Der Elektro-Automobilmarkt – ambitionierte Ziele und harte Fakten

von Ramona Berger
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Die Bundesregierung in Deutschland hatte sich im Jahre 2013 ein bemerkenswertes Ziel gesetzt. Bis zum Jahre 2020 sollen rund eine Million Elektroautos auf den deutschen Straßen fahren. Die Hoffnung auf mehr Fahrzeuge dieses Typs war damals sogar noch höher. Mittlerweile erscheint der Zielwert in deutliche Ferne gerückt zu sein. 55.000 Elektroautos (inklusive Plug-In-Hybride) befinden sich derzeit in Deutschland in aktiver Nutzung. Aktuellen Schätzungen zufolge, werden es 2020 maximal 200.000 Fahrzeuge sein. Doch was ist der Grund für dieses Zurückhaltung im Bereich der E-Mobilität und wie sieht der Elektro-Automobilmarkt eigentlich in anderen Ländern aus?

Den höchsten Bestand mit rund 400.000 Elektro-Autos hat die USA, dicht gefolgt von China mit ca. 300.000. Betrachtet man allerdings den Bestand im Verhältnis zur Einwohnerzahl, rückt ein anderer Wert deutlich in den Vordergrund. Viel wichtiger im Ländervergleich ist die Beachtung des Marktanteils an E-Mobilität auf den Straßen. Hier ist Norwegen mit großem Abstand ein wichtiger Vorreiter. Über 18 % der Fahrzeuge auf den Straßen sind aktuell E-Autos. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Modelle Nissan Leaf, Volkswagen e-Golf und Tesla Model S. Auch in der Niederlande mit einem Marktanteil von 8,4 % Elektroautos und 43.970 Neuzulassungen im Jahr 2015 lässt sich eine deutliche Tendenz Richtung E-Drive erkennen. Im Vergleich schneidet Deutschland mit einem Anteil von 0,77 % E-Wagen auf den Straßen sehr schlecht ab.

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Was ist der Grund für den Elektroauto-Boom in anderen Ländern? Immerhin besitzt Deutschland im Vergleich zu Norwegen und auch zur Niederlande eine höhere Anzahl an Ladestationen, was die Nutzung eines E-Wagens im Wesentlichen vereinfachen sollte. Der Elektroauto-Boom in Norwegen ist mit der umweltfreundlichen und besonders nachhaltigen Mentalität der Norweger zu erklären. Die staatliche Förderung in Deutschland und Norwegen in Bezug auf Elektro-Autos, wie z.B. die Befreiung der KFZ-Steuer und eine Kaufprämie bis 4.000 €, unterscheiden sich nämlich nicht voneinander. Einen anderen Vorteil, den Besitzer von E-Autos in den Niederlanden gegenüber den deutschen E-Auto-Besitzern haben, ist eine ausgezeichnete Infrastruktur. Diese haben bspw. in großen Städten wie Amsterdam, in denen es für gewöhnlich besonders schwer ist Parkplätze zu finden, spezielle Parkmöglichkeiten für Elektroautos zur Verfügung gestellt.

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Insgesamt haben die Deutschen wenig Lust auf Elektroautos, da diese vielen Menschen immer noch zu teuer sind. Selbst die Kaufprämie von 4.000 € ist nicht ausreichend, um die Kraftstofffahrer von einem Umstieg zu überzeugen. Evtl. sollte von Seiten der Bundesregierung über eine Steigerung der staatlichen Förderungen nachgedacht werden, wie es in Frankreich der Fall ist. Dort ist eine Kaufprämie von 6.300 € üblich, was sich wiederum in der Anzahl der Neuzulassungen widerspiegelt. Doch nicht nur der Preis ist ausschlaggebend, auch muss über einen Ausbau der Infrastruktur nachgedacht werden, wie z.B. Parkmöglichkeiten für Elektroautos in Großstädten à la Niederlande oder einer induktiven Ladetechnik durch Magnetspulen auf der Fahrbahn wie es in Großbritannien der Fall ist. Die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos und der Elektro-Automobilmarkt steht erst am Anfang seiner Entwicklung. Es bleibt daher spannend inwiefern sich Deutschland diesen Möglichkeiten bedienen wird und wann auch wir mit einem Elektroauto-Boom rechnen können.

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Ramona aus Frankfurt ist Mutter der zweijährigen Kaia. Ihre Leidenschaften sind Zumba, Natur und Gärtnern, was sie in ihrem Hinterhofparadies auslebt. Sie sucht ständig nach Mama-Hacks und Kochtipps, um den Alltag effizienter zu gestalten. Kreative Ideen für Kinderentwicklung und aktuelle Trends in Mode und Ernährung begeistern sie ebenfalls. Seit 2013 schreibt Ramona für Deavita, stets gründlich recherchiert und oft durch Experteninterviews gestützt. Sie hat Psychologie in Freiburg studiert.