Kletterrosen schneiden für einen Rosenbogen: Diese Schnittarten sind für die Pflege wichtig
Wer sich eine Rankrose anschafft, tut das selbstverständlich mit dem Gedanken, sie an irgendeiner Kletterhilfe emporklettern zu lassen. Ganz besonders romantisch und beliebt sind hierbei die Bögen, die beispielsweise über Gartenwege alternativ zu Rankwänden den Garten zieren und besonders einladend wirken sollen. Doch hat man sich erst einmal eine Rose dieser Art zugelegt, stellt sich schnell die Frage: Müssen Kletterrosen geschnitten werden, damit sie einen Bogen umschließen können?
Die Antwort ist schnell gegeben: Ja, Sie müssen Kletterrosen schneiden für einen Rosenbogen. Doch damit ein üppiger und blütenreicher Wuchs möglich ist, sollte der Schnitt zur richtigen Zeit und auf die richtige Weise erfolgen. Wir erklären!
Inhaltsverzeichnis
Wann schneidet man Rankrosen zurück?
Generell sollte man zweimal jährlich Rankrosen schneiden, wobei die Schnitte zu beiden Zeiten unterschiedlich ausfallen:
- Im frühen Herbst erfolgt sozusagen der Formschnitt oder das Auslichten.
- Im Frühling, wenn die Rose den Winter überstanden hat, können Sie alles, was abgestorben ist, entfernen. So kann die Blume im Anschluss ungestört austreiben und wieder üppiges Laub und Blüten ausbilden.
Kletterrosen im Herbst schneiden
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Außerhalb der Blütezeit investiert die Rose Ihre Kraft besonders ins Wachstum der neuen Triebe (Je nach Sorte bis zu 3 Meter!). Die Wuchsfreude ist natürlich perfekt, um einen Rosenbogen möglichst schnell zu bepflanzen. Jedoch bedeutet das auch Chaos. Und im Endeffekt möchte man doch unter den Bogen hindurchlaufen können, was durch herabhängende und abstehende Triebe erschwert wird.
Deshalb ist der Herbst ein guter Zeitpunkt, um ein bisschen zu formen. Bereits im September, wenn bis zum ersten Frost noch ausreichend Zeit bleibt, können Sie sich an die Arbeit machen und all die neuen, langen Rosentriebe kürzen:
- Suchen Sie sich den ersten der grünen Neutriebe und verfolgen Sie ihn bis zum alten Holz zurück.
- Von diesem alten Holz aus schätzen Sie ca. 20 bis 30 cm ab (Nein, Sie brauchen nicht extra ausmessen. Ganz so penibel ist die Kletterrose nun auch wieder nicht.).
- An dieser Stelle schneiden Sie mit einer scharfen und sauberen Gartenschere den restlichen Trieb ab.
Dieser Rückschnitt sorgt nicht nur dafür, dass wild durcheinander hängende Rosentriebe in Zaum gebraucht werden. Sie stimulieren auch einen dichteren Wuchs, denn an der Schnittstelle werden sich schnell gleich mehrere neue Triebe bilden.
Diese gekürzten Neutriebe werden nun vom Rosenbogen abstehen und während der Winterzeit vielleicht nicht sehr mit dem runden Bogen harmonieren. Sobald sie im Sommer aber wieder austreiben, können Sie sie am Bogen entlangleiten und bei Bedarf festbinden.
Im Frühling Kletterrosen schneiden für einen Rosenbogen
Im Frühling liegt der Fokus auf das tote Holz, denn Neutriebe gibt es ja noch nicht. Natürlich können Sie abgestorbene Pflanzenteile bereits im Herbst entfernen. Aber manchmal sterben auch im Winter weitere ab. Diese stören lediglich und stören noch dazu die schöne Optik Ihres Rosenbogens während der Saison. Warum also am Stock lassen?
Jetzt, wo die Pflanze noch schön kahl ist, erhalten Sie auch einen guten Überblick über die Verteilung der Triebe. So lässt sich besser abschätzen, wo Sie die Pflanze eventuell etwas auslichten oder formen können. Nutzen Sie diesen Vorteil für einen Pflegeschnitt. Alles, was sich kreuzt oder sogar berührt, kann und sollte wegkommen. Machen Sie sich keine Sorgen, falls der Rosenstock plötzlich zu kahl erscheint. Er wird wieder fleißig austreiben und Sie werden diesen Anblick vergessen.
