Mehr Reparationen für Polen? Der polnische Ministerpräsident verlangt mehr Entschädigungszahlungen für den Zweiten Weltkrieg

von Olga Schneider
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Reparationen für Polen
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Der Zweite Weltkrieg mag für alle anderen Länder eine Vergangenheit sein, für Deutschland und Polen ist er aber immer noch ein aktuelles und heikles Thema. Gerade jetzt, wo der 80. Jahrestag des Kriegsbeginns bevorsteht, meldete sich der polnische Ministerpräsident zu Wort. Er meinte, dass Polen bis zu diesem Zeitpunkt keine angemessenen Entschädigungszahlungen für die über 6 Millionen Kriegsopfer und die Zerstörungen in den polnischen Städten und Dörfern bekommen habe.

Mehr Reparationen für Polen: Die polnische Regierung verlangt mehr Entschädigungszahlungen

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Auch der Außenminister des Nachbarlandes sprach von einer Diskriminierung. Er erklärte, dass anderen Ländern mit weniger Opfern und Zerstörungen mehr Geld ausgezahlt wurde und gab als Beispiel Frankreich. Im Hinblick auf die mehr als 6 Millionen verstorbenen Menschen (mehr als 20 % der Bevölkerung haben während der militärischen Angriffe ihr Leben verloren), sei die Höhe der polnischen Reparationen einfach nicht gerecht. Jetzt möchte sich die polnische Regierung zusammensetzen und eine Summe festlegen. Während des geplanten Besuchs des deutschen Bundespräsidenten am 1. September will der polnische Ministerpräsident das Thema erneut ansprechen.

Das Thema schien eigentlich für lange Zeit abgeschlossen zu sein. Polen hatte bereits Anfang der 50-er Jahren des vorigen Jahrhunderts offiziell auf Entschädigung verzichtet. Im Zwei-plus-Vier-Vertrag, der am 12. September 1990 in Moskau unterschrieben wurde, sind auch keine weiteren Reparationen vorgesehen. Vor 10 Jahren meldete sich die polnische Regierung aber erneut mit Anforderungen. Der Zweite Weltkrieg und seine Folgen scheinen die deutsch-polnische Beziehungen immer noch zu belasten. Es stellt sich jetzt die Frage, was das Land unternehmen würde, wenn die Versöhnungsversuche während des Gedenkens am 1. September scheitern. Der Außenminister Jacek Czaputowicz gab in seiner Aussage nicht bekannt, ob er auch rechtliche Schritte einleiten würde.

Über 1000 polnische Städte und Dörfer wurden während des Zweiten Weltkriegs komplett zerstört

Während der deutschen Besetzung zwischen 1939 und 1945 wurden mehr als 1000 polnische Dörfer der Erde gleich gemacht. Die Armee hat damals nicht nur zahlreiche Kunstwerke vernichtet, sondern auch zum Kriegsende die Hauptstadt Warschau so stark bombardiert, dass sie fast komplett in Schutt und Asche lag. Bei diesen Angriffen sind viele Einwohner ums Leben gekommen. Zahlreiche Kulturdenkmäler, Museen, Kirchen und Krankenhäuser wurden ebenfalls komplett zerstört. Nach dem Kriegsende befand sich das Land in einer äußerst schlechten wirtschaftlichen Lage.

Zusätzlich dazu wurden in Polen 6 von den insgesamt 7 Vernichtungslagern errichtet, in denen fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Landes umgebracht wurde.

Auch Griechenland hat ähnliche Anforderungen an Deutschland

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Die neuen Anforderungen kommen vier Monate, nachdem das griechische Parlament rund 290 Milliarden Euro von Deutschland verlangte. Diese Anforderungen hat die Bundesregierung entschlossen zurückgewiesen. In Griechenland waren sich die Politiker danach nicht einig, was sie unternehmen sollen. Die Opposition warf dem griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras vor, dass er durch die Anforderungen Stimmen für die bevorstehenden Wahlen für Europaparlament im Oktober gewinnen möchte.

Auch Russland verlangte im Jahr 2015 drei bis vier Milliarden Euro Entschädigung für die rund 27 Millionen Kriegsopfer in der Sowjetunion. Die russische Bevölkerung hat stark an den Folgen des Zweiten Weltkrieges gelitten. Einige Experten aus Russland behaupteten sogar, dass sich die Bevölkerung Russlands fast verdoppelt hätte, wäre der Krieg nicht gewesen. Stattdessen herrschte Armut und Hungersnot in vielen russischen Städten, und zwar insbesondere in jenen, die teilweise oder komplett zerstört wurden.

Deutschland hat bereits über 70 Milliarden Euro Reparationen gezahlt

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlte die Bundesrepublik Deutschland an die betroffenen Staaten über 70 Milliarden Euro. Es geht dabei nicht nur um Zahlungen direkt an andere Regierungen, sondern auch um Zahlungen an Privatpersonen, zum Beispiel Familienmitglieder von Opfern des Zweiten Weltkrieges. In Italien wurden zum Beispiel über 120 Menschen in einem Dorf von deutschen Soldaten erschossen. Die Angehörigen der Opfer hatten die Bundesrepublik vor dem europäischen Gericht auf Entschädigungsgeld verklagt, und es sprach ihnen eine Entschädigung von über 1,5 Millionen Euro zu.

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Olga Schneider ist begeisterte Hobby-Gärtnerin mit Interesse am naturfreundlichen Gemüse- und Obstanbau im Nutzgarten, sowie an Pflege von Blumen und Zierpflanzen. Auf Deavita ist sie auch in den Kategorien Ordnung im Haushalt und Putztipps aktiv, wo sie Ratschläge zu umweltfreundlichen und natürlichen Hausmitteln gibt. In Ihrer Freizeit stöbert sie gerne durch Seiten über Mode, Nageldesign und Haartrends. Sie backt gerne und probiert zusammen mit ihrer Familie neue Rezepte.