Flieder vermehren: So gelingt es Ihnen über Stecklinge, Ausläufer oder Samen

von Anne Seidel
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Der Flieder ist einer der großen Lieblinge, wenn es um Blühsträucher geht. Kein Wunder, denn die Blütenrispen sehen nicht nur wunderschön aus, sondern duften zudem auch einfach toll. Da ist es nur logisch, dass man irgendwann über das ein oder andere neue Exemplar nachdenkt. Enthusiasten versuchen sich dann gerne auch selbst an der Vermehrung. Doch mit welcher Methode funktioniert das bei dem Strauch am besten? Wir erklären, wie Sie Flieder vermehren können.

Kann man Flieder vermehren?

Die Vermehrung ist je nach Sorte und Methode schwierig

Erst einmal vorweg: Fliedersträucher sind nicht gerade einfach, wenn es um die Vermehrung geht. Man kann es sowohl über Ausläufer und Samen probieren, die als die wahrscheinlichsten Methoden gelten, als auch über Stecklinge, wobei die Erfolgschancen bei Stecklingen und Ausläufern auch sortenabhängig ist. Es braucht schon ein gewisses Maß an Glück, damit Sie schlussendlich wirklich ein Duplikat des Mutterstrauchs bekommen. Falls es Ihnen darum geht, in jedem Fall ein weiteres Exemplar für den Garten zu erhalten, lohnt es sich womöglich eher, einen neuen Strauch zu kaufen. Haben Sie jedoch einfach nur Lust, Ihr Glück zu versuchen, gehen Sie je nach Methode wie folgt vor:

Ableger des Mutterstrauchs verwenden

Ableger sprießen aus der Erde und nennen sich Schösslinge

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Wie bereits erwähnt, gilt das als die sicherste Methode, wobei “sicher” relativ ist. Denn nicht jede Fliedersorte bildet auch Ausläufer. Üblicherweise sind es die Wildsorten, die sich für zur Vermehrung über Wurzelausläufer eignen. Man erkennt sie daran, dass einzelne Triebe aus der Erde nahe dem Stamm sprießen. Diese Triebe nennen sich Schösslinge. Im Gegensatz dazu entwickeln sich bei den meisten gezüchteten Fliedersorten keine Ableger. So können Sie den Flieder vermehren:

Der beste Zeitpunkt, um Ableger von Flieder zu bekommen, ist der Frühling oder alternativ der Herbst. Dafür nehmen Sie einen Spaten (nicht abreißen!) und stechen den Ausläufer mit Wurzel ab. Daraufhin können Sie ihn an den neuen Standort pflanzen. Im Anschluss muss der Flieder-Ableger, also Ihr künftiger Strauch, regelmäßig gegossen werden, damit er gut anwachsen kann.
(Hinweis: Die Schösslinge sorgen dafür, dass Ihr Fliederstrauch dichter wird. Sie können sie dementsprechend einfach wachsen lassen oder aber regelmäßig ausgraben, wenn Sie den Blühstrauch kompakt halten möchten.)

Flieder vermehren durch Stecklinge

Flieder vermehren durch Stecklinge in Wasserglas oder Anzuchterde

Bei einigen Sorten funktioniert diese Methode ganz gut, beim Edelflieder wiederum ist es eine gewisse Herausforderung. Es schadet aber nichts, es einmal zu probieren. Wie können Sie den Flieder durch Stecklinge vermehren?

Die Blütephase ist die beste Zeit dafür. Dann schneiden Sie einfach einige Zweige vom Mutterstrauch ab, was ganz praktisch ist, wenn Sie sowieso Blüten für die Vase abschneiden. Bereiten Sie ruhig mehrere vor, denn das erhöht die Erfolgschancen, dass schlussendlich auch wirklich der ein oder andere Zweig Wurzeln bildet.

  • Schneiden Sie nur die grünen, nicht verholzten Triebe ab.
  • Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass noch drei Blattknoten vorhanden sind, wobei Sie den Schnitt entweder unter dem dritten Knoten oder über den vierten setzen.
  • Entfernen Sie die unteren Blätter, damit ein ausreichend langer, freier Stängel übrig bleibt.
  • Alle anderen vorhandenen Blätter halbieren Sie, damit sie zwar noch Fotosynthese betreiben können, aber weniger Kraft in Anspruch nehmen.
  • Entfernen Sie an einer Stelle ein kleines Stück der Rinde. Zwei Zentimeter sollten ausreichen. Das Stück kann auch ruhig schmal sein.

Während der Blüte Stecklinge aus grünen Trieben zuschneiden

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Dann versuchen Sie, den Flieder entweder im Wasserglas zu vermehren oder pflanzen die Stecklinge direkt in Töpfe mit Anzuchterde. Wenn Sie möchten, teilen Sie die Stecklinge einfach auf und probieren Sie beide Varianten. Die Fliederstecklinge im Topf sollten ab sofort immer feucht stehen, sonst trocknen sie aus und können keine Wurzeln bilden. Klitschnasse Erde und Staunässe sind jedoch unbedingt zu vermeiden. Jetzt gilt es zu warten und Geduld zu zeigen. Falls überhaupt, bilden die Zweige erst nach mehreren Monaten die ersten Wurzeln.

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Gleich nachdem Sie die Samen gesammelt und von den restlichen Pflanzenteilen getrennt haben, können Sie sie in Anzuchterde aussäen und so den Flieder vermehren. Der Behälter bleibt dann auch gleich draußen – auch bis nach Winteranfang! Wichtig ist, dass er an einem schattigen Ort steht und regelmäßig bewässert wird, damit die Erde immer feucht, aber nicht nass bleibt.

Im Januar dann müssen die Pflanzbehälter abgedeckt werden und kommen in ein Winterquartier, das aber unbeheizt sein sollte. Lassen Sie die Samen nun in Ruhe keimen und pikieren Sie sie im Anschluss, wenn sie etwas gewachsen sind (üblicherweise im Frühling). Bereits im Herbst derselben Saison kann man den Flieder in den Garten umpflanzen. Die erste Blüte erscheint aber erst nach einigen Jahren.

Flieder vermehren durch Stecklinge, Aufläufer oder Samen

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Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.