Tiere im Winter unterstützen: Welche Arten profitieren von einem Unterschlupf und Futter?

Sicher, der Winter gehört in unseren Breitengraden dazu, doch Mitleid hat man mit den armen Tieren da draußen doch trotzdem irgendwie, oder? Sie können Ihnen die Winterzeit angenehmer gestalten!

von Anne Seidel
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Während die einen Winterschlaf halten und daher keine Nahrung im Laufe der kalten Monate benötigen (dafür aber vorher sowie einen Unterschlupf), bleiben andere aktiv und machen sich weiterhin auf Futtersuche. Das kann vor allem bei Frost und Schnee eine große Herausforderung sein und den Tieren das Leben erschweren. Und hier kommen Sie ins Spiel! Womit können Sie die Tiere im Winter unterstützen und vor allem, welchen Tieren überhaupt?

Welche Tiere im Winter von Ihrer Hilfe profitieren können

Tiere im Winter füttern und Unterschlupf gewähren - Vögel fressen fettreich
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Hat man seinen Garten schon eine Weile gut beobachtet, weiß man genau, welche Besucher immer mal wieder erscheinen. Vögel und Insekten sind klar, aber auch Igel finden schnell ihren Weg in Gärten, die für sie attraktiv sind. Haben Sie vielleicht auch schon Eichhörnchen gesichtet? All diese Tiere sind die üblichen Gartenbewohner, die ihren Beitrag zu einem ordentlichen und schädlingsfreien Garten leisten. Warum sollte man es ihnen also nicht zurückgeben?

Insekten halten Winterschlaf

Diese winzigen Tierchen geraten im Winter, wenn man sie nicht mehr zu Gesicht bekommt, schnell einmal in Vergessenheit. Manch Einer glaubt vielleicht sogar, dass sie ihren Lebenszyklus zu Beginn des Winters beenden und in der nächsten Saison die nächste Generation schlüpft. Dabei gibt es zahlreiche Insekten, die einfach nur Winterschlaf halten und dafür die passenden Bedingungen brauchen – um eben nicht zu erfrieren.

In Insektenhotels finden Marienkäfer, Ohrenkneifer und Co. Unterschlupf

Üblicherweise verkriechen sie sich in der Baumrinde, im abgefallenen Laub, in Hecken, Ritzen in Zäunen und Mauern oder in Erdhöhlen. Doch zusätzlich dazu kann auch ein sogenanntes Insektenhotel aufgestellt werden, das in den letzten Jahren ziemlich populär geworden ist. Es bietet Unterschlupf für verschiedenste Insektenarten und das auch während der warmen Jahreszeiten.

Ein Insektenhotel können Sie kaufen oder selbst bauen.

Vogelfutter und -häuschen

Vogelfutter selbst zubereiten und in den Garten hängen
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Haben Sie die Nistkästen bis zum Frühjahr im Schuppen verstaut? Holen Sie sie wieder heraus, denn sie sind ein wichtiger Unterschlupf für die Vögel. Dass Futter in dieser Zeit von großer Hilfe ist, wissen Sie ja bereits, aber achten Sie auch darauf, dass es ausreichend nahrhaft ist. Es sollte nämlich fettreich sein, damit die Vögel Energiespeicher anlegen können, die sie außerdem warmhalten. Gute Tipps und Rezepte finden Sie in diesem Artikel.

Vogelhäuser und Futterstellen können Sie fertig kaufen oder aus einfachen Materialien selbst bauen. Selbst, wenn der Winter bereits in vollem Gange ist, ist es dafür noch nicht zu spät – ganz nach dem Motto “besser spät als nie”.

