Seerosen pflanzen: Diese 6 Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden
Sie haben sich eine prachtvolle Seerose gekauft, sie liebevoll in den Teich gesetzt – und trotzdem will sie einfach nicht blühen?
Statt leuchtender Farben treiben nur ein paar vereinzelte Blätter auf dem Wasser? Damit sind Sie nicht allein. Viele Hobbygärtner machen beim Pflanzen von Seerosen unbewusst Fehler, die sich später deutlich bemerkbar machen.
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die 6 häufigsten Fehler beim Seerosenpflanzen – und wie Sie sie ganz einfach vermeiden. Damit Ihr Teich zur echten Blühoase wird – und nicht zur grünen Enttäuschung.
Die falsche Sorte für Ihr Klima: Nicht jede Seerose liebt Frost!

Viele Hobbygärtner lassen sich im Gartencenter von prachtvollen Blüten und exotischen Namen blenden – und greifen zu tropischen Seerosen, ohne zu wissen, dass diese unsere mitteleuropäischen Winter nicht überleben. Tropische Seerosen (z. B. Nymphaea ‚Blue Beauty‘) sind echte Frostmimosen: Sobald die Temperaturen dauerhaft unter 10 °C sinken, ist Schluss mit dem Blütentraum.
In einem unbeheizten Teich ohne Winterschutz heißt das: Die Pflanze erfriert – und das war’s dann mit der Pracht.
Die Lösung: Setzen Sie auf winterharte Sorten wie Nymphaea alba, Attraction oder James Brydon. Diese sind an unser Klima angepasst, überstehen den Winter im Teich (sofern die Wurzeln nicht einfrieren) und treiben zuverlässig jedes Jahr neu aus.
Wenn Sorte und Tiefe nicht zusammenpassen

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Seerosen sind in Sachen Wassertiefe wählerischer, als man denkt. Jede Sorte hat ihre bevorzugte Tiefe. Wird diese missachtet, lässt die Blüte auf sich warten oder die Pflanze kümmert dahin.
Das Problem: Pflanzen Sie eine kleinwüchsige Sorte (z. B. Nymphaea ‘Pygmaea Rubra’) zu tief, erreicht sie die Wasseroberfläche kaum – sie „ertrinkt“ förmlich. Umgekehrt fühlen sich große Sorten wie Nymphaea ‘Attraction’ in flachen Zonen schnell beengt. Die Folge: schwache Entwicklung, verformte Blätter oder gar keine Blüte.
Was Sie tun können: Informieren Sie sich vor dem Pflanzen über die empfohlene Wassertiefe (sie steht oft auf dem Etikett oder in der Sortenbeschreibung). Kleinbleibende Sorten bevorzugen 20–40 cm, mittelgroße etwa 40–70 cm, und großwüchsige brauchen oft 80 cm und mehr.
Extra-Tipp: Sie können Seerosenkörbe mit Ziegelsteinen unterfüttern, um die Höhe flexibel anzupassen. So können Sie z. B. eine junge Pflanze erst flacher setzen und später tiefer, wenn sie kräftiger ist.
Ein schattiger Standort: Ohne Sonne keine Blüte

