Spinnen auf Heidekraut: Nützliche Helfer oder Gefahr für die Pflanze?
Besonders im Altweibersommer bekommt man ein besonderes Naturspektakel zu sehen - überall Spinnenweben, die durch den Tau in der Morgensonne glitzern. Doch auch zu anderen Zeiten lassen sich diese kleinen Mitbewohner auf Pflanzen nieder und machen es sich gemütlich. Ist das problematisch?
Schmückt eine Decke aus Spinnenweben Ihr geliebtes Heidekraut? Sie fragen sich nun, ob dieses Gespinst Ihrer Pflanze schaden könnte - oder vielleicht sogar die Spinnen selbst? Ist es vielleicht sogar von Vorteil? Oder stört es Sie rein optisch und Sie fragen sich, wie Sie die Spinne loswerden können, ohne ihr zu schaden?
Ob im Garten oder auf dem Balkon – oft sind das die ersten Fragen, die auftauchen, wenn man dieses relativ seltene Phänomen bemerkt. Die filigranen Heidekräuter sind zwar robust, aber unnötigen Schädlingen möchte man sie natürlich trotzdem nicht aussetzen. Doch keine Sorge – Spinnenweben sind nicht immer gleich eine Gefahr. Wie gehen Sie richtig mit Spinnen auf Heidekraut um?
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Diese schönen Pflanzen mit ihren zarten Blüten sind für viele Pflanzenliebhaber zur Pflicht geworden, wenn es um die Herbstbepflanzung geht. Kein Wunder, denn sie sehen nicht nur hübsch aus, sondern punkten auch in Sachen Widerstandsfähigkeit und bleiben bis in den Winter hinein ein treuer Begleiter in Beet und Balkonkasten.
Spinnen auf Heidekraut sind eigentlich keine Überraschung. Da die Pflanze sehr verzweigt und dich wächst, bietet sie den perfekten Schutz für die kleinen Bewohner und eine wunderbare Grundlage, um ihre Fangnetze zu spannen. So fangen sie mühelos kleine Insekten, die Unterschlupf in der Pflanze suchen und fallen dabei selbst kaum auf.
Sind Spinnen auf Heidekraut also unschädlich?
Nein, Spinnen auf Heidekraut sind nicht zwangsläufig ein schlechtes Anzeichen. Was wie ein Befall wirkt, ist eigentlich sogar ein gewisser Schutz für Ihre Pflanze. Sie fressen nämlich lediglich Insekten und unter Umständen sogar Schädlinge, ernähren sich aber nicht von der Pflanze selbst.
So sind Sie und Ihre Pflanzen sogar geschützt – denn Mücken, Fliegen, Blattläuse und Trauerfliegen werden schnell zur Beute – bevor sie zur Plage werden.
Aber Vorsicht: Spinnweben sind nicht immer gleich Spinnweben!
Foto: KI generiert
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Bevor Sie sich nun aber über den unerwartet neu gewonnen Pflanzenschutz freuen, sollten Sie einen genaueren Blick auf die Gespinste werfen. Sind es wirklich einfache Spinnen?
Nicht nur sie spinnen nämlich Netze. Auch die unerwünschten Spinnmilben (daher auch der Name) schmücken Pflanzen mit Gespinsten. Wenn Sie den Unterschied aber nicht kennen und den Milben ihre Ruhe gönnen, im Glauben, es seien die Nützlinge, kann der Befall schnell ausarten und der Pflanze erheblich schaden.
Zum Glück sind die Spinnmilben und ihre Gespinste aber sehr einfach von Spinnen zu unterscheiden, sodass ein genauerer Blick schon ausreicht.
Echte Spinnen bilden klar erkennbare Netze. Diese können je nach Art mal dichter, mal grobmaschiger gesponnen sein. Die Spinnen selbst sind meist nicht sofort oder gar nicht zu finden, denn sie verstecken sich gut. Schäden sind nicht zu erwarten.
