Golfrasen für Zuhause: Unnötiger Luxus oder lohnenswerter Aufwand?
Das satte Grün eines Golfrasens hat schon etwas Besonderes an sich, finden Sie nicht auch? Kein Wunder, dass Ihnen schon der Gedanke kam, eben so einen Rasen im eigenen Garten anzulegen.
Aber lohnt sich der Aufwand? Ist der Golfrasen pflegebedürftiger als der klassische Zierrasen? Kommt er dafür aber mit Vorteilen wie höher Widerstandsfähigkeit?
Wer einen Golfrasen für Zuhause in Erwägung zieht, sollte sich im Voraus auf jeden Fall mit seinen Vor- und Nachteilen sowie dem Pflegeaufwand auseinandersetzen und abwägen, inwiefern die Pflege für Sie machbar ist. Denn so schön diese Rasenart auch ist, sie verlangt besondere Aufmerksamkeit.
Wodurch punktet der spezielle Rasen?

Was ihn vom normalen Zierrasen unterscheidet, ist unter anderem seine feinere Struktur. Hinzu kommt das satte Grün, was besondere Aufmerksamkeit erregt und durch seinen dichten Wuchs verstärkt wird. Der Golfrasen ist für gewöhnlich eine spezielle Mischung aus verschiedenen Gräsern (z. B. Agrostis oder Poa).
Auf dem Golfplatz wirkt der Rasen wie ein riesiger Teppich – und im eigenen Garten kommt dieser Effekt sogar noch besser zur Geltung. Kein Wunder, dass er ein Traum vieler Gartenbesitzer ist.
Wichtig: Der Fakt, dass auf ihm Golf gespielt wird, kann den falschen Anschein erwecken, dass er besonders resistent ist, was das Betreten betrifft. Natürlich können Sie gemütlich über ihn spazieren. Aber zum Toben oder Fußballspielen ist er nicht geeignet.
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Wer schon einmal Zierrasen angelegt hat, weiß, dass es schon fast ein Kinderspiel ist. Schnell wachsen die ersten Halme und nach einigen Wochen ist er dicht genug für die erste Maht. Wie sieht es aber beim Golfrasen aus?
Kurz gesagt: Der Golfrasen ist deutlich anspruchsvoller.
- Die richtige Bodenaufbereitung
Der Boden muss gründlichst und tief gelockert werden. Klumpen sind tabu, deshalb achten Sie darauf, dass Sie am Ende eine feinkrümelige Oberfläche erhalten. Wichtig ist auch ein nährstoffreicher Boden (nicht nur für die Aussaat, sondern auch für das zukünftige Wachstum). Vermeiden Sie unbedingt Unebenheiten.
- Das Saatgut
Wie bereits erwähnt, brauchen Sie spezielles Saatgut und dieses kommt eben zu einem höheren Preis. Jedoch garantiert das auch die feine, sattgrüne Struktur.
Die Keimung erfolgt beim Golfrasen bedeutend langsamer und erfordert mehr Geduld. Das Gleiche gilt für die Bildung einer dichten und gleichmäßigen Grasnarbe.
- Aufwändige Pflege nach der Aussaat
Gleichmäßig wässern müssen Sie ja auch beim Zierrasen. Hierin unterscheiden sich die beiden Rasenarten nicht. Dennoch muss mit der Menge vorsichtig umgegangen werden, denn der Rasen sollte langsam auflaufen, andernfalls entsteht Stress für die jungen Halme.
Anders ausgedrückt: Die Halme dürfen weder zu schnell sprießen, noch beschädigt werden. Deshalb darf nicht zu stark bewässert und der Rasen nicht betreten werden. Dünger ist in dieser Anfangsphase ebenfalls tabu.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Pflege, was das Unkraut betrifft. Dieses wird nämlich die ganze Zeit mit dem Rasen mitwachsen (sogar schneller), würde den gleichmäßigen Look des speziellen Rasens jedoch erheblich stören. Deshalb muss regelmäßig Unkraut gezupft werden – und das, ohne die jungen Halme zu beschädigen.
Lohnt sich der Golfrasen für Zuhause?