Auch, wenn sich im Inneren des Rosenbogens Triebe kreuzen, können Sie sie kürzen. Damit dieser üppig bewachsen wirkt, ist es nämlich nicht notwendig, unzählige Triebe am Stock zu behalten. Im Gegenteil sogar: Diese könnten im Laufe der Saison verkümmert, da eventuell nicht ausreichend Licht ins Innere dringen kann.
Wenn ein Verjüngungsschnitt notwendig ist
Egal, wie regelmäßig Sie Ihre Kletterrosen schneiden, früher oder später kommt der Moment, an dem die Pflanze einfach zu massiv wird. Die Folge ist viel Altholz, an dem weder Blätter noch Blüten wachsen, wodurch die Rose im Endeffekt kahl wird. Doch damit Sie nicht wieder Jahre warten müssen, bis sich ausreichend neue Triebe gebildet haben, um den Bogen zu bedecken, gehen Sie, wie folgt, vor:
Lassen Sie den üblichen Herbstschnitt ausfallen und führen Sie den Radikalschnitt durch oder schneiden Sie erst im Frühling zurück!
- Falls Sie den Herbst wählen
Konzentrieren Sie sich nur auf das alte Holz und lassen Sie die Finger von den neuen Trieben, die Sie für gewöhnlich im September kürzen (Ausnahme bilden natürlich kranke, tote oder verletzte Neutriebe). Die alten, verholzten Rosentriebe, sowie solche, die schwach wachsen, schneiden Sie etwas oberhalb des Bodens ab.
So machen Sie Rosen winterfest.
- Bei einem Rückschnitt im Frühling
Die zweite Möglichkeit, um einen Radikalschnitt durchzuführen, ist der Frühling. Manch einer bevorzugt diesen sogar, da man dann einen besseren Überblick über die Triebe hat, da noch kein störendes Laub vorhanden ist.
Ansonsten gehen Sie in Bezug auf das Altholz genauso vor, wie im Herbst: Schneiden Sie es bis knapp über dem Boden ab. Lassen Sie die Neutriebe aus dem Vorjahr in Ruhe und leiten Sie diese anstelle der alten, abgeschnittenen den Bogen entlang. Haben Sie diese wie üblich im September gekürzt, warten Sie damit einfach ab, bis sie eine ausreichende Länge erreicht haben.
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Der Radikalschnitt ist schon ein ziemlich harter Moment für einen Gärtner. Doch manchmal muss man im Garten mutig sein, um das Beste aus einer Pflanze holen zu können. Ganz nach dem Motto: Augen zu und durch. Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass ein Verjüngungsschnitt, wenn auch radikal, absolut notwendig sein kann, wenn Sie weiterhin einen schönen, üppig wachsenden und blühenden Bogen haben möchten.
Schauen Sie sich für eine anschauliche Anleitung das Video an:
Wildtriebe können Sie jederzeit entfernen
Die Wildtriebe unterscheiden sich optisch von denen der Edelsorte und sind dadurch leicht zu identifizieren. Sie stören die Pflanze nicht nur rein optisch, sondern nehmen ihr wertvolle Nährstoffe und Energie, die sie besser in die Blüte und den Wuchs der Edeltriebe investieren sollte. Es bringt also nichts, diesen in den Bogen zu integrieren, nur um ihn vielleicht dichter wirken zu lassen. Deshalb können Sie immer mal wieder einen Blick auf die Neutriebe werfen und die wilden bei Bedarf möglichst schnell abknipsen.
Sorten, die immer wieder neue Blüten ausbilden, können Sie ebenfalls die ganze Saison hindurch ausputzen. Verblühte Blütenköpfe knipsen Sie hierfür einfach ab, am besten unterhalb des obersten Blattpaars unterhalb der Blüte. Das fördert die Blütenbildung.
Titelbild: lermont51/ Shutterstock