern die Überlebenschancen der ganzen Familie zu steigern. Ein oder zwei Jungvögel müssen daher auf dem Boden mehrere Tage überleben, bevor sie Federn haben und wegfliegen können. Diese ersten Tage alleine sind sehr gefährlich für die Küken. Wenn Sie also einen Singvogel finden, der keine Federn hat und noch nicht fliegen kann, dann können Sie:
1. Den Vogel dort lassen, wo er ist. Selbst wenn er von Raubtieren gefunden wird, wird zumindest den Rest der Vogelfamilie überleben. Wenn Sie den Kleinen aber zurück ins Nest setzen, dann werden ihn die Eltern wahrscheinlich wieder raus.
2. Den Vogel zu einer Vogelauffangsstation bringen. Dort wird er die nächsten Tage verbringen, bis er groß und stark genug ist, wegzufliegen.
3. Den Vogel ins Haus nehmen und füttern. Dies ist allerdings nicht empfehlenswert, da Nestlinge bestimmte Ansprüche am Futter und an der Pflegestelle haben. Zudem werden die Jungvogel auf den Menschen geprägt und können in den meisten Fällen nicht mehr in der Natur überleben.
Jungvogel nach Hause gebracht: Womit füttern?
Sie haben einen unbefiederten Jungvogel ins Haus gebracht und möchten ihn in den nächsten Tagen füttern, bis er wegfliegen kann? Dann den nächsten Tipps folgen:
- Den Jungvogel fotografieren und das Foto an eine Kontaktperson in Auffangsstation zuschicken. Dort kann man die Vogelart bestimmen und dementsprechen den Nahrungsbedarf einschätzen.
- Aus einem Baumwolltuch ein “Nest” basteln, unter dem Nest eine Flasche mit warmem (aber nicht heißem!) Wasser legen.
- Singvogel werden in der Regel nur mit frischen, abgetöteten Insekten gefüttert. Genaue Tipps können Sie aber von den Fachkräften in der Auffangsstation bekommen.
Befiedertes Baby Vogel aus Nest gefallen: was sollte man tun?
Hat der Babyvogel bereits Federn, kann er kurz fliegen oder hüpfen, dann sollten Sie ihn in Ruhe lassen. Er ist stark und groß genug, um Fressfeinden zu entfliehen. Seine Eltern sind zudem sicherlich in der Nähe – sie versorgen ihre Brut auch nachdem die Kleinen das Nest verlassen. Nur ab bestimmten Alter ist es für die kleinen Vögel sicherer, dass sie sich einzeln in Sträuchern oder hohen Gewächsen verstecken, als dass alle zusammen im Nest bleiben.
Sonderfall: Der junge Vogel ist verletzt, was sollte man tun?
Ist der Vogel verletzt – zum Beispiel, weil er von Katzen, Ratten oder Schlangen angegriffen wurde – dann ist er in einer Vogelauffangstation am besten aufgehoben. Wunden müssen unverzüglich behandelt und Medikamente – verabreicht werden.
Manchmal werden verletzte Küken oder kranke Küken, die in der Natur nicht überleben können, von den Eltern rausgeworfen. Störcher werfen auch Jungvogel, die deutlich kleiner als die anderen sind. So gibt es mehr Futter für den Rest und sie werden überleben.