Fassen wir die Vor- und Nachteile im Folgenden noch einmal zusammen, damit Sie einen besseren Überblick erhalten und einschätzen können, ob sich die Mühe für Sie lohnt.
Vorteile dieses Zierrasens
- Attraktive Optik: Ohne Frage gehört diese Rasenart zu den attraktivsten. Kaum eine andere sieht so makellos aus.
- Dichte: Der Rasen wächst lückenlos und gleichmäßig, was zu der perfekten Optik beiträgt und ein edles Gesamtbild ermöglicht.
- Angenehmes Empfinden unter den Füßen: Die Halme sind sehr weich, wie bei einem Teppich. Barfußlaufen ist hier also besonders angenehm.
Die Nachteile vom Golfrasen für Zuhause

- Hoher Pflegeaufwand: Nicht nur Aussaat, Keimung und das erste Wachstum sind zeitaufwändig und relativ mühsam, auch die weitere Pflege beansprucht. Es ist wichtig, das regelmäßige Mähen, Düngen und Vertikutieren nicht zu vernachlässigen, um den dichten Teppich zu bewahren.
- Höhere Kosten: Sowohl die Samen, als auch die zukünftige Pflege beanspruchen mehr Kosten als der gewöhnliche Zierrasen. Bedenken Sie auch die Wasserkosten, falls Sie kein Regenwasser nutzen können. Grün und frisch bleibt der Golfrasen nur, wenn er ausreichend Wasser bekommt.
- Empfindlich gegenüber Belastung: Häufiges Betreten des Rasens kann ihm schaden und sein Wachstum negativ beeinflussen. So angenehm er sich beim Betreten auch anfühlt, ein geeigneter Spielplatz für Kinder und Hunde ist er definitiv nicht.
- Anfälligkeit für Krankheit: Es gibt definitiv robustere Rasenmischungen. Da er dicht wächst und häufig bewässert werden muss, besteht das Risiko, dass sich Pilzkrankheiten entwickeln. Deshalb ist die ausgewogene Pflege auch so wichtig. Das schließt nicht nur die richtige Wassermenge ein, sondern auch eine gute Belüftung durch Vertikutieren.
- Hitze kann problematisch werden: Golfrasen mag es sonnig bis halbschattig, doch auch hier gilt Ausgewogenheit durch gleichmäßige Bedingungen. Gerade längere Trockenphase und extreme Hitzeperioden können Schäden anrichten, besonders, wenn man nicht mit dem Bewässern hinterherkommt.
Die richtige Pflege kurz und knapp zusammengefasst

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Die richtige Pflege ist intensiv und für dauerhafte Gesundheit des Rasens sowie für seine dichte und makellose Struktur Voraussetzung.
Wie Sie den Golfrasen pflegen:
- mehrmals wöchentlich mähen, denn die optimale Höhe für den Golfrasen beträgt auf dem Golfplatz nur wenige Millimeter, im heimischen Garten sind zwischen 5 und 10 Millimeter ausreichend
- alle 4-6 Wochen mit stickstoffbetontem Rasendünger düngen
- gleichmäßig und durchdringen bewässern, dabei aber auch Staunässe vermeiden
- vertikutieren und aerifizieren, um Verdichtungen und daraus folgenden Rasenfilz zu verhindern
- nachsäen, sobald kahle Stellen entstehen, denn auf diese reagiert der Rasen empfindlich

Das ist beim Vertikutieren zu beachten.
Fazit: Golfrasen für Zuhause – Luxus oder Belastung?
Nicht abzustreiten ist, dass der Golfrasen ein echtes Highlight im heimischen Garten ist. Jeder, der großen Wert auf Ästethik und Perfektion legt, wird in dieser Rasenmischung genau das finden, was er sucht. Jedoch kommt er auch mit einem großen Pflegeaufwand, der konsequent durchgeführt werden muss, und mit einer geringen Strapazierfähigkeit.

Als Zierde ist der Golfrasen im Garten von leidenschaftlichen Hobby-Gärtnern, die sich nicht vor hohem Zeitaufwand scheuen, genau die richtige Wahl. Wer jedoch einen praktischen Alltagsgarten sucht, entscheidet sich besser für robustere und pflegeleichtere Mischungen oder einen Sportrasen.
Titelbild: Kinek00/ Shutterstock