Warum Frauen unter 35 ein fast doppelt so hohes Risiko für ischämischen Schlaganfall haben als männliche Altersgenossen
Weibliche Personen unter 35 Jahren erleiden laut Wissenschaftlern mit 44 % höherer Wahrscheinlichkeit einen ischämischen Schlaganfall als gleichaltrige Männer. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, in der die Autoren die Geschlechtsunterschiede in Bezug auf das Schlaganfallrisiko untersuchten. Darüber hinaus schlossen sie ursprüngliche Forschungen ein, die bevölkerungsbasiert waren und sich auf Erwachsene unter 45 Jahren konzentrierten. Die größte Inzidenz in der Übersicht hatten ischämische Schlaganfälle, die etwa 87 % aller Schlaganfälle ausmachen.
Geschlechtsunterschiede beim Risiko für einen ischämischen Schlaganfall
Grace Kellys Enkelin Charlotte Casiraghi trat für die Chanel-Schau als Pferdereiterin bei der Pariser Modewoche 2022 auf
Die Springreiter-Enkelin der ehemaligen Prinzessin Grace von Monaco, Charlotte Casiraghi eröffnete die Chanel-Modenschau 2022 auf ihrem Pferd
Die Analyse der Studienautoren ergab, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Inzidenz ischämischer Schlaganfälle bei Erwachsenen unter 35 Jahren am größten und deutlichsten waren. Dabei erlitten in dieser Altersgruppe schätzungsweise 44 % mehr Frauen als Männer einen ischämischen Schlaganfall. Dieser Geschlechtsunterschied verringerte sich jedoch bei Personen im Alter von 35 bis 45 Jahren. Geschlechtsspezifische Unterschiede in höheren Altersgruppen waren in diesem systemischen Review schwieriger zu bestimmen. Die Forscher konnten außerdem auch keine konkreten Ursachen für die höhere Prävalenz von Schlaganfällen bei jungen Frauen im Vergleich zu jungen Männern identifizieren. Sie schlussfolgerten, dass traditionelle atherosklerotische Risikofaktoren wesentlich zum Schlaganfallrisiko beider Geschlechter beitragen und mit zunehmendem Alter immer wichtiger werden. Diese Risikofaktoren sind jedoch bei jüngeren Frauen weniger verbreitet und werden möglicherweise nicht berücksichtigt. Dabei könnten nicht-traditionelle Risikofaktoren wie Schwangerschaft, Wochenbett und hormonelle Verhütungsmittel bei der Gesamtbelastung durch ischämische Schlaganfälle eine wichtige Rolle spielen.
Die neuen Forschungsergebnisse legen nahe, dass sich die Ursachen für einen ischämischen Schlaganfall bei jungen Erwachsenen von älteren Personen unterscheiden. Darüber hinaus könnte ein besseres Verständnis dieser Risikofaktoren zur Verringerung des Schlaganfallrisikos beitragen. Die Forscher konnten auch feststellen, dass Frauen mit einem Schlaganfall in der Vorgeschichte ein geringes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen aufweisen. Solche Komplikationen wie Präeklampsie und Frühgeburten könnten das Schlaganfallrisiko jedoch viele Jahre nach der Geburt erhöhen. Die Darstellung und Berichterstattung von Frauen in klinischen Studien zum akuten Schlaganfall ist außerdem weiterhin suboptimal. Diese Studie ebnet also den Weg für zukünftige Forschungen, deren Ergebnisse solche Risikofaktoren besser definieren könnten.