Zucchini schmecken bitter: Was kann man tun? Diese Pflege-Tipps retten die Ernte!

von Olga Schneider

Bittere Zucchini sind ungenießbar und der Verzehr kann zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Die richtige Vorgehensweise mit den Früchten kann einem das Leben und auch die Ernte retten. Ihre Zucchini schmecken bitter? Das kann man tun!

Zucchini schmecken bitter: Sind sie essbar?

Schlechter bitterer Geschmack wie reife Zucchini erkennen

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Zucchini gehören zu den beliebtesten Nutzpflanzen im heimischen Garten. Umso ärgerlicher, wenn es nach all der Pflege und Mühe die Früchte bitter schmecken. Schuld für den bitteren Geschmack bei Zucchini, Kürbisgewächsen und Gurken ist der pflanzeneigene Inhaltsstoff Cucurbitacins. Er ist normalerweise in sehr kleinen Mengen in allen Früchten der Kürbisgewächse enthalten. Manchmal kann sich der toxische Bitterstoff allerdings in den Pflanzen ansammeln. Eine hohe Konzentration an Cucurbitacins kann zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Die giftigen Stoffe werden beim Kochen, Backen und Grillen nicht zersetzt. Auch Zucker, Salz oder Gewürze können den bitteren Geschmack nicht mildern – und auch die Giftstoffe nicht zersetzen.

Daher sollten alle Zucchini noch vor der Verarbeitung verkostet werden und bei Bittergeschmack direkt entsorgt werden. Die Vergiftungsgefahr ist bei älteren Menschen besonders hoch, da sie den Geschmack weniger intensiv wahrnehmen können.

Warum werden Zucchini bitter? Trockenheit und Hitze

Tropfbewässerung Zucchini installieren bei Hitze Anleitung

Die Zucchini schmecken bitter, wenn sie eine hohe Konzentration an toxischen Inhaltsstoffen aufweisen. Gerade Früchte aus eigenem Anbau schmecken manchmal bitter – da man bei der Pflege bestimmte Fehler begangen hat. Was verursacht den bitteren Geschmack?

Lange Hitzeperioden und Trockenheit sind der Hauptgrund, warum die Zucchini bitter schmecken. Bei Temperaturen über 26° Celsius bilden sich die Giftstoffe schneller aus. Auch Nitraten und Stickstoffdüngerreste können zum bitteren Geschmack beitragen.

Was kann man tun?

Tropfbewässerung ist eine effektive Maßnahme gegen Hitzestress bei Zucchini. Zum einen ermöglicht es eine genaue, flächendeckende Anwendung. Zum anderen ermöglicht das punktförmige Ausbringen die bessere Wasseraufnahme. Der Boden bleibt mäßig feucht und kann auch Regenschläge besser vertragen. Gleichzeitig verhindert diese Bewässerungsmethode die Entstehung von Staunässe und ermöglicht die bessere Aufnahme des Gießwassers.

Wann sind Zucchini reif Pflanzzeit einschätzen

Wer selber seine Zucchini bei Hitze gießen möchte, sollte dies mit einer Gießkanne früh morgens tun. Dabei die Pflanzen von unten und sehr langsam gießen, damit der Boden das Wasser aufnehmen kann. Bei Temperaturen über 30° Celsius sollte das Gemüse alle zwei Tage gegossen werden.

Eine andere Variante, den Boden länger feucht zu halten, kann man ein Schattennetz spannen. Diese Schattennetze filtern das Sonnenlicht und kontrollieren die Sonnenbestrahlung. Sie können sowohl im Freien, als auch im Gewächshaus angebracht werden.

Sie können den Boden vor Austrocknen auch durch eine Mulchschicht schützen. Für Zucchini eignet sich Stroh besonders gut.

Bittere Zucchini: Die Nachbarpflanzen sind schuld

Kürbisse schlechte Nachbarn im Gemüsegarten

Häufig liegt es an einem Pflanz-Fehler. Wie alle Nutzpflanzen haben auch die Zucchini gute und schlechte Nachbarn. Zu den schlechten gehören unter anderem die Zierkürbisse. Werden diese in direkter Nähe zu Zucchini im Freiland gepflanzt, so können durch zufällige Bestäubungen Kreuzungen entstehen. Diese neuen Früchte schmecken fast ausschließlich bitter und sind nicht genießbar. Daher sollten Zucchini und Kürbisse in einem Mindestabstand von 3 Metern voneinander gepflanzt werden.

