Die durchschnittliche Körpertemperatur liegt nicht mehr bei 37 °C

von Ramona Berger
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1851 befragte ein deutscher Arzt namens Carl Reinhold August Wunderlich 25.000 Menschen in einer Stadt und stellte fest, dass 37 Grad die Normaltemperatur des menschlichen Körpers ist. Das hat sich allerdings verändert. Eine aktuelle Analyse legt nahe, dass die durchschnittliche Körpertemperatur in den USA seit dem 19. Jahrhundert aufgrund physiologischer Veränderungen gesunken ist. Die Autoren der neuen Studie zeigen auch mögliche Ursachen für diese Veränderungen auf.

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Zuletzt errechneten Forscher im Vereinigten Königreich anhand von 250.000 Temperaturmessungen an 35.000 Menschen eine durchschnittliche orale Temperatur von 36,6 °C. Könnte diese Diskreptanz auf Messfehler zurückzuführen sein? Forscher des Stanford University Medical Center in Kalifornien gingen dieser Frage genauer nach.

Um herauszufinden, was wirklich passiert ist, verglichen Parsonnet und ihr Team Datensätze aus verschiedenen Perioden. Die erste Gruppe umfasste 23.710 Armee-Veteranen aus dem amerikanischen Bürgerkrieg, deren Temperaturen zwischen 1860 und 1940 gemessen wurden. „Es dauerte eine lange Zeit, um eine Datenbank aus dem 19. Jahrhundert zu finden, in die Körpertemperaturen eingetragen worden waren“, sagt Parsonnet. Die anderen Datensätze bezogen sich auf die Zeiträume von 1971 bis 1975 und von 2007 bis 2017. Insgesamt analysierte das Team 677.423 Temperaturmessungen.

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Im Durchschnitt ist die amerikanische Körpertemperatur um 0,03 °C pro Jahrzehnt gesunken. Die durchschnittliche Temperatur der Anfang des 19. Jahrhunderts geborenen Männer war um 0,59 Grad höher als die der Männern von heute. Die Daten für Frauen reichen nicht so weit zurück, aber ihre Körpertemperatur ist seit den 1890er Jahren um 0,32 °C gesunken.

Das bedeutet, dass die durchschnittliche Körpertemperatur heute etwa 36,6 °C beträgt und nicht wie allgemein angenommen 37 °C.

die Normaltemperatur des menschlichen Körpers ist 36,6 Grad Celsius

Parsonnet liefert zwei Beweise dafür, dass diese negative Temperaturentwicklung real ist und nicht nur darauf zurückzuführen ist, dass ältere Thermometer unzuverlässig sind. Erstens gibt es keinen so großen technologischen Unterschied bei den Thermometern zwischen den 1960ern und heute.

Zweitens wurde festgestellt, dass ältere Menschen höhere Körpertemperaturen haben als jüngere Menschen, die im selben Jahr gemessen wurden, unabhängig davon, wann dieses Jahr war. Man würde auch weitere Datenunterschiede erwarten, wenn die Thermometer weniger genau wären.

“Die wahrscheinlichste Erklärung ist meiner Ansicht nach, dass wir physiologisch betrachtet ganz andere Menschen sind als damals”, sagt Parsonnet. “Unsere Umgebung und die Bedingungen, unter denen wir leben, haben sich verändert.” Dank Impfstoffen und Antibiotika erkranken Menschen heutzutage weniger an Infektionen, so dass unser Immunsystem weniger aktiv ist.

Diese Erklärung legt nahe, dass sich die gefundenen Erkenntnisse auch auf andere Länder mit fortschrittlichem Gesundheitssystem übertragen lassen sollten.

Die Studie wurde im Fachblatt “E-Life” publiziert

Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.