Was ist Mulchen? Wann und wie man Rasen und Beete mulchen kann?
Was ist Mulchen? In Gartenbüchern, -magazinen und -foren taucht das Wort immer wieder auf. Heute versuchen wir Ihnen den Begriff zu erklären und ein paar Tipps dazu zu geben. Wir beantworten auch die Fragen wie es eigentlich funktioniert und wann man Rasen und Beete mulchen soll. Mit dem Mulchen kann Ihr Garten noch schöner und gepflegter werden. Es soll die Bodenqualität verbessern und hat viele Vorteile, die man nicht übersehen darf.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Mulchen? Rasen und Beete mulchen
Man unterscheidet zwischen Mulch als schützende Decke für den Gartenboden und Mulchen beim Rasenmähen. Mulchschichten bringen viele Vorteile und verbessern den Boden, so dass man sich gepflegte Rasenflächen und schön blühende Beete erfreuen kann.
Beim Mulchmähen werden die abgeschnittenen Grashalme nicht gesammelt und entfernt, sondern als natürlichen Dünger für den Rasen verwendet. So kann man sich der teure Kunstdünger sparen. Organismen, die im Boden leben können sich besser entfalten und dem Rasen nutzen. Dank dem Mulchmähen werden die wichtigen Nährstoffe wieder zugeführt, die der Rasen vom Boden entzogen hat. Dafür werden spezielle Mäher eingesetzt. Sie können dank ihres zweiten Schneidwerk das Schnittgut sehr fein zerkleinern und erst dann wieder auf dem Rasen verteilen. Der Grasschnitt hat dann keine Klumpen und kann leichte verteilt werden.
Der richtige Zeitpunkt beim Mulchmähen ist für ein optimales Ergebnis ausschlaggebend. Das Gras muss trocken ein, um verklumpen zu vermeiden. Ansonsten bleibt der Grasschnitt auf der Rasendecke liegen und kann das darunter liegende Gras beschädigen. Im Frühling beginnt der Rasen üppig zu wachsen. Erreicht er eine Höhe von ca. 10 Zentimeter können Sie den ersten Rasenschnitt vornehmen. Ende Mai/ Anfang Juni das heißt im Frühsommer ist der perfekte Zeitpunkt. Die Schnitthöhe soll nicht weniger als 40 mm sein. Mulchmähen wird oft als zeitsparende Lösung angesehen, aber ist nicht ganz so. Damit das gewünschte Ergebnis erzielt wird, muss der Rasen zwei bis zu dreimal in der Woche geschnitten werden. Die gute Nachricht ist aber, dass das Mähen nicht lang dauert und das regelmäßige Entleeren des Fangkorbes erspart wird. Im Hochsommer genügt auch 1 Gang pro Woche oder sogar weniger.
Mulchmaterialien
Hilfreiche Apps für Gärtner - nützliche Info und Tipps zum Garten
Jeder Garten braucht richtige Pflege und viel Mühe, um immer schön auszusehen. Hier fassen wir hilfreiche Apps für alles rund um den Garten zusammen.
- Mulchen mit Laub und Grasschnitt – diese Varianten zählen zum organischen Mulch, weil sie natürlich verrotten und auch den Boden mit Nährstoffen bereichern. Gut geeignet für Beerensträucher, Erdbeeren und Obstbäume. Der Rasenschnitt kann bis zu 1-2 cm dick sein, weil sonst er verklumpt und eine dichte Schicht bildet, was dem Luft-Gas-Austausch des Bodens schadet.
- mit Rindenmulch oder Hackschnitzeln – Diese sind derzeit sehr gefragt und sind als kleine oder große Schnitzel im Gartencenter zu beziehen. Eine Mulchschicht aus Rinde oder Hackschnitzeln sollte nicht dicker als 5 cm sein. Nicht geeignet für Erdbeerpflanzen, Himbeersträucher, Gemüse- und Weichholzpflanzen.
- Mit Stroh – Es ist günstig und gut handzuhaben. Braucht gleichzeitige Stickstoffdüngung. Am besten für Erdbeeren geeignet. Verwenden Sie nur solches Stroh, welches nicht mit halmverkürzenden Mitteln behandelt wurde.
- mit Sägespänen – praktische Alternative zu Stroh mit ähnlichen Eigenschaften
- Mit Tannennadeln – Nadelmulch kann man für säureliebende Gartenpflanzen nutzen. Dazu zählen Hortensien, Lavendel, Schneeheide und Rhododendron. Die Nadeln lassen Wasser durchfließen und verrotten sehr langsam.
