Asche auf Kompost: Kann man Grillasche als Dünger-Zusatz verwenden?

In unserer Familie wird im Sommer jedes Wochenende gegrillt und jeden kühlen Abend sitzen wir alle gerne um die Feuerschale. Da fragte mal sich mein Schwiegervater, ob wir nicht die Asche auf Kompost geben können oder vielleicht doch damit direkt das Gemüsebeet düngen sollten. Ich habe ihm versprochen, dass ich das Thema recherchieren werde und teile auch mit euch mit, was ich über Holzasche herausgefunden habe.

Darf Asche auf Kompost landen?

Vorerst: Asche ist nicht gleich Asche. Werden unbehandelte Naturmaterialien wie Holz, Stroh oder Pflanzenmaterial verbrannt, dann kann die Asche für den Kompost oder den Garten verwendet werden. Briketts, Kohle und andere behandelte Materialien enthalten Schadstoffe und haben im Komposthaufen nichts verloren.

Zudem sollte man die verschiedenen Aschen-arten unterscheiden können. Die Asche von Hartholzarten ist nährstoffreicher als die Asche von den Weichholzarten. Die beiden Arten sollten daher entsprechend dosiert werden, um eine Überdüngung zu verhindern.

In Zweifelsfällen gilt: Die Asche entsorgen statt verwenden. Denn behandeltes Holz enthält oft Giftstoffe, die beim Kompostieren nicht zersetzt werden können. Sie können Zierpflanzen beschädigen und in Früchte der Nutzpflanzen gelangen.

Holzasche kompostieren: In diesen Fällen ist es sinnvoll

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Die Asche von unbehandeltem Holz enthält dieselben Nährstoffe wie das Gestein Dolomit. Zusätzlich dazu ist sie am Kalium und Phosphor reich und ist alkalisch. Die Düngung sollte daher auf den Bedarf der Gartenpflanzen ausgerichtet sein und unter Berücksichtigung der Zusammensetzung des Gartenbodens erfolgen.

Bevor man sie also auf den Komposthaufen schüttelt, sollte man am besten den Gartenboden im Labor prüfen lassen. Die Beigabe von verbranntem Holz zum Kompost ist in folgenden Fällen sinnvoll:

• Bei einem niedrigen Grundgehalt an Kalium im Boden. Dies ist oft bei nährstoffreichen Böden mit hohem Sandgehalt der Fall. Auch in Moorböden ist der Kaliumgehalt deutlich niedriger als im normalen Gartenboden.
• In leichten Böden wird der Mikronährstoff häufig durch die Niederschläge im Frühling ausgewaschen, währenddessen schwere Böden durchschnittlich höhere Kaliummengen aufweisen.
• Auch im Gemüsegarten, der Jahr für Jahr mit Starkzehrern wie Kartoffeln, Kürbissen und Tomaten bepflanzt wurde, kann ein Kaliummangel entstehen. Als Vorbeugungsmaßnahme bietet sich in diesem Fall das regelmäßige Einarbeiten von Kompost mit Holzasche.
• Für Kübelpflanzen – in Töpfen, Blumenkästen und Kübeln ist die Erde im Hochsommer bereits nährstoffarm. Das liegt daran, dass das Gießen und die Niederschläge die Nährstoffe im Boden abspülen.
• Immer, wenn es im Garten Anzeichen für Kaliummangel gibt. Das Schadbild durch den Mangel kann man schnell und problemlos erkennen: Der Rand der Pflanzenblätter ist trocken, die Früchte schmecken wässrig, die Pflanzen sind weniger hitze- und frostresistent als sonst, sind abgeschwächt und werden häufig krank.

• Wenn der pH-Wert des Bodens im sauren Bereich liegt und erhöht werden muss. Man kann den Boden mit Lackmuspapier testen.
• Auch bei normalem, durchlässigen Gartenboden kann man Holzasche bedenkenlos kompostieren.

Asche als Dünger in diesen Fällen nicht verwenden

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Es gibt natürlich auch Ausnahmen – in einigen Fällen ist die Zugabe von Asche zum Komposthaufen nicht empfehlenswert.

• Zum Beispiel, wenn die Bodenanalyse ergibt, dass die Kaliummengen ausreichend sind.
• Oder, wenn man mit dem Kompost Pflanzen düngen möchte, die einen sauren Boden bevorzugen. Solche sind zum Beispiel Blaubeeren, Rhododendron und Azaleen.
• Kompost mit Asche darf nicht beim Säen verwendet werden. Asche ist am Stickstoff reich, ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, der allerdings die Keimung der Samen hemmen kann. Asche darf man daher nur für bereits ausgetriebene Jungpflanzen, die mindestens zwei Blattpaare gebildet haben, verwenden.

Holzasche im Kompost einarbeiten

Grundsätzlich gilt: kleine Mengen Asche ab und zu im Komposthaufen einzuarbeiten, kann eine positive Wirkung auf die Gartenpflanzen und den Boden haben. Man sollte also nicht übertreiben  – regelmäßige Entsorgung der Grillasche auf den Kompost kommt nicht infrage.

Die Holzasche sollte auf dem Kompost gleichmäßig verstreut werden, am besten direkt über Grünschnitt. Pflanzenreste und Rasenschnitt sind zu diesem Zweck gut geeignet. So kann man zum Beispiel am Wochenende zuerst den Rasen mähen, den Schnittgut auf Kompost entsorgen und dann die Holzasche einarbeiten. So kann sie die Nährstoffe schneller abgeben. Die Asche sollte unbedingt zuerst ausgekühlt sein, ansonsten besteht Brandgefahr. Am besten also die Holzasche zuerst für 2 Tage in einem Blecheimer lagern und erst dann kompostieren.

Kann man Asche in die Wurmkiste geben?

Es liegen momentan keine wissenschaftlichen Nachweise, ob Asche im Wurmkompost nützlich oder schädlich ist. Sie ist aber gegen bestimmte Milben wirksam und wird oft von Schweinezüchtern dem Sandbad beigemischt. Man könnte also daraus ausgehen, dass sie in der Wurmkiste Schäden anrichten kann. Daher verzichten die meisten Hobby-Gärtner darauf und verwenden stattdessen Urgesteinsmehl.