AML Notruf schon in Deutschland möglich: Schnellere Hilfe dank direkter Standortermittlung

von Ramona Berger
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Mit der neuen Notruftechnik Advanced Mobile Location (kurz AML) können Rettungsdienste den Standort der Hilfesuchenden direkt ermitteln und damit schneller reagieren. Denn in lebensbedrohlichen Situationen zählt jede Sekunde. Bei einem AML Notruf von einem Smartphone wird der Standort des Anrufenden gleich mit an die Leitstelle gesendet. Der dreijährige Probebetrieb für das neue Notrufsystem startet heute offiziell deutschlandweit.

AML ab sofort in Deutschland Notruf-Ortung über das Smartphone

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Im Notfall geraten die Menschen in Panik und machen dumme Fehler. In dem Moment, in dem ein Notfall eintritt, ist das Letzte, was man will, unsicher zu sein. Bei einem Notruf wissen viele Anrufer oft nicht, wie sie ihren genauen Standort angeben sollen. Immer wieder muss die Rettungsleitstelle lange nachfragen, was sich auf die “durchschnittliche Reaktionszeit” der Rettungskräfte im Notfall auswirkt.

Wie funktioniert der AML Notruf?

AML Notruf Ortung über den Mobilfunksender

Mit der neuen Notruftechnik geht das schneller: Wählt der Anrufer die Notrufnummer 112, so aktiviert das Handy zu Gesprächsbeginn automatisch WLAN und GPS und übermittelt den genauen Standort direkt an die Rettungsleitstelle.

AML funktioniert auch wenn alle verfügbaren Standortdienste zuvor ausgeschaltet waren. Alle Daten werden dann automatisch mit einer SMS verschickt. So können die zuständigen Rettungssanitäter und der Notarzt die Standortdaten direkt auf ihr Navigationsgerät geschickt bekommen.

Mit einem AML Notruf kann die Rettungsleitstelle den Standort des Hilfesuchenden innerhalb von 20 Sekunden ermitteln. Ohne AML dauert der Vorgang etwa 210 Sekunden.

Freiburger Leitstelle bringt die Technik nach Deutschland

Das AML-System wird bereits in 13 Ländern weltweit eingesetzt (Österreich, Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Island, Irland, Litauen, Moldawien, den Niederlanden, Neuseeland, Norwegen, Slowenien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Großbritannien, den USA und Mexiko). In Deutschland haben Datenschützer und Mobilfunkunternehmen einen früheren Start verhindert.  Vodafone, Telefónica Deutschland O2 und die Deutsche Telekom haben bereits mitgeteilt, dass deren Mobilfunknetze ab sofort das Notrufsystem AML unterstützen.

Einzig die Freiburger Rettungsleitstelle zusammen mit der Berliner Feuerwehr haben sich für die neue Notruftechnik eingesetzt und dazu bereit erklärt, das System für ganz Deutschland aufzubauen. An beiden Standorten stehen nun Server, in denen alle AML-Daten gespeichert werden. Um den Datenschutz zu gewährleisten, werden diese nach 60 Minuten wieder gelöscht. Die AML-Technik wird ab jetzt drei Jahre lang getestet und sukzessiv auf die 250 Leitstellen in Deutschland ausgerollt werden.

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AML funktioniert schon auf fast allen Smartphones

Neben dem Mobilfunknetz und der Leitstelle muss natürlich auch das Endgerät den neuen Standard unterstützen. AML ist auf allen Smartphones mit dem Google Betriebssystem Android ab der Version 4.0 integriert, sofern die Google Play Services installiert sind. Auch Apples iOS-Geräte mit der Version 11.3 unterstützen den AML Notruf. Die Standortübermittlung ist für alle Mobilfunkkunden kostenfrei.

Die neue Notruftechnik ist aber noch nicht perfekt

Die AML-Technik hat allerdings noch Schwächen. Sie versagt, wenn wir über unseren eigenen Mobilfunkanbieter kein Netz haben. Gerade wenn Personen in ländlichen Gegenden, im Wald oder an abgelegenen Orten verunglücken, kann das ein Problem sein. Zum Glück betrifft das aber nicht viele Notrufe.

Radfahrer, der gefallen und verletzt worden ist

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.