Joseph Plateau: Der Erfinder der “beweglichen Bilder”
Im Jahr 1830 entwickelte der Belgier Joseph Plateau das Phantaskop, ein Gerät, das “bewegliche Bilder” projektiert. Seine Erfindung gilt als der erste Schritt zur Entwicklung des Filmprojektors. Sie hat ihm aber seine Gesundheit gekostet. Um seine Versuche durchzuführen, musste der Forscher lange Zeit direkt in die Sonne schauen und erblindete infolgedessen. Der Belgier wurde am 14. Oktober 1801 geboren und wäre heute 218 Jahre alt gewesen. Zu seinen Ehren hat ihm heute Google ein Doodle gewidmet.
Joseph Plateau: Der belgische Physiker erfand das Wunderrad
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Phantaskop, noch als Wunderrad bekannt, basiert auf einem physischen Prinzip. Plateau zeichnete auf einer Scheibe verschiedene Bewegungsphasen von einem Tänzer, die durch Schlitze voneinander abgetrennt waren. Die Zuschauer blickten durch die Schlitze auf einen Spiegel, wo die Zeichnungen widerspiegelt wurden. Wenn die Scheibe gedreht wurde, dann nahm das menschliche Auge den Wechsel zwischen den Zeichnungen als Bewegung wahr. Ursprünglich waren auf der Scheibe nur 16 Bilder abgebildet, deswegen wurden in den ersten Stummfilmen ebenfalls 16 Bilder pro Sekunde projektiert. Wenn Sie einmal einen Stummfilm gesehen haben, dann haben Sie sicherlich bemerkt, dass die Bewegungen der Schauspieler auf der Leinwand unnatürlich wirken. Das liegt an der Zahl der bewegten Bilder, die pro Sekunde aufgenommen sind. Die heutigen Filme werden so gedreht, dass sie pro Sekunde 24 Einzelbilder wiedergeben. Diese Bildfrequenz ermöglicht eine natürliche Wahrnehmung der fortlaufenden Bildfolge.
Kaum vorstellbar, aber wahr: Ohne Plateau wären also Kino-Abende mit Freunden unmöglich. Kein Wunder, dass der Physiker für seine Erfindungen in Erinnerung blieb. Für seine Experimente schaute er lange Zeit direkt in die Sonne und erblindete in den kommenden Jahren. Trotzdem führte er zahlreiche Studien weiterhin durch und wurde für seine Regeln über die Seifenblasen-Struktur populär. Er schrieb sogar Bücher über seine Blindheit und erklärte in Details, dass er jahrelang nach der Verlust des Augenlichts immer noch Bilder visualisieren konnte.