Künstliches Auge mit einem 3D-Drucker hergestellt: Ein britischer Patient erhält eine innovative Augenprothese
Ein 3D-gedrucktes künstliches Auge ist eine echte Bionik sowie eine Prothese mit klarerer Definition und echter Tiefe für die Pupille. Im Gegensatz zu herkömmlichen Methoden erfolgt die Herstellung mit digitalen Scans des Auges anstelle einer invasiven Abformung der Augenhöhle. Dies ist ein Prozess, der für Kinder oft so schwierig ist, dass sie eine Vollnarkose benötigen. Nun hat der Patient Steve Verze in einer Weltneuheit seine traditionelle Augenprothese durch eine 3D-gedruckte Version ersetzt, die Forscher in einer kommenden Studie testen werden.
Wie ein künstliches Auge als 3D-Druck möglich wird
5 von Experten anerkannte Reinigungstipps, die im Haushalt überraschend wirksam sein können
Statt sich die TikTok-Trends und DIY-YouTube-Videos anzusehen, gibt es einige überraschend effektive Reinigungstipps, die nicht jeder kennt.
Seit seinem 20. Lebensjahr benötigt Steve eine Augenprothese und hat sich deswegen immer verunsichert gefühlt. Laut dem Patienten sieht das kürzlich erstellte Kunstauge fantastisch aus und wird, basierend auf der 3D-Digitaldrucktechnologie, nur noch besser und besser. Es ist jedoch ein Vorläufer für die bevorstehende gemeinsame klinische Studie von UCL und Moorfields. In dieser werden Forscher die Wirksamkeit von 3D-gedruckten Augen im Vergleich zu herkömmlichen handgefertigten Augenprothesen testen. Dazu wird das Team bis zu 40 Patienten rekrutieren. Sie untersuchen die Prothesen dann auf Motilität (Bewegung), Kosmetik (Aussehen), Passform und Funktion, Komfort sowie Schleimabsonderung. Diese Kriterien sollten zur Verbesserung der allgemeinen Vorteile bei der Anwendung im täglichen Leben beitragen. Dabei tragen die Studienteilnehmer die Augenprothese vier Monate lang. Die Beurteilung der Motilität erfolgt dann zu Beginn und nach drei Monaten Tragezeit.
Menschen müssen dann ein künstliches Auge tragen, wenn es sich seit der Geburt nicht entwickelt hat. Es gibt jedoch auch Patienten, bei denen sich nach einem Unfall eine solche Situation ergibt, oder wenn Ärzte das Auge bei starken Schmerzen oder Krebs entfernen müssen. Der Austausch der Augenprothesen muss derzeit etwa alle fünf Jahre erfolgen, wobei jede Augenhöhle ein Unikat ist. Bei einer gedruckten Prothese halbiert sich die Herstellungszeit. Nach einem Scan des Auges erstellt die Software ein 3D-Modell der Augenhöhle für den Drucker. Es scannt auch das gesunde Auge, um eine genaue Übereinstimmung zu gewährleisten. Die Forscher übertragen die Dateien dann an einen 3D-Drucker in Deutschland, wo sie innerhalb von 2 ½ Stunden einsatzbereit sind. Das Kunstauge wird dann an einen Augenprothetiker geschickt, um es zu veredeln, zu polieren und anzupassen. Der gesamte Prozess dauert nur zwei bis drei Wochen.