Eichenprozessionsspinner Nest erkennen: Welche Bäume befallen die giftigen Raupen?

Eichenprozessionsspinner sind momentan wohl die gefürchteten Raupen – mit einem guten Grund, eigentlich, denn die Raupen können Allergien auslösen und sich rasch ausbreiten. Umso wichtiger ist es, dass man ein Eichenprozessionsspinner Nest erkennen kann. Wir erklären, worauf Sie achten sollten und welche Bäume eigentlich befallen werden.

Eichenprozessionsspinner Nest erkennen: Die wichtigsten Fragen

Eichenprozessionsspinner sind eine Gefahr für die Gesundheit von Tieren und Menschen. Die Raupen Thaumetopoea processionea haben Härchen, die ein gefährliches Protein enthalten. Kommt dieses im Kontakt mit der Haut oder den Augen, kann er Atembeschwerde und allergische Reaktionen auslösen. Die Populationen des Schädlings haben sich europaweit in den letzten Jahren gesteigert. Da die Eichenprozessionsspinner hierzulande keine natürlichen Fressfeinde haben, ist die Bekämpfung der invasiven Insektenart sehr wichtig. Deswegen sollte sich jeder informieren, wie genau die Raupen und vor allem ihre Nester aussehen.

Wie sehen Eichenprozessionsspinner und ihre Nester aus?

Die EPS-Raupen können leicht mit anderen ungiftigen Raupen verwechselt werden – sie sind behaart und haben eine gelbliche Farbe und dunkelbrauner Rückenlinie. Im Unterschied zu einheimischen Raupen bewegen sich die Raupen in großen Prozessionen. Eine solche Prozession könnte man sowohl an Eichen, als auch auf dem Boden sehen – wenn die Raupen ihr Nest verlassen, um einen anderen Baum zu befallen. Die Raupen ernähren sich ausschließlich von den Eichenblättern.

Das Eichenprozessionsspinner Nest ist weiß und hängt entweder an einem nicht belaubten Ast oder am Baumstamm. Die Schädlinge bilden ihre Nester nicht zwischen den Eichenblättern. Die Nestform passt sich an den Baumgegebenheiten – manchmal sieht das Nest halbkugelig, manchmal tränenförmig. In manchem Fällen sieht es wie ein Spinnennetz – groß und flach. Wird es zu schwer, kann es auf dem Boden fallen.

Das Nest bietet Unterkunft für die Raupen am Tag. Sie sind nachtaktiv und suchen nach Sonnenuntergang nach Nahrung. Ab Mitte Juli beherbergt das Nest die verpuppten Larven. Ab etwa Mitte August (je nach den Wetterverhältnissen können die Zeitangaben variieren) fliegen die Motten weg und legen ihre Eier dann an neuen Eichenbäumen.

Wann kann man das Nest der giftigen Raupen sehen?

Das Nest kann man vom Juni bis zum Herbst sehen. Verlassene Neste können auf den Boden fallen. Der Rest kann auch im Winter am Baum kleben. Etwa ab Anfang August kann man auch die neuen Eier an der Rinde der befallenen Bäume sehen.

Eichenprozessionsspinner Nest: Verwechslung mit Spinnweben anderer Falter möglich

Gerade wenn man sich das Nest und seine viele, untypischen Formen anschaut, besteht eine Verwechslungsgefahr mit anderen Faltern. Das Nest der giftigen Raupen befindet sich allerdings nur an Eichenbäumen oder direkt auf dem Boden unter dem Baum. Selbst, wenn andere Gehölze unter dem Baum wachsen – sie werden von den Raupen nicht befallen und dort werden keine Nester gebaut. Oft werden die EPK-Nester mit Spinnweben der Gespinnstmotte verwechselt – wobei die zweiten verschiedene Baumarten befallen, darunter auch Apfelbäume und ihre Netze an den Blättern bilden.

Ist das Eichenprozessionsspinner Nest nur an Eichen zu finden?

Ja, das Nest der Eichenprozessionsspinner ist nur an Eichen zu finden. In einigen Fällen kann er vom Baum abfallen und ist dann direkt unter dem Baum zu sehen. Die Schädlinge bilden nie Nester an Obstbäumen und sind so gut wie nie an Zäunen oder anderen von Menschen gemachten Strukturen zu finden. Wenn man also ein Spinnennetz oder ein Nest direkt unter dem Dach entdeckt, dann sind das keine Eichenprozessionsspinner.

Eichenprozessionsspinner Nest am Boden

Kann man ein Eichenprozessionsspinner Nest am Boden finden? Die Antwort ist ja, man kann – allerdings sollte man sicherstellen, dass das Nest sich wirklich unter einer Eiche befindet.

Altes vs. neues Nest

Ob es sich um ein neues oder altes Nest handelt, hängt vor allem davon ab, wann Sie es gesehen haben. Verlassene Nester fallen von den Bäumen ab und sind dann ab Mitte August zu finden. Neue Nester werden vornehmlich im Frühsommer gebaut und bleiben dann bis zum Anfang August auf den Bäumen.

Eichenprozessionsspinner Nest gefunden: Was sollte man tun?

Sie haben ein Eichenprozessionsspinner Nest gefunden und fragen sich nun, was Sie tun sollten. Als Erstes gilt – sich den genauen Platz merken und dann vorsichtig weggehen. Haustiere und Kinder auf keinen Fall in der Nähe des Nestes lassen. Zurzeit besteht zwar keine Meldepflicht, man sollte aber trotzdem das örtliche Gesundheitsamt kontaktieren. Denn ein solches Nest ist gefährlich und sollte von Fachleuten entfernt werden. Auch, wenn es sich um ein Nest auf dem eigenen Grundstück handelt.

Das Nest melden und entfernen lassen

Sie können das Nest beim Ordnungsamt, Gesundheitsamt oder Grünflächenamt melden. Wo Sie als Erstes anrufen, hängt vor allem davon ab, wo Sie das Nest gesehen haben. Berühren Sie das Nest nicht und versuchen Sie es nicht, das Nest zu zerstören. Werfen Sie auf keinen Fall alte Nester in den Müll weg.