Hitzewelle in Deutschland: So schützen Sie Ihren Rasen vor Sonne und Trockenheit

Wie Sie Ihren Rasen auch während extremer Hitze gesund und sattgrün halten – welche Pflege wirklich hilft und welche Fehler Sie jetzt vermeiden sollten.

von Elisa Meyer
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Deutschland schwitzt – und Ihr Rasen gleich mit! Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell vor einer Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 36 °C und mehr. Was für Sonnenanbeter ein Sommertraum ist, kann für Ihren Rasen schnell zum Albtraum werden: Trockene Stellen, verbrannte Halme und hartgebackene Erde drohen.

Damit Ihr Grün den Hitzeschock übersteht, sollten Sie jetzt gezielt handeln. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Rasen während extremer Sonneneinstrahlung schützen – und ihn auch nach der Hitzewelle noch sattgrün genießen können.

1. Mähen mit Köpfchen – der erste Schritt zum Sonnenschutz

Viele Hobbygärtner mähen im Sommer zu kurz – und genau das macht den Rasen anfälliger für Sonne und Hitze. Längere Halme spenden Schatten, halten den Boden kühler und reduzieren die Verdunstung.

  • Ideale Halmlänge im Sommer: 4-5 cm.
  • Bei extremer Hitze: lieber noch etwas länger stehen lassen.
  • Mähen Sie am frühen Morgen oder späten Abend, nie in der Mittagshitze.
  • Scharfe Messer verwenden – stumpfe Klingen reißen die Halme auf und trocknen sie schneller aus.

Extra Tipp: Wenn Sie den Rasen nach dem Mähen nicht vollständig abharken, sondern einen feinen Mulchfilm liegen lassen, hilft das zusätzlich, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

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2. Richtig gießen – weniger oft, dafür richtig

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Viele glauben, man müsse bei Hitze täglich gießen – das ist ein Mythos. Viel wichtiger ist, dass das Wasser tief in den Boden eindringt, damit die Wurzeln in die Tiefe wachsen.

  • Bester Zeitpunkt: früh morgens, bevor die Sonne den Boden aufheizt.
  • Menge: ca. 20–25 Liter pro m² (entspricht einer kräftigen Bewässerung, bei der der Boden 15 cm tief durchfeuchtet wird).
  • Lieber 2-3 Mal pro Woche intensiv gießen als täglich oberflächlich.
  • Bei anhaltender Hitzewelle: bei Bedarf zusätzlich leicht abends nachgießen, aber nicht zu spät, um Pilzbefall zu vermeiden.

Bodentest: Stechen Sie einen Spaten ein und heben Sie eine kleine Rasenscheibe an. Ist der Boden darunter trocken, braucht er dringend Wasser.

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3. Schattenzonen schaffen – Soforthilfe für heiße Tage

rattanmöbel unter einem großen gartenschirm, beschneidungspfad
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Nicht jeder Garten hat schattenspendende Bäume, doch es gibt einfache Möglichkeiten, empfindliche Flächen vor der Mittagssonne zu schützen:

  • Mobile Sonnensegel oder Schirme: Ideal, um gezielt besonders exponierte Stellen zu entlasten.
  • Schattiernetze: lassen Licht durch, reduzieren aber direkte Sonnenstrahlung.
  • Pavillons oder Markisen: schützen nicht nur den Rasen, sondern schaffen gleich einen angenehmen Sitzplatz.

Tipp: Wechseln Sie die Position des Schattens ab und zu, um ungleichmäßige Verfärbungen im Rasen zu vermeiden.

4. Bodenpflege – das unsichtbare Schutzschild

mähgras als mulch für den rasen im sommer verwenden
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Ein gesunder Boden ist wie ein Wasserspeicher für den Rasen. Je besser er vorbereitet ist, desto leichter kommt er mit Sonne und Hitze klar.

  • Mulchen: Eine dünne Schicht Rasenschnitt oder Rindenmulch hält die Feuchtigkeit im Boden.
  • Humus einarbeiten: Besonders wichtig bei sandigen Böden, die schnell austrocknen.
  • Sommer-Rasendünger mit Kalium: Stärkt die Zellwände der Halme und erhöht die Widerstandskraft gegen Trockenstress.

Wichtig: Stickstoffdünger bei extremer Hitze vermeiden – er regt zwar das Wachstum an, macht die Gräser in dieser Phase aber anfälliger.

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5. Erste Hilfe für sonnengeschädigten Rasen

thermometer in hand vor trockenem gras während der hitzewelle

Trotz aller Vorsicht kann es passieren, dass Teile des Rasens braun werden oder ausdünnen. Dann gilt: Erst stabilisieren, später reparieren.

  • Jetzt: verbrannte Stellen regelmäßig wässern, Boden leicht auflockern.
  • Später: im Spätsommer oder Frühherbst nachsäen – dann sind die Bedingungen ideal.
  • Bei stark geschädigten Flächen: eventuell gleich eine Rasenerneuerung planen.

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Typische Fehler, die Sie vermeiden sollten

  • Zu kurzes Mähen – entzieht dem Rasen den natürlichen Sonnenschutz.
  • Mittags gießen – verstärkt den Stress, Wassertropfen wirken wie Brenngläser.
  • Überdüngen im Sommer – führt zu Verbrennungen der Halme.
  • Schwere Geräte bei Hitze einsetzen – verdichtet den Boden und schädigt Wurzeln.

Langfristige Vorbereitung – damit die nächste Hitzewelle kein Problem ist

Ein widerstandsfähiger Rasen entsteht nicht in einer Woche, sondern durch gute Pflege über das ganze Jahr. Bereits im Frühling lohnt es sich, den Boden zu belüften (Aerifizieren) und gegebenenfalls mit Sand zu verbessern, damit Wasser besser versickern kann. Auch regelmäßiges Vertikutieren entfernt Moos und Filz, sodass die Gräser mehr Nährstoffe und Luft bekommen. Wer im Herbst rechtzeitig Kaliumdünger einsetzt, stärkt die Zellwände der Halme und macht sie fit für Trockenperioden im nächsten Sommer.

Ob akute Hitzewelle oder normaler Hochsommer – mit den richtigen Maßnahmen bleibt Ihr Rasen sattgrün, dicht und gesund. Wichtig ist, jetzt schnell zu handeln, aber auch langfristig zu denken: Ein kräftiger, gut gepflegter Rasen steckt Sonne und Hitze viel besser weg als ein geschwächter.

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Elisa aus Bremen ist leidenschaftliche Autorin mit einem Faible für Design, Lifestyle und nachhaltiges Wohnen. Sie liebt das Reisen, Fotografie und das Entdecken neuer Trends. Nach über 1.000 Artikeln bei Archzine setzt sie ihre Arbeit nun bei Deavita fort. Elisa hat Journalistik in Leipzig studiert und einen Master in internationalen Beziehungen aus Paris.