Spinnmilben hingegen sind zwar winzig, treten aber in Kolonien auf und wimmeln überall auf ihren Gespinsten. Schaut man näher hin, sieht man sie sofort. Die Gespinste sind weniger strukturiert und wirken wie Staubfäden. Die Schädlinge selbst saugen den Pflanzensaft, was zu hellen Sprenkeln auf den Blättern führt – spätestens dann können Sie sicher sein, dass es sich nicht um eine einfache Spinne handelt. Der Befall schwächt auf Dauer die Pflanzen.
Was können Sie tun, wenn Sie Spinnen oder Spinnmilben loswerden möchten?
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Handelt es sich um die Gespinste von Spinnmilben, erübrigt sich die Frage, ob Sie sie loswerden möchten. Um Ihre Pflanze zu retten, ist das schlichtweg nötig. Gewöhnliche Spinnen hingegen können entfernt werden, wenn Sie sie optisch stören. Wie gehen Sie bei beiden Varianten richtig vor?
Spinnmilben im Heidekraut bekämpfen
Die erste Maßnahme, die Sie ergreifen sollten, ist, die Pflanzen abzubrausen – je nachdem, ob die Pflanzen im Topf oder Beet stehen, funktioniert das am besten unter der Dusche oder mit dem Wasserschlauch. Versuchen Sie dabei von der Seite zu spritzen, damit die Schädlinge nicht auf die Erde unter der Pflanze fallen, sondern von ihr wegfliegen. Andernfalls krabbeln sie später einfach wieder zurück auf das Heidekraut.
Um einem erneuten Befall nun vorzubeugen, sollten Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen, denn diese mögen die Insekten ganz und gar nicht. Gegen trockene Luft hilft einfaches, regelmäßiges Einsprühen der Pflanze mit Wasser.
Bei einem hartnäckigen Befall oder um auf Nummer sicher zu gehen, können Sie auch ein bewährtes Hausmittel einsetzen: Mischen Sie einen Liter Wasser mit einem Esslöffel Schmierseife (oder weniger und mit angepasstem Verhältnis) und sprühen Sie den Sud auf das Heidekraut.
Auch Nützlinge erweisen sich als effektiv. Raubmilben beispielsweise naschen die Spinnmilben sehr gerne, schaden der Pflanze aber nicht.
Spinnen auf Heidekraut loswerden
Foto: R.Moore/ Shutterstock
Spinnen sind zwar nützlich, aber ihre Spinnennetze im Ziergarten und auf dem Balkon nicht unbedingt erwünscht und ansehnlich. Doch töten müssen (und sollten) Sie die Spinne nicht, um sie loszuwerden.
Meist reicht es schon aus, ihre Netze abzustreifen. Sowohl Pflanze und Spinne bleiben so unversehrt und die Spinne zieht sich oft von selbst zurück.
Falls sie jedoch konsequent weiter Netze spinnt, können Sie sie auch einfach umsiedeln. Hierfür nehmen Sie ein kleines Glas und ein Stück Papier oder Pappe. Stülpen Sie das Glas über die Spinne und schieben Sie das Papier unter das Glas, sodass die Spinne gefangen ist. Nun bringen Sie sie an einen anderen Ort, wo sie in Ruhe Ihre Beute jagen kann.
Die Netze können Sie auch mit einem Gartenschlauch abspülen, falls es mit der Hand nicht so gut klappt oder Reste auf der Pflanze bleiben.
Vorbeugend können Sie wie auch bei den Spinnmilben vorgehen: Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit Wasser, denn das macht den Platz weniger attraktiv für Spinnen.
Anne Seidel ist 1987 in Frankfurt am Main geboren, was auch Ihre Leidenschaft für Großstädte erklärt. Nichtsdestotrotz liebt sie die Natur und Aktivitäten wie Bergsteigen und Camping, weshalb sie auf Umweltfreundlichkeit großen Wert legt - auch, was den Haushalt betrifft. Durch ihr großes Interesse in verschiedensten Themenbereichen wie Garten, Kochkunst, Beauty, Gesundheit und Fitness hat sie sich viel Wissen angeeignet, das sie dank der Arbeit bei Deavita seit 2014 mit ihren Lesern teilen kann.