Seerosen sind echte Sonnenkinder. Wer sie in einen schattigen Teichwinkel pflanzt, wartet oft vergeblich auf Blüten. Die prächtigen Blätter treiben vielleicht noch aus – aber ohne ausreichend Licht bleibt die Wasseroberfläche blütenfrei.
Warum das so ist: Seerosen brauchen mindestens 5 bis 6 Stunden direkte Sonne täglich, um genügend Energie für die Blütenbildung zu sammeln. Steht Ihr Teich unter Bäumen, neben einer dichten Hecke oder an der Nordseite des Hauses, bekommt die Pflanze oft schlicht zu wenig Licht.
So klappt’s: Wählen Sie für Ihre Seerosen den sonnigsten Bereich des Teiches – ideal ist volle Süd- oder Südwestlage. Auch schwimmende Pflanzen oder zu viel Entengrütze können das Licht blockieren: Halten Sie die Wasseroberfläche möglichst frei.
Wenn Sie keine andere Wahl haben als Halbschatten, greifen Sie zu Sorten, die damit besser klarkommen – z. B. Nymphaea ‘James Brydon’ oder Chromatella. Sie sind etwas toleranter, erwarten aber trotzdem noch ein gutes Maß an Sonne.
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Wer Seerosen direkt in den Teichboden setzt, spart sich vielleicht einen Arbeitsschritt – aber riskiert auf Dauer ein durcheinandergewuchertes Pflanzenchaos. Die kräftigen Rhizome breiten sich unkontrolliert aus, dringen in Filterzonen ein oder verdrängen andere Teichpflanzen. Zudem lässt sich eine fest eingewachsene Pflanze nur schwer wieder entfernen oder umsetzen.
Warum Körbe sinnvoll sind: Seerosenkörbe geben der Pflanze klare Grenzen – wie ein Blumentopf unter Wasser. Das schützt nicht nur den Teich, sondern auch die Pflanze: Die Nährstoffe bleiben dort, wo sie hingehören, und das Umpflanzen oder Düngen wird zum Kinderspiel.
So geht’s richtig: Verwenden Sie spezielle Gitterkörbe für Teichpflanzen, füllen Sie sie mit nährstoffarmer Teicherde (kein normaler Blumenerde!) und decken Sie die Oberfläche mit Kies ab – das verhindert das Aufwirbeln von Erde. Um das Austreten von Feinteilen zu verhindern, können Sie den Korb zusätzlich mit Jute auskleiden.
Seerosenkörbe gibt’s in verschiedenen Größen – achten Sie darauf, dass der Korb groß genug ist, damit sich das Rhizom ausbreiten kann. Zu kleine Körbe bremsen das Wachstum unnötig.
Zu viel oder falscher Dünger: Wenn gute Absicht ins Algenchaos führt
Manche Hobbygärtner meinen es etwas zu gut mit ihren Seerosen – und greifen kräftig zum Dünger. Doch was bei Balkonpflanzen hilft, kann im Teich schnell zum Problem werden. Zu viel Dünger (oder der falsche) fördert nicht nur das Pflanzenwachstum, sondern auch das der Algen – und dann ist das Teichwasser plötzlich grün statt klar.
Was Seerosen wirklich brauchen: Seerosen sind „gierige“ Starkzehrer, das stimmt – aber sie mögen ihren Dünger gezielt und dosiert. Normale Blumendünger sind völlig ungeeignet, denn sie enthalten Stoffe, die sich im Wasser verteilen und das gesamte Teichgleichgewicht stören.
So geht’s richtig: Verwenden Sie spezielle Teichpflanzendünger in Form von Düngertabletten. Diese werden direkt in den Pflanzkorb gedrückt und geben die Nährstoffe langsam an die Wurzeln ab – genau da, wo sie gebraucht werden. In der Regel reicht eine Gabe im Frühjahr (und eventuell eine zweite im Hochsommer) völlig aus.
Blumenerde im Teich? Lieber nicht

Was für Zimmerpflanzen gut ist, kann im Teich echten Schaden anrichten: Normale Blumenerde enthält oft viele organische Bestandteile wie Torf, Kompost und Dünger. Sobald diese ins Wasser gelangen, kann das zu Algenblüten, Sauerstoffmangel und trübem Wasser führen – nicht gerade das, was man sich für einen klaren, blühenden Gartenteich wünscht.
Was stattdessen besser ist: Für Seerosen eignet sich spezielle Teicherde – nährstoffarm, schwer und bindig. Sie bleibt im Pflanzkorb, löst sich nicht im Wasser auf und belastet den Teich nicht unnötig. Ideal ist eine Mischung aus Lehm und Sand, manchmal auch mit etwas Tonanteil.
So machen Sie es richtig: Füllen Sie die Teicherde in einen Pflanzkorb, drücken Sie das Rhizom waagerecht hinein, und bedecke die Oberfläche mit einer Schicht gewaschenem Kies. Das verhindert, dass Erde aufgewirbelt wird oder Fische darin wühlen.
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Titelbild: La Huertina De Toni / Shutterstock