Wie Sie Quarkwickel machen, was sie bewirken und wofür sie eingesetzt werden

von Anne Seidel

Quarkwickel sind ein altbewährtes Hausmittel. Das ist wahrscheinlich jedem bekannt. Vor allem bei Husten und Erkältung oder Sonnenbrand wird Quark gern eingesetzt. Doch das ist längst nicht die einzige Beschwerde, bei der das Wundermittel nützlich werden kann. Erfahren Sie hier, wofür Quarkumschläge geeignet sind, wie man sie macht und wie lange sie wirken sollten.

Quarkwickel – Wofür sind sie gut?

Quarkwickel selber machen - Anwendung und Tipps

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Also, was bewirken Quarkwickel? Quarkumschläge wirken durch ihre kühlende Eigenschaft entzündungshemmend. Daher sind Quarkwickel bei Entzündungen eine gute Lösung, aber auch bei Verletzungen wie Verstauchungen, die mit Schwellungen einhergehen. Die im Quark enthaltenen Enyzme und Milchsäurebakterien sind verantwortlich dafür, dass die Entzündungsmediatoren des Körpers zersetzt werden und eine schnellere Heilung begünstigt wird.

Und das bestätigt auch die Landesvereinigung der Bayerischen Milchwirtschaft (LVBM) in München, die außerdem auch ein paar Tipps zur Herstellung gibt, die wir weiter unten erwähnen. Selbst wenn Sie ein Insektenstich plagt, können Sie mit Quark für Abhilfe sorgen und den Juckreiz oder das Brennen lindern.

Quarkumschläge bei verschiedenen Beschwerden

Quarkumschläge werden bei Gelenkschmerzen in Reha-Kliniken angewendet

Kein Wunder also, dass selbst in Reha-Kliniken nicht selten Quark bei Knieschmerzen oder anderen Gelenkentzündungen erfolgreich eingesetzt werden. Wie eine Studie der Universität Duisburg-Essen belegt, haben Wickel nämlich denselben Effekt, wie schmerzlindernde Salben.

Der kühlende Effekt ist wiederum von Vorteil bei entzündeten oberflächlichen Venen, auch Thrombophlebitis genannt. Es können deshalb nur oberflächliche Beschwerden mit Quarkumschlägen behandelt werden, weil die Haut es den erwähnten Enymen und guten Bakterien nicht erlaubt, tiefer einzudringen.

Quarkwickel gegen Entzündungen, Schwellungen, Sonnenbrand und Insektenstiche

Wie Sie also sehen, sind Quarkwickel bei Entzündung unterschiedlicher Arten effektiv. Und obwohl Sie jede schwerwiegendere Verletzung oder Schwellung zuerst einmal von einem Arzt untersuchen lassen sollten, ist der große Vorteil von Quark, dass er natürlich ist und keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Sie können mit ihm also nichts falsch machen. Einen Effekt bemerkt man häufig bereits nach nur wenigen Tagen regelmäßiger Anwendung.

Wie macht man Umschläge mit Quark?

Wie macht man Quarkwickel im Tuch und mit Frischhaltefolie

So weit, so gut, aber wie macht man Quarkwickel? Verwendet wird einfacher Magerquark beziehungsweise natürlicher Speisequark ohne zusätzliche Inhaltsstoffe wie Kräuter. Sollten Sie diesen aus dem Kühlschrank nehmen, warten Sie eine Weile, bis er etwa 18 Grad warm ist. Zu kalter Quark ist nicht zu empfehlen. Den warmen Quark verteilen Sie dann auf einem Tuch. Wie groß dieses sein sollte und ob eine Quarkpackung ausreicht, hängt davon ab, wie groß die zu behandelnde Stelle ist.

Der kühlende Effekt des Quarks lindert Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen

Die Schicht sollte in etwa einen halben Zentimeter dick sein. Anschließend klappen Sie das Tuch zusammen. Der Quark befindet sich nun im Inneren des Tuchs. Legen Sie den Quarkumschlag gegen Entzündung, Schwellung oder Schmerzen nun auf die betroffene Stelle. Übrigens darf man Quarkwickel direkt auf die Haut legen, solange keine offenen Wunden vorhanden sind (z.B. bei großflächigem Sonnenbrand auch ohne Tuch).

Quarkwickel – Wie lange drauf lassen?

Speisequark ohne Zusatz kann direkt auf die Haut aufgetragen werden, aber nicht auf Wunden

15 Minuten sind die empfohlene Dauer. Sie werden es wahrscheinlich sogar selbst merken, wenn die kühlende Wirkung nachlässt. Je nach Stärke der Entzündung kann der Wickel mehrere Male am Tag wiederholt werden. Einmal täglich ist aber das Minimum. Wird der Quark gegen Entzündung eingesetzt, die sehr stark ist, sind auch mehrere Wiederholungen der Behandlung unmittelbar nach der ersten möglich.

Umschläge mit Quark etwa 15 Minuten wirken und kühlen lassen

Es sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, weshalb es keine begrenzte Behandlungsdauer gibt. Wenn nötig, können Sie die Wickel also bedenkenlos über mehrere Wochen hinweg anlegen. Wichtig ist dabei lediglich, dass man einen verwendeten Wickel wäscht, bevor man ihn erneut verwendet, beziehungsweise entsorgt.

Mit Quarkwickel Knie behandeln und andere Schmerzen in Gelenken

Tipps für Quarkwickel am Knie

Das ist vor allem dann üblich, wenn man mit Quarkumschläge Knie mit starken Schmerzen oder andere Gelenke behandeln möchte. Quarkwickel an Fuß, Händen, Armen und Beinen lassen sich zudem zusätzlich mit Fischhaltefolie umwickeln. Stellen Sie einfach wie gewohnt einen Umschlag mit Tuch her, legen Sie ihn auf die schmerzende Körperstelle und wickeln Sie anschließend die Folie drumherum.

Quarkwickel am Knie mit Frischhaltefolie haben keinen zusätzlichen Effekt. Die Folie soll lediglich einen besseren Halt garantieren. Falls Sie sich während der Einwirkzeit bewegen, wird so das Verrutschen verhindert.

Tipps für stillende Mütter – Mit Quarkwickel Brust behandeln

Quarkumschläge helfen bei Mastitis und Milchstau bei stillenden Müttern

Schmerzende Brustwarzen, verhärtete Brüste mit Knötchen, Milchstau bis hin zu Brustentzündungen (Mastitis) sind vielen stillenden Müttern bekannt. Da Quark gegen Schwellungen wirksam ist, können Sie auch mit Quarkwickel Milchstau und andere Beschwerden behandeln. Und wie mache ich Quarkwickel für die Brust? Legen Sie sich hierfür auf den Rücken und lassen Sie den Umschlag so auf der Brust verweilen.

Milchstau Quarkwickel – Wie lange wirken lassen?

Auch hier gilt, dass etwa 15 Minuten ausreichen beziehungsweise bis der Quark zu trocknen beginnt. Quarkwickel über Nacht sind nicht sinnvoll, da der Quark relativ schnell trocknet und dann nicht mehr wirken kann.

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