Fahrrad fahren lernen – Praktische Tipps, die dem Lehrer helfen
Ein wichtiger Teil beim Großziehen der Kinder ist, ihnen das Fahrrad fahren beizubringen. Es ist ein wichtiger Meilenstein, der auch immer in Erinnerung bleiben wird und jedes Elternteil einen gewissen Stolz verspüren lässt. Und obwohl es sich um eine aufregende Sache handelt, kann sie auch gleichzeitig ziemlich beängstigend sein, wenn man sich nicht sicher ist, wie man vorgehen soll. Um es Ihnen aber so einfach wie möglich zu machen, möchten wir Ihnen einige Tipps zum Thema Fahrrad fahren lernen geben, die Ihnen bestimmt sehr behilflich sein werden.
Um den besten Erfolg beim Radfahren zu erzielen, sind nämlich verschiedenste Faktoren zu beachten und für die möglichst beste Sicherheit zu sorgen. Der Ort, die Ausstattung, der Bodenbelag, sowie die richtige Vorgehensweise spielen eine große Rolle und dürfen nicht unterschätzt werden. Sicher können Sie sich in die Lage Ihres Kindes versetzen und wissen, was es für ein Gefühl ist, etwas neues und sich auch zum Teil beängstigendes zu erlernen. Machen Sie es dem Kind aus diesem Grund so angenehm und spaßig wie möglich.
Inhaltsverzeichnis
Der richtige Ort
Da es bei den ersten selbstständigen Versuchen schnell auch mal zum Fall kommen kann, ist ein weicher Untergrund am besten geeignet. Solche sind Felder mit etwas Gras. Das Gras sollte nicht zu hoch sein, da sonst eine zu starke Reibung an den Rädern stattfindet und das Fahrrad fahren lernen erschwert wird. Auch sollte es sich um eine hindernisfreie Zone handeln, die ausreichend Platz zum Fahren bietet. Haben Sie keine grasige Stelle zur Verfügung, eignet sich natürlich auch ein harter Boden, wie er in einem Park oder auf einem leeren Parkplatz zu finden ist. Achten Sie dann jedoch darauf, dass die Umgebung eben und keine steilen Hänge vorhanden sind.
Sicherheit geht vor
Die Sicherheit geht natürlich vor. Vor allem da es die ersten Fahrversuche Ihres Kindes sein werden. Ganz besonders wichtig ist hierbei der Helm. Dieser kann aber auch danach mit Knie- und Armschützern kombiniert werden. Wählen Sie für das Kind keine zu lockere Kleidung, die in den Pedalen oder gar den Reifen hängen bleiben könnten. Am besten eignet sich eine lange Hose, die Sie auch in die Socken stecken können. Schnürsenkel verstecken Sie ebenso im Schuh. Verwenden Sie leuchtende, für Autofahrer auffallende Kleidung und bringen Sie viele Reflektoren am Fahrrad an.
Die Lenkung
Zuallererst sollte sicher gestellt werden, dass Ihr Kind die Lenkung gut beherrscht, wenn es Radfahren lernen soll. Lernt das Kind nicht, dass der Lenker fest und gerade gehalten werden muss, können Sie schnell umfallen, sich dabei erschrecken und die Lust verlieren. Dabei sollten Sie das Fahrrad gut stützen. Wie genau, sehen Sie sehr gut auf dem Foto oben. Halten Sie eine Seite des Lenkers fest, sowie den Sattel. Zugegeben, das kann ziemlich in den Rücken gehen, sollte jedoch nicht unterschätzt werden.
Damit das Kind lernt, geradeaus zu fahren, was ein wichtiger Schritt ist, ist eine lockere und gerade Haltung notwendig. Der Kopf sollte gerade nach vorn schauen. Ein natürlicher Reflex beim Schauen nach links, rechts oder nach hinten ist, dass sich auch der Oberkörper und damit gleichzeitig auch die Arme in die jeweilige Richtung drehen. Dabei wird der Lenker automatisch mitgerissen. Das Fahrrad wird unstabil, was Ihr Kind erschrecken könnte. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie Ihr Kind in dieser Zeit gut stützen und festhalten.
Praktische Lernweste
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Bemerken Sie einen Fortschritt, können Sie einen Schritt weitergehen, den Lenker loslassen und stattdessen den Rücken des Kindes festhalten. Dann ist es schon mehr auf sich selbst gestellt und Sie sehen, ob es den Lenker bereits sicher hält und Kurven leichter nimmt und bereits für den nächsten Schritt ist.