Darum sind Zucchini und Tomaten schlechte Nachbarn

Was kann man tun? Diese Nachbarpflanzen vermeiden

Andere schlechte Nachbarn sind Radieschen, Tomaten, Kartoffeln und Auberginen – sie können ein Pflanzenhormon aktivieren. Die Zucchini-Früchte werden noch an der Pflanze matschig und sind nach der Ernte ungenießbar.

Zu spät ernten: So wirkt sich die Reifezeit auf den Bitterstoffgehalt aus!

Bei Zucchini, Gurken und Kürbissen ist der richtige Zeitpunkt zur Ernte sehr wichtig. Denn während der Reifezeit ist die Bildung von Giftstoffen besonders intensiv. Je länger die Früchte an der Pflanze bleiben, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanzen bitter schmecken.

Zucchini Bodenbeschaffenheit prüfen wann bitter

Zucchini nicht zu groß wachsen lassen

Gerade Zucchini sollte man nicht zu groß wachsen lassen. Die Reifezeit kann je nach Sorte und Wetter variieren. Bei regelmäßigen Wassergaben sind die ersten Früchte im Gewächshaus nach etwa 40 Tagen reif. Für Freilandpflanzen beträgt die Reifezeit bei Hitze und Trockenheit um die 50 Tage, bei normalem Wetter – 60 Tage. Die Fruchtlänge kann zwischen 14 cm und 20 cm variieren. Lassen Sie die Zucchini nie zu groß werden, dann verlieren Sie ihr Aroma, haben zu viele Kerne und schmecken häufig bitter.

Nach der ernsten Ernte sollten Sie regelmäßig, am besten einmal alle 10 Tage die reifen Früchte abschneiden. Dies fördert die erneute Blüten- und Fruchtbildung.

Zucchini schmecken trotz guter Pflege bitter? Die Bodenbeschaffenheit prüfen

Manchmal kann sich auch die schlechte Bodenqualität auf die Fruchtbildung negativ auswirken. Bestimmte Böden können mehr Toxinen enthalten, die dann von den Pflanzen über das Gießwasser aufgenommen werden und sich in den Früchten ansammeln. Auch ein zu saurer Boden kann den Geschmack beeinflussen.

So lagern Sie das Gemüse richtig, um bitteren Geschmack zu vermeiden

Zucchini richtig lagern damit sie lange halten

Sie haben die Zucchini geerntet und die Früchte sind eigentlich sehr aromatisch und überhaupt nicht bitter. Nun stellt sich die Frage, wie diese richtig gelagert werden. Damit die Zucchini nicht faulen, sollten die Früchte ungewaschen im Kühlschrank gelagert werden.

Wenn Sie viele Zucchini geerntet haben, können Sie sie waschen, schälen, blanchieren und einfrieren. So halten sie länger und können in Zukunft bei der Zubereitung von Suppen und Gerichten verbraucht werden.

Zucchini schmecken bitter: Das Wichtigste zusammengefasst

Zucchini schmecken bitter, was kann man tun

Ihre Zucchini schmecken bitter? Dann gehen Sie wie folgt vor:

  • Bittere Zucchini sind giftig und sollten unbedingt entsorgt werden. Alle anderen Früchte der Pflanze sollten vor dem Verzehr und der Verarbeitung probiert werden. Bittere Exemplare aussortieren und entsorgen.
  • Bei langanhaltender Hitze die Pflanzen entsprechend gießen.
  • Die Ernte nicht verzögern: Große Zucchini enthalten mehr Bitterstoffe und sind oft giftig.
  • Wenn nichts anderes hilft, den Boden im Labor prüfen lassen und eventuell den pH-Wert korrigieren.
  • Die Zucchini nach der Ernte richtig lagern.

Die Zucchini sind pflegeleichte Pflanzen, die reichlich Früchte tragen. Bittere Früchte enthalten einen Giftstoff in hohen Mengen und können zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen. Sie sollten daher unbedingt entsorgt werden. Die Pflanze selbst braucht mehr Wasser, Bio-Dünger und Schutz vor Hitze und Trockenheit. Wer seine Pflege-Fehler korrigiert, wird mit vielen essbaren Früchten belohnt.

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