Ein Gartenhaus für den Igel

Tiere im Winter mit einem Winterquartier ausstatten - Ein Igelhaus kaufen oder bauen
Christrose lässt die Blüten hängen - Ursachen und was Sie tun können
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Groß und Klein freuen sich riesig, wenn sie Besuch von diesem niedlichen Kerlchen erhalten. Der Igel streift nachts durch die Gärten auf der Suche nach Futter und wird er nicht durch diverse Haustiere gestört, kehrt er auch immer wieder zurück. Da lohnt es sich doch, ihm zum Ende der Saison ein Winterquartier anzubieten. Normalerweise suchen sich Igel Haufen aus Laub und/oder Ästen, in die sie sich verkriechen, nachdem sie ausreichend Fettreserven angesammelt haben. Viele Gartenbesitzer bauen ihnen extra solche Haufen, doch sonderlich hübsch sind sie nicht unbedingt anzusehen. Da ist ein Mini-Gartenhaus aus Holz doch gleich viel ästhetischer.

So ein Igelhaus gibt es in den verschiedensten Varianten zu kaufen – mit Unterteilungen im Inneren (Schleusen) oder Türchen gegen Zugluft und mit Schutz vor Katzen und anderen Störenfrieden. Es gibt sogar Varianten mit integriertem Insektenhotel. Futter brauchen die Tierchen üblicherweise nicht, solange sie sich beizeiten Fettreserven anfressen können.

Kümmern Sie sich um die Eichhörnchen

Ob Eichhörnchen gefüttert werden sollten, ist nicht ganz geklärt

Winterschlaf halten diese zarten Geschöpfe zwar nicht, aber sie verlassen ihr Versteck nur, wenn es unbedingt notwendig ist – meistens, um nach Futter zu suchen. Wie Sie wissen, verstecken sie bereits im Herbst fleißig Nüsse und Samen und jetzt, wo der große Hunger kommt, holen sie sie aus den Verstecken – vorausgesetzt, sie finden sie auch wirklich wieder.

Fun Fact: Die Vergesslichkeit kommt der Natur zugute. Denn aus all den verschollenen Nüssen, die die Eichhörnchen vergraben haben, wachsen eventuell auch neue Bäume. Die Nagetiere pflanzen also ganz nebenbei neue Pflanzen, die unter anderem auch den nächsten Eichhörnchengenerationen als Nahrung dienen werden. Wie raffiniert die Natur doch ist, nicht wahr?

So oder so können Sie es den Eichhörnchen auch etwas einfacher machen. Da sie ihre Nester nutzen (Kobel genannt), brauchen Sie ihnen kein Quartier zur Verfügung zu stellen. Aber die ein oder andere Nascherei ist herzlich willkommen. Generell empfehlen Experten, lieber Bäume und Sträucher zu pflanzen, die den Nagetieren auch im Winter nützen (einige Nadelbäume und Haselnuss beispielsweise), denn laut Naturschutzbund NABU zeigen Studien, dass die Fütterung kaum einen zusätzlichen Nutzen bringt. Im Gegenteil – auf Dauer könnten sie ihr Sammelverhalten negativ verändern und in Gebieten mit größerer Population (z. B. in Städten, wo viele Eichhörnchen auf kleinen Flächen wie Parks leben) führt der Konkurrenzkampf zu aggressivem Verhalten. Außerdem stellen Futterstellen ein Risiko für die Ausbreitung von Krankheiten dar, weshalb es wichtig ist, diese im eigenen Garten regelmäßig zu reinigen und die gute Hygiene zu bewahren (das gilt auch für Vogelhäuser).

Möchten Sie dennoch eine Futterstelle aufstellen, finden Sie hier ein paar Ideen dazu.

Sollte man Wasser bereitstellen?

Tiere im Winter mit Wasser versorgen - Das sollten Sie beachten

An sich ist es gut, wenn die Tiere im Winter Zugang zu frischem Wasser haben. Jedoch ist die richtige Umsetzung etwas heikel und erfordert Beständigkeit. Zum einen muss das Wasser immer frisch sein und somit regelmäßig gewechselt werden, was auch die Reinigung der Schale voraussetzt. Wichtig ist auch, dass das Wasser nicht gefrieren kann. Hierfür gibt es spezielle beheizbare Trinkschalen. Das Wasser sollte außerdem nicht in unmittelbarer Nähe zur Futterstelle stehen. Futter kann so ins Wasser übertragen werden, was die Bildung von Keimen fördert.

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.