Verschiedene Hilfsmittel
Als sehr praktisch erweisen sich hierfür auch Lernhilfen für das Fahrrad. Sie stellen Stangen mit einem Griff dar, die am Sattel angebracht werden und dem “Fahrlehrer” ermöglichen, das Fahrrad von hinten festzuhalten. Und das zudem auch noch im aufrechten Zustand. Das ist vor allem in Skandinavien eine übliche Methode. Ebenso eignet sich eine Lernweste. Diese wird vom Kind angezogen und besitzt einen Griff im Rücken, mit den die Eltern das Gleichgewicht der Kindern korrigieren können. Wählen Sie am besten eine auffallende Farbe, die schon von weitem erkannt werden kann, für den Fall, dass Auto in der Nähe fahren. Diese Produkte sind aber nicht unbedingt nötig, sondern dienen eigentlich eher dem Komfort des Lehrenden.
Alter
Bestimmt fragen Sie sich, welches Alter eigentlich am besten geeignet ist. Im Prinzip kann es schon mit dreieinhalb Jahren ohne Stützräder probiert werden, je nachdem ob Ihr Kind auch schon den Wunsch verspürt. Zwingen Sie es nicht dazu! Falls es schon vorher ein Fahrrad mit Stützrädern besaß, wird der erste Schritt, bei der Sie die Lenkung beibringen müssen, auch gleich viel leichter fallen. Ihr Kind hat dann schließlich schon eine gewisse Erfahrung damit. Andernfalls besorgen Sie ein Fahrrad für 3 jährige.
Das perfekte Alter ist aber wahrscheinlich mit fünf. Dann können die Kinder bereits das Gleichgewicht sehr gut halten, was auch schnell auf dem Fahrrad übertragen werden kann. Ganz besonders schnell wird das Kind im Alter von sechs das Fahren lernen. Sie können davon ausgehen, dass im Schnitt eine Dauer von einer Stunde ausreichend sein wird.
Das Fahrrad
Ein Punkt, über den Sie sich bestimmt nicht sicher sind, ist, was die richtige Höhe des Fahrrads sein sollte. Meist sollte es etwas kleiner sein, als man sonst wählen sollte. Oder aber Sie nehmen eine etwas größeres Fahrrad, dem Sie den Sattel etwas herunterstellen. Wichtig ist, dass Ihr Kind problemlos mit den Füßen auf dem Boden stehen kann.
Oft werden zu Beginn auch die Pedale entfernt, sodass eine Art Laufrad entsteht, damit das Kind erst einmal die Lenkung und auch eine gewisses Gefühl für das Gleichgewicht erhalten kann. In diesem Fall stören und irritieren die Pedale weniger. Es ist aber wichtig, dass Ihr Kind dann auch gut den Boden erreicht. Es kann von Ihnen fortbewegt, aber auch selbst in laufender und gleichzeitig auf dem Sattel sitzender Bewegung durchgeführt werden. Durch Abstoßen können die ersten freien Meter hinter sich gebracht werden. Außerdem erhalten Sie so eine Vorstellung davon, inwiefern Ihr Kind bereits das Gleichgewicht auf dem Fahrrad halten kann.
Die Bremsen
Für das erste Rad ohne Stützräder ist es wichtig, die richtige Art von Bremse zu wählen. Vor allem bei kleineren Kindern ist die Handbremse am Lenker meist nicht ausreichend. Eine Bremse an den Pedalen, die aktiviert wird, wenn man sie rückwärts tritt, ist von Vorteil, da das Kind hierbei nicht so viel Kraft anwenden muss. Mehr Kraft ist in den Beinen so oder so geboten und macht es n für die Kinder einfacher und damit auch sicherer.
Sie werden feststellen, dass Ihr Kind bei all der Aufregung die Bremse auch einmal schnell vergessen. Das sollte aber auch Sie nicht in Panik versetzen. Lassen Sie Ihr Kind sogar so oft wie möglich allein fahren, damit es sich an all das gewöhnen kann. Bleiben Sie aber dennoch immer in der Nähe, um in Extremsituationen reagieren zu können. Laufen Sie entweder nebenher oder stellen Sie sich weiter vorn auf, um das Fahrrad eventuell vorne am Lenker stoppen zu können.
Das Kind an alles gewöhnen
Das Bremsen lernt das Kind am besten, indem Sie es immer in unterschiedlichen Abständen bremsen lassen. Dies sollte unerwartet geschehen, wie es auch im Alltag passieren könnte. Sprechen Sie sich mit Ihrem Kind ab und rufen Sie ab und zu “Stop!”, bis es sich daran gewöhnt hat. Hier können Sie zu Beginn wieder die Variante nutzen, bei der das Kind neben dem Fahrrad läuft.
