Wie Sie Ihren Walnussbaum klein halten und welche Sorten für kleine Gärten optimal sind
Ein Walnussbaum ist ein wahrer Juwel für den Garten, kommt jedoch mit einer enormen Größe daher. Kann man diese für kleine Gärten vielleicht beeinflussen?
Apfelbaum, Birne und Kirsche sind in so gut wie jedem Garten vertreten. Anders sieht es mit der Walnuss aus, was wahrscheinlich vor allem daran liegt, dass es sich um einen sehr großen Baum handelt. Besonders im kleinen Garten wird er dementsprechend schnell stören. Denn er ist auch für seinen dichten Schatten bekannt, der im Sommer zwar äußerst einladend, für umliegende Pflanzen aber von Nachteil ist. Gibt es dennoch eine Möglichkeit, mit der man den Walnussbaum klein halten kann?
Inhaltsverzeichnis
Starke Rückschnitte sind von Nachteil, aber es gibt Alternativen
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Wer sich schon länger mit Obstbäumen beschäftigt, weiß wahrscheinlich: Mit regelmäßigen Rückschnitten erhalten sie eine kugelige, kompakte und vor allem niedrige Krone, wodurch das Obst gut zu erreichen ist. Leider ist das für den Walnussbaum keine Option. Für die gemeine Sorte gibt es tatsächlich keine Möglichkeit, den Wuchs in die Höhe zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Warum?
- Rückschnitte fördern einen starken Neuaustrieb.
- Die Krone verdichtet durch die vielen neuen Triebe zu stark. Dadurch wird die Durchlüftung gestört und Krankheiten, die durch zu viel Feuchtigkeit begünstigt werden, gefördert.
- Ein häufig geschnittener Walnussbaum lebt bedeutend weniger lang, als ein Exemplar, das natürlich wachsen durfte.
Ein Erziehungsschnitt kann die Form der Krone positiv beeinflussen
Aufgrund der oben genannten Tatsachen ist es ratsam, Walnussbäume nur bei Bedarf und so sparsam, wie möglich, zu schneiden. Und damit sollten Sie bereits beim Jungbaum beginnen, denn dann ist genau die richtige Zeit, um die Baumkrone inklusive Stamm ganz nach Ihren Bedürfnissen zu formen. Sie beeinflussen also das Grundgerüst Ihres Bäumchens.
Hierbei gehen Sie, wie folgt, vor:
- Orientieren Sie sich immer am Hauptstamm.
- Wachsen aus diesem im Bereich der Krone Zweige, die ebenso vertikal stehen, entfernen Sie sie. Sie sind nämlich, rein optisch gesehen, Konkurrenten für den Hauptstamm und unnötig, da sie im Laufe der Zeit unnötig neuen Austrieb hervorbringen werden.
- Triebe, die unterhalb der Krone aus dem Stamm wachsen, müssen weg.
- Aus den kleineren Zweigen innerhalb der Baumkrone sollte ein Grundgerüst entstehen. Zu diesem Zweck können alle Zweige, die länger als der Durchmesser des Gerüsts wachsen, gekürzt werden.
Mehr über den Schnitt von Walnussbäumen gibt es in diesem Artikel.
Weitere Tricks, mit denen Sie den Walnussbaum klein halten: Vermindern Sie die Wuchsfreude
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Es gibt noch einige fortführende Schnitttechniken, die es ermöglichen, den Baum zwar nicht großartig kleiner zu halten, aber seine Wuchsgeschwindigkeit zu reduzieren und den Durchmesser der Krone etwas kompakter zu halten. Im Frühjahr oder Spätsommer sollten Sie:
- die Hälfte aller äußeren Äste und Zweige kürzen. Das bedeutet, dass alle zwei Zweigspitzen bis zur ersten Verzweigung abgeschnitten werden können, aber nicht mehr als 1,5 Meter weit (befindet sich die erste Verzweigung also in größerer Entfernung als 1,5 Meter, lassen Sie diesen Ast aus).
- Im nächsten Jahr schneiden Sie auf dieselbe Weise jene Zweige, die Sie nun ausgelassen haben.
- Die Zweige innerhalb der Baumkrone werden nicht geschnitten, außer sie sind krank oder vertrocknet!
- Sollte jedoch ein Trieb in der Krone steil wie der Leitast wachsen (den Sie aber nicht schneiden sollten, wie wir im vorherigen Punkt erwähnt haben), können Sie ihn stattdessen nach unten binden. Biegen Sie ihn hierfür in Richtung eines niedrigeren Asts (achten Sie darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, denn sonst bricht der Zweig) und fixieren Sie ihn in dieser Position, indem Sie ihn an einem der unteren Äste festbinden. Durch diese vertikalere Wuchsrichtung (ein Winkel von mind. 45 Grad) verlangsamt sich auch die Wuchsgeschwindigkeit.
Hinweis: Walnussbäume “bluten” nach Schnitten, wodurch sie sich selbst heilen. Eine spezielle Wundversorgung ist daher zwar möglich, aber eher unnötig.
Ist ein Walnussbaum für den kleinen Garten also nicht geeignet?
Doch, Züchtungen machen es glücklicherweise möglich, auch kleine Walnussbaum-Sorten zu wählen. Welche sind das?
- Juglans regia ‚Europa‘
Mit einer Wuchshöhe von etwa 3,5 Metern wird dieser Zwerg-Walnussbaum bedeutend kleiner als der normale mit seinen beeindruckenden 20 Metern. Das ermöglicht es, gezielt einen Schattenplatz im Garten zu wählen, der dann mit einem natürlichen Schatten ausgestattet wird, während noch genug sonnige Plätze für Ihre Sonnenanbeter in den Beeten bleibt.
- Weinsberger Walnuss
Eher mittelgroß wächst diese Sorte und das bezieht sich sowohl auf die Breite als auch die Höhe. Rechnen Sie hier mit einer Krone von 6 bis 8 Metern Durchmesser und einer Höhe von bis zu 10 Metern.
Andere Obstbäume, für die Zwerg-Sorten angeboten werden, finden Sie hier.
Ist eine Kübelhaltung denkbar?
Wahrscheinlich vermuten Sie, dass man, nach all den obigen Informationen, keinen Walnussbaum im Topf ziehen kann. Doch wir werden Sie überraschen: Es gibt tatsächlich eine Mini-Sorte, mit der das möglich ist und die Kultivierung sogar auf dem Balkon erfolgen kann. Es handelt sich hierbei um eine Variante des Juglans regia, nämlich um Dwarf Karlik 3. Seine überraschende Höhe von 50 bis 150 Zentimetern kann wohl kaum übertroffen werden.
Tipps und Ideen für kleine Gärten erhalten Sie hier.