- Blätter von Beinwell und Brennnessel – Diese Blätter sind ein weiteres hervorragendes Mulchmaterial. Bei der Zersetzung der Blätter werden große Mengen Kalium und Stickstoff, sowie Silizium frei. Dadurch wird den Boden praktisch zusätzlich gedüngt. Die Humusqualität wird ebenfalls verbessert. Dieses Material können Sie außerdem den ganzen Frühling immer wieder neu scheiden und verenden. Die Beinwell- und Brennnessel-Blätter zersetzen sich schnell. Aus diesem Grund entfielt sich, eine dickere Schicht aufzulegen und mehrmals nachzumulchen.
- Mit Gemüseabfällen – Gerne können Sie Abfälle, die beim Erten abfallen, einfach liegen lassen. Möhren, Rettich, Salat, Kohl und Radieschen sind ein gutes Material, vorausgesetzt, dass sie nicht von Schädlingen befallen sind.
Vorteile und Mythen
- hilft gegen Moos im Rasen – Moos kommt oft bei Nährstoffmangel der Gräser vor. Mulch fördert Mikroorganismen und andere Lebewesen im Boden, die die Bodenqualität bereichern.
- gegen Unkraut – Eine 7-10 Zentimeter Mulchschicht gilt als wirksamer Unkrautschutz. Vor dem Mulchen sollten Sie den Boden von Unkräutern wie Quecke und Giersch befreien. Falls sie durch die Schicht hindurchwachsen, wird es um so schwieriger sein, sie zu entfernen. Wer einen feinen Rindermulch verwendet, trägt am besten nur eine dünnere Schicht, damit der Sauerstoffaustausch des Bodens nicht beeinträchtigt wird.
- gegen Schnecken? – Nasser Mulch ist ein Paradies für Schnecken. Immer wieder wird berichtet, das Rindenmulch Schnecken anlockt, deswegen sollte man das sich seinen Einsatz gründlich überlegen. Trockener Mulch wie Stroh und Mulch aus Lavendel, Rosmarin, Thymian oder anderen aromatischen Pflanzen kann aber als Schutz vor den Kriechtieren dienen.
- Schutz vor extremen Witterungseinflüssen – Die Mulchdecke schützt die Kulturböden vor übermäßiger Hitze, die durch die Sonneneinstrahlung verursacht wird. Sie schützt auch vor starken Winden, Austrocknen oder Wegspülen infolge starker Regenfälle. Im Tagesverlauf zeigen gemulchte Böden eine ausgeglichene Temperatur und wesentlich weniger Frosttage.
Wann Beete mulchen im Garten?
- im Frühjahr – Im Sommer kann der Boden zu warm und trocken werden, deswegen ist empfehlenswert im Mai zu mulchen. In einem nassen Sommer kann aber der Mulch zu einem wahren Schneckenparadies werden.
- Im Herbst – Die Mulchdecke im Herbst ist besonders sinnvoll, da sie die Wärme im Boden den ganzen Winter über hält. Im Frühjahr braucht aber Gemüse wieder Wärme zum Wachsen und der Boden soll sich erwärmen können. Daher sollte das Beet nach dem Winter neu gemulcht werden.
Beim Mulchen wird dem Boden Stickstoff entzogen, weil die Mikroorganismen ihm brauchen, um das Mulchmaterial zu zersetzen. Daher sollten die Beete unbedingt vorher gedüngt werden. Am besten mit Stickstoffdünger, Hornmehl oder Guano.
Liegt ihr Garten an einem Hang, dann kommt es oft vor, dass die Schicht nach Regen immer ein bisschen nachrutscht. Manche glauben, dass die Bepflanzung die Aufgabe vom Rindenmulch einfach übernehmen kann, während andere sich für andere Alternativen entscheiden – den Steilhang mit Holzbrettern terrassieren, Schneefangzäune oder Matten unter dem Rindenmulch verwenden.
- Gurken, Tomaten, Zucchini, Auberginen und Paprika – Diese wärmeliebenden Gemüsesorten mögen höhere Bodentemperaturen, deswegen ist eine Mulchschicht empfehlenswert.
- Kartoffeln – Nach Berichten von Gärtnern funktioniert Mulchen mit Stroh gut beim Kartoffel-Anbauen. Allerdings sollte die Mulchschicht mindestens 20 Zentimeter dick sein, wenn man ganz aufs Anhäufen verzichten möchte.
Im Gemüsegarten kommen Mulchpapier und Mulchfolie auch gut zum Einsatz.