Vorder- und Hinterbremse
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Da das Fahrrad eine Vorder- und Hinterbremse besitzt, sollte das Kind auch darüber aufgeklärt werden. Verwendet man nur die Vorderbremse, besteht bei einer größeren Geschwindigkeit und plötzlichen Bremsung die Gefahr, dass der Fahrende nach vorn geworfen wird. Die Hinterbremse birgt, vor allem bei einem sandigen Boden, wiederum die Gefahr, dass das Hinterrad hin- und herrutscht. Das gilt auch für die Pedalenbremse. Ein Fallen ist wieder ein Risikofaktor. Achten Sie darauf, dass Ihrem Kind diese Eigenschaften bekannt sind und es am besten beide Bremsen gleichzeitig benutzt.
Halten Sie Ihr Kind mit der Zeit immer lockerer fest. Lassen Sie sogar ab und zu kurz los, um festzustellen, ob es bereits selbstständig das Gleichgewicht halten kann. Ist dies der Fall, sollten Sie Ihr Kind sofort loben. Überhaupt sollten Sie das während der gesamten Übungszeit tun, um für Motivation zu sorgen. Gehen Sie während jeder erneuten selbstständigen Strecke heimlich ein paar Meter zurück, um Ihrem Kind den Glauben zu geben, weiter gefahren zu sein, als es eigentlich der Fall ist. Auch das stimuliert und macht das Fahrrad fahren lernen gleich noch spaßiger.
Das Gleichgewicht halten
Ein Gefühl für das Halten des Gleichgewichts erhält der Schüler schneller, wenn Beine und Füße näher am Fahrrad gehalten werden. Das Verringert das Schaukeln. Sie können aus dieser ganzen Übung ein kleines, motivierendes Spiel gestalten. Zählen Sie gemeinsam die Sekunden, in denen Ihr Kind selbstständig das Gleichgewicht hält. Mit jeder zusätzlichen Sekunde werden die Freude und auch der Stolz größer. Und was motiviert besser als der Drang, einen Rekord zu verbessern?
Auch wenn Ihr Kind das Radfahren nun gemeistert hat, sollten die ersten Radtouren auf Ihren oder Ihre Kleine abgestimmt sein. Das bedeutet, dass Sie beim gemeinsamen Fahren ein langsames Tempo einhalten müssen. Auch kleine Pausen sind empfehlenswert, in denen ein kleiner Snack und erfrischende Getränke angeboten werden können. Auch Spiele können in der Zwischenzeit gespielt werden. Hauptsache Ihr Kind kann sich gut zwischen den einzelnen Strecken erholen. Ganz besonders spaßig werden die ersten Tage auf dem eigenen, stützräderfreien Fahrrad nach dem Fahrrad fahren lernen, wenn Sie den besten Freund mitfahren lassen.
– Besitzt Ihr Kind bereits ein Fahrrad mit Stützrädern, sollten Sie dies auch nutzen, um das Fahrradfahren beizubringen. Das gilt selbst dann, wenn es schon etwas klein erscheint. Daran ist Ihr Kind nämlich bereits gewöhnt. Es kommt besser mit der Lenkung klar und kann auch besser den Abstand zwischen Pedalen und Boden abschätzen. Häufig wird der Fehler gemacht, dass ein neues Fahrrad gekauft wird, das dann zum Fahrrad fahren lernen dient. Besser ist, wenn Sie dieses als Belohnung nutzen. Das ist auch gleich noch eine gute Motivation.
– Manche glauben, dass es eine sicherere Alternative ist, statt beider Stützräder nur eines zu entfernen. Jedoch verhindert dies, dass Ihr Kind lernt, das Gleichgewicht richtig zu halten und auch ist nicht gleichmäßig stützend, beziehungsweise, unstabil.
– Belügen Sie Ihr Kind nicht, dass Sie es festhalten, obwohl Sie gerade losgelassen haben. Informieren Sie es stattdessen sogar von Ihrem Vorhaben. Sollte Ihr Kind nämlich aus dem Gleichgewicht kommen und fallen, ohne dass es Bescheid wusste, wird es das Vertrauen in Ihnen verlieren und eventuell Angst vor der nächsten Fahrt bekommen. Damit verliert sich auch schnell der Wunsch danach, das Radfahren zu erlernen.
– Gehen Sie nicht mit bestimmten Erwartungen an die Sache. Es kann durchaus sein, dass das Fahrrad fahren lernen nicht gleich am ersten Tag klappt und an einem anderen wiederholt werden muss. Auch ist das Fallen ganz und gar keine Seltenheit und ganz normal. Stellen Sie sich darauf ein. Sie werden viel loben und ermutigen müssen.
Wir hoffen, dass Sie mit unseren Tipps den besten Erfolg haben und schon bald einen neuen Radfahrer in der Familie haben werden. Mit ein wenig Geduld wird Ihr Kind aber schnell und einfach fahren lernen. Wir wünschen Ihnen nicht nur viel Erfolg, sondern auch Spaß bei diesem neuen, wichtigen Meilenstein im Leben Ihres Kindes und viele angenehme Fahrten!