Auf manchen Kräuterbeeten hat Rindenmulch eher negativen Einfluss, denn er speichert die Feuchtigkeit. Mediterrane Gewürzkräuter, die trockene sandige Böden lieben, wie Lavendel, Rosmarin, Thymian und Salbei sind besser mulchfrei zu halten oder Wurzel nur mit Kies abgedeckt. Für Petersilie, Schnittlauch und Co. könnte sich der Mulch aber positiv auswirken.
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Mulch ist bei jungen Bäumen nicht zu empfehlen, denn er nimmt viele Nährstoffe vom Boden weg. Im Obstgarten kann er aber den Boden vor Austrocknung bei Hitze schützen und eine düngende Wirkung haben.
Apfelbäume brauchen Kälteschutz, deswegen soll man von November bis Januar den Boden mit einer Mulchschicht abdecken. Ab März kann der Mulch entfernt werden. Im Sommer ab Juni ist eine dünne Schicht als Schutz vor Austrocknung sinnvoll. Das Mulchmähen kann hier auch gut zum Einsatz kommen.
Beete mit Ziergräsern werden oft mit Kies oder Rindenmulch abgedeckt. So wird verhindert, dass Unkraut keimen kann.
Der Mulch unter Heckenpflanzen speichert die Feuchtigkeit im Boden, hält die Bäumchen warm und verhindert, dass sich Unkräuter ausbreiten. Bei Buchsbaum-, Ligusterhecken, Thuja und anderen Koniferen erweisen sich Rindenmulch, Rasenschnitt und Laub sehr effektiv.
- Hortensien – Mulch kann das gesunde Wachstum der Hortensien fördern. Er hält den Boden feucht, hält Unkraut fern und versorgt die Pflanze mit Nährstoffen. Laub- und Nadelkompost eignen sich am besten für die säureliebende Hortensien.
- Clematis – Clematis wie alle Kletterpflanzen lieben den Fuß im Schatten, der Kopf in der Sonne zu haben. Deswegen erweist sich Mulchen bei Clematis als sinnvoll. So bleibt die Erde gut feucht und das Wurzelwerk wird geschützt.
- Darf man Rosen mulchen? – besser auf Mulchen bei Rosenbeeten verzichten. Da Rosen oft von Pilzen überfallen werden, muss man die kranken Blätter, die auf dem Boden fallen, aufsammeln und entsorgen. Bei einer dicken Mulchschicht wäre das echt schwierig. Krankheitserreger können im Mulchbeet auch überwintern und Probleme jedes Jahr verursachen.
- Dahlien – In Gebieten mit milden Wintern kann man die Dahlienknollen nicht ausgraben, sondern die Stiele stark abschneiden und mit einer dicken Schicht Mulch isolieren. Andere raten aber davon ab, weil Mulch die Feuchtigkeit hält, was zur Knollen-Fäulnis führen kann.
Da fast alle Beerensträucher flache Wurzel haben, ist es empfehlenswert, sie mit einer Mulchdecke vor Austrocknung zu schützen. Nach den Eisheiligen ist der richtige Zeitpunkt dafür. Die Mulchschicht wird außerdem Unkraut unterdrücken.
Darf man Himbeeren mulchen? Mit Rindenmulch ja oder nein? Rindenmulch gilt als gute Abdeckung für Himbeeren, denn er verrottet langsam und wirkt als natürlicher Dünger. Unkraut kann auch kaum darunter auflaufen. Im Herbst soll die Mulchdecke aufgebracht werden. Andere gut geeignete Materialien sind Stroh, Kompost und Rasenschnitt. Vor dem Mulchen ist es bei Himbeeren, Johannisbeeren, sowie Stachelbeeren empfehlenswert, im Mai erstmals eine Kompostschicht unter den Pflanzen zu verteilen und erst später im Sommer zu mulchen.
Am besten Erdbeeren nach der Blütezeit mit Stroh statt Rindenmulch oder Grasschnitt mulchen. Das Material hält die Früchte sauber, trocknet schnell und wird von Bodenlebewesen zu Humus abgebaut. Schnecken fühlen sich im trockenen Stroh auch nicht wohl. Die Erdbeerpflanzen werden durchs Mulchen vor Schädlingen, Unkraut und Temperaturschwankungen geschützt. Eine gute Alternative zu Stroh ist die Holzspäne. vor dem Mulchen müssen Sie im Erdbeerbeet Unkraut jäten und das Mulchmaterial sorgfältig von verschiedenen Beikräutern befreien. Verteilen Si mit der Hand eine Mulchschicht, die nicht höher als 3-